Wie ein schweres Herz danksagt

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English: How a Heavy Heart Gives Thanks

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Von Jon Bloom Über Heiligung und Wachstum

Übersetzung von Jürgen Lotzin

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Wir sind größtenteils beunruhigte Menschen. Wir sind im Inneren und Äußeren beunruhigt. Wir sorgen uns um unsere Körper und unsere Familien. Wir sorgen uns um unseren Arbeitsplatz und unsere Kirchen. Wir sorgen uns um unsere Nachbarschaft und unser Land.

Wir heißen Sorgen in unseren Sünden willkommen, aber Sorgen plagen uns selbst, wenn wir uns bestens bemühen. Hiobs Freund Elifaz, der nicht der beste Berater ist, liegt richtig, wenn er sagt: „der Mensch ist zur Mühsal geboren, wie die Funken nach oben fliegen" (Hiob 5,7). Jesus sagt von sich selbst: „In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden."

Daher sind wir, größtenteils, belastete Menschen, denn besorgte Herzen tragen schwere Lasten mit sich herum.

Und inmitten von all unseren schier andauernden und komplexen Sorgen sagt Jesus zu uns: „Euer Herz werde nicht bestürzt" (Johannes 14,1). Und Paulus, der konstantere und komplexere Sorgen kannte als die meisten von uns je kennenlernen würden, sagt zu uns: „Sagt in allem Dank! Denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch" (1. Thessalonicher 5,18).

Wie sind diese Gebote möglich? Das Meiste, was uns besorgt, stammt aus moralischem, geistlichem oder natürlichem Bösen — und trotzdem sollen wir danksagen?

Das schwerste Herz der Geschichte

Niemand in der Weltgeschichte wurde in seiner Seele so sehr belastet wie Jesus am Donnerstag, den 2. April 33 (n. Chr.). Niemand — kein bekümmerter Ehepartner im einsamen Haus, keine weinende Eltern neben dem Grab des Kindes, kein durch eine betrogene Liebe zerbrochenes Herz, kein wortloser Schmerz für einen wandernden verlorenen Sohn, kein desolates Anstarren der Endtestergebnisse, kein Schwerverbrecher in einer isolierten Zelle unbarmherzigen Schams kennt die Lasten, die Jesus bedrängten als er die Stufen hinaufstieg, um das letzte Mahl seines sterblichen Lebens auf dieser Erde zu teilen.

Es war das Passahfest und Jesus war das Lamm. So wie der Urvater Abraham seinen ihn vertrauenden Sohn auf dem Hang des Bergs Morijah führte, so führte der Ewige Gott seinen ihn vertrauenden Menschensohn zu einem Opferaltar (Mose 22, Daniel 7,13). Aber im Gegensatz zu Isaak wusste der Menschensohn vollkommen, was ihn erwarten würde und er ging bereitwillig. Er wusste, kein Lamm würde in der Hand des Vaters verweilen, kein Ersatzlamm würde zur Verfügung stehen. Er war das Ersatzlamm. Und sein Vater führte ihn zur Schlachtung, wo er zerschlagen und in Trübsal versetzt wird (Jesaja 53,7,10).

Und oh, und was für Trauer und Schmerzen er ertrug (Jesaja 53,3)! Jesus kannte vollkommen den Preis, den er bezahlen musste, um die Sünden der Welt hinweg zunehmen (Johannes 1,29; 1. Johannes 2,2). Er kannte das Wesen, den Umfang und die Last des gerechten Zorns seines Vaters. „Zerschlagen" war nicht nur eine Metapher, es war eine spirituelle Realität. Der Menschensohn (Johannes 3,14); Gott, der Sohn (Hebräer 1,1-3) das Wort wurde Fleisch (Johannes 1,14), der große Ich bin (Johannes 8,58), der Herr selbst (Philipper 2,11), der für diesen besonderen Moment auf die Welt kam, plädiert in blutiger Angst für die Erlösung des Vaters vor dem Ende (Johannes 12,27; Matthäus 26,39).

Zerbrochen und dankbar

Seine körperlichen und seelischen Lasten übersteigen jedes menschlich vorstellbare Maß. Er wird verachtet und abgelehnt von jenen im Himmel und Erde und unter der Erde. Trotzdem nahm er das Brot — das den zerbrechlichen Leib symbolisiert, der ihn hält - und gab Dank und brach ihn (Lukas 22,19). Mit einem unvergleichbar schweren Herzen, drang der vorhersehbare Horror unbarmherzig in alle Seiten seines Bewusstseins ein, Jesus gab seinem Vater Dank — ebenjener Vater führte ihn in das tiefste Tal, dass ein Mensch jemals erleben konnte — und dann brach er das Brot.

Wir sollten nicht schnell oder leichtfertig Jesu Dankbarkeit übergehen, weil er Jesus ist, als ob es die Sache leichter machen würde, dass am Ende alles in Ordnung sein wird. Er war dankbar, weil er glaubte, dass alles in Ordnung sein wird (Hebräer 12,2). Aber wir wissen wenig von den Todesängsten, die er spürte oder den geistlichen Angriffen, die er überstehen musste. Was wir wissen, dass er in „in gleicher Weise wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde." (Hebräer 4,15) Deshalb, in unserer Schwierigkeit nicht über unsere Sorgen hinwegzusehen und auf die Freude zu schauen, die Gott uns verspricht, bekommen wir eine Ahnung der unendlich größeren Schwierigkeiten, denen er ausgesetzt war.

Von seinem schweren Herzen lernen

Wenn Jesus uns sagt, dass unsere Herzen nicht erschrecken und wir in allen Umständen danksagen sollen, können wir wissen, dass wir einen Hohepriester haben, der in der Lage ist, mit uns mitzufühlen (Hebräer 4,15) und er hat uns ein Beispiel hinterlassen, so dass wir in seine Fußstapfen treten können (1. Peter 2,21).

Worum geht es in diesem Beispiel? Angesichts des nicht messbaren, unbeschreiblichen Bösen — das größte Leid, das einen Menschen je gequält hat — Jesus glaubte an Gott, der Verheißung des Vaters, dass sein Werk am Kreuz das schlimme, höllische Böse in der Welt überwinden würde (Johannes 3,16-17) Er glaubte, dass „um die Mühsal seiner Seele Willen" wird er „seine Nachkommen sehen" „und seine Tage verlängern" (Jesus 53,10-11). Er glaubte, dass wenn er sich unter Gottes mächtige Hand demütigt, würde sein Vater ihn zur rechten Zeit erhöhen (1. Petrus 5,6) und dass sich jedes Knie beugen muss und jede Zunge bequemen muss, dass er Herr zur Ehre des Vaters sein würde (Philipper 2,11).

Es war diese zukünftige Gnade der Freude, zu der Jesus bestimmt war, die ihm ermöglichte, das Kreuz zu ertragen und dankzusagen als er dort hingebracht wurde, um gekreuzigt zu werden. Er ist der Gründer und Vollender unseres Glaubens, denn er glaubte, dass die Verheißung des Vaters zuverlässiger war als das Schicksal, das vor ihm lag (Hebräer 12,2). Seine Danksagung war die höchste Form der Anbetung, denn sie drückte wie nichts Anderes sein Vertrauen in den Vater aus.

Wir können danksagen

Darum kann Jesus uns in unserer Trübsal sagen: „Glaubt an Gott, glaubt auch an mich" und „seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden" (Johannes 14,1; 16,33). Wir, die wir an ihn glauben, haben jeden Grund um „dankbar zu sein" (Kolosser 3,15). Denn ein leeres Kreuz und ein leeres Grab sagt das zu uns:

Es ist möglich, mit schwerem Herzen inmitten von Trübsal Dankzusagen. Dem Vater vertrauen und auf Jesus schauen (Hebräer 12,2) und sich an jede Verheißung erinnern ist jetzt ein „Ja" zu uns durch ihn (2. Korinther 1,20), und wird unsere Last erleichtern (Matthäus 11,30). Es wird Hoffnung und Freude in unsere verletzten Herzen ausgießen und führt zu glaubensbefeuerter, anbetungsvoller Danksagung.