Wohlstands Evangelium: Betrügerisch Und Tödlich
Aus Biblische Bücher und Predigten
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Version vom 15. Januar 2010, 18:34 Uhr
Von John Piper
Über Predigt und Lehre
Teil der Taste & See-Serie
Übersetzung von Ingeborg Gowans
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Wenn ich von Kirchen lese, die sich dem Wohlstandsevangelium verschrieben haben, lautet meine Antwort etwa so: “ Wenn ich nicht schon als Christ lebte, würde ich nichts davon wissen wollen.” In anderen Worten, wenn das die Botschaft von Jesus Christus sein soll, dann winke ich dankend ab.
Leute mit der Aussicht auf Reichtum zu Christus locken zu wollen ,ist zugleich betrügerisch und tödlich. Es ist einfach betrügerisch,denn indem Jesus selbst uns rief, sagte Er unter anderem in Lukas 14:33: “Also nun jeder von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, kann nicht mein Jünger sein“ Es ist auch tödlich, denn das Verlangen, reich zu sein, versenken die „Menschen in Verderbung und Untergang“ ( 1. Timotheus 6,9) Hier wende ich mich nun an alle, die das Evangelium predigen mit meinem Appell:
1. Entwerft keine Philosophie der Verkündigung, die es den Menschen erschwert, in das Reich Gottes hineinzukommen.
Jesus hat gesagt; „Wie schwer werden die, welche Güter haben, in das Reich Gottes hineinkommen!“ Seine Jünger waren erstaunt,was auch viele in der „Wohlstands“bewegung sein sollten. Das Erstaunen der Jünger wurde noch weiter auf die Probe gestellt mit Seinen Worten:“ Es ist leichter, dass ein Kamel durch das Öhr der Nadel geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt.“ Sie gerieten außer sich und sagten: „Und wer kann <dann> gerettet werden?“ Jesus spricht: „Bei Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich.“ (Markus 10, 23-27)
Meine Frage an die Wohlstandsprediger ist diese: Warum einen Schwerpunkt in der Verkündigung setzen, der es den Menschen schwer macht, in das Reich Gottes hineinzukommen?
2. Entwerft keine Philosophie der Verkündigung, die in Menschen selbstmörderische Triebe entfachen.
Paulus sagt: „Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit aber ist ein großer Gewinn; 7 denn wir haben nichts in die Welt hereingebracht, so dass wir auch nichts hinausbringen können. 8 Wenn wir aber Nahrung und Kleidung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen.“ Dann warnt er aber vor dem Streben nach Reichtum. Darin eingeschlossen ist die Warnung gegen Prediger (Verkündiger), die dieses Streben nach Reichtum noch schüren, anstatt Menschen zu helfen, sich davon loszusagen. Er warnt: „ Die aber reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstrick und in viele unvernünftige und schädliche Begierden, welche die Menschen in Verderben und Untergang versenken. 10 Denn eine Wurzel alles Bösen ist die Geldliebe, nach der einige getrachtet haben und von dem Glauben abgeirrt sind und sich selbst mit vielen Schmerzen durchbohrt haben.“ ( 1. Timotheus 6, 6-10)
Also lautet meine Frage an die Wohlstandsprediger: Warum wollt Ihr eine Verkündigung postulieren, die Menschen dazu anregt, ‘sich mit vielen Schmerzen zu durchbohren und in Verderben und Untergang zu versenken’?
3. Entwerft keine Philosophie der Verkündigung, die Anfälligkeit für Motten und Fraß ermutigt.
Jesus warnt gegen das Verlangen, Schätze auf Erden anzusammeln. Er sagt uns, wir sollen abgeben, und nicht behalten wollen. “Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Fraß zerstören und wo Diebe durchgraben und stehlen; 20 sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Fraß zerstören und wo Diebe nicht durchgraben noch stehlen.“ (Matthäus 6, 19.20)
Natürlich behalten wir alle etwas. Aber wenn wir unsere angeboreneTendenz zur Gier bedenken,warum sollten wir unser Hauptmerkmal von Jesus abwenden und auf das Gegensätzliche richten?
4. Entwerft keine Philosophie der Verkündigung, die harte Arbeit als Mittel zum Reichwerden propagiert.
Paulus sagte, wir sollten nicht stehlen. Die Alternative dazu war harte Arbeit mit unseren eigenen Händen. Das Hauptanliegen dabei war aber nicht das Anhäufen oder einfach Besitzen. Das Ziel war es,“ zu besitzen, um zu geben“. „Wer gestohlen hat, stehle nicht mehr, sondern mühe sich vielmehr und wirke mit seinen Händen das Gute, damit er dem Bedürftigen <etwas> mitzugeben habe!“ (Ephheser 4, 28) Das ist keine Rechtfertigung fürs Reichsein, damit wir mehr geben können. Es ruft uns dazu auf, mehr zu verdienen und weniger zu behalten, so daß wir mehr geben können. Es gibt keinen Grund warum jemand, der ein Einkommen von $ 200.000 hat, einen anderen Lebensstil haben sollte als jemand, der [nur] $ 80.000 verdient. Lebe wie zu Kriegszeiten, setz’ Deinen Ausgaben Grenzen und gib den Rest ab.
Warum sollten Sie Menschen dazu anregen, sie müßten großen Wohlstand besitzen, um großzügiger zu spenden? Warum ermutigen Sie nicht Menschen dazu, einfacher zu leben und noch großzügiger zu spenden? Würde das nicht, abgesehen von der Großzügigkeit, auch ein Zeugnis dafür sein, daß Christus und nicht der Besitz unser wahrer Schatz ist?
5. Entwerft keine Philosophie der Verkündigung, die den Glauben an Gottes Verheißungen schwächt, die für uns das bedeuten, was das Geld nie vermag.
Der Grund weshalb der Autor des Hebräerbriefes uns sagt, zufrieden zu sein mit dem, was wir haben, liegt darin, daß das Gegenteil davon den Glauben an Gottes Verheißungen mindert. Er sagt: „Der Wandel sei ohne Geldliebe; begnügt euch mit dem, was vorhanden ist! Denn er hat gesagt: »Ich will dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen«, 6 so dass wir zuversichtlich sagen können: »Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten. Was soll mir ein Mensch tun?« (Hebräer 13, 5-6)
Wenn die Bibel uns sagt, daß wir Gottes Versprechen, uns niemals zu verlassen, damit ehren, daß wir zufrieden sind mit dem was wir haben, warum sollten wir Menschen lehren, nach Reichtum zu streben?
6. Entwerft keine Philosophie der Verkündigung die dazu beiträgt, Eure Leute zu ersticken.
Jesus warnt uns davor, daß die Wirksamkeit von Gottes lebensspendendem Wort durch Streben nach Reichtum erstickt werden kann. Er vergleicht es mit Samen, die unter Dornen aufwachsen und von ihnen erstickt werden. “ Das aber unter die Dornen fiel, sind die, welche gehört haben und hingehen und durch ....... Reichtum ... des Lebens erstickt werden und nichts zur Reife bringen.“ (Lukas 8, 14)
Warum sollten wir Menschen dazu anhalten, genau das anzustreben wovor Jesus uns warnt, daß es uns erwürgen wird?
7. Entwerft keine Philosophie der Verkündigung die das Salz unbrauchbar macht und dasLicht unter den Scheffel stellt.
Was macht die Christen zum Salz der Erde und das Licht der Welt? Es ist [bestimmt nicht] Reichtum. Das Verlangen und Streben nach Reichtum unterscheidet sich in nichts von dem was die Welt anstrebt. Es hat der Welt nichts anzubieten, woran sie nicht ohnehin schon glaubt. Die große Tragödie des Wohlstandspredigens besteht darin, daß keine geistliche Erweckung notwendig ist, um die Botschaft anzunehmen; man muß nur gieirig sein. Im Namen Jesu reich zu werden bedeutet weder das Salz der Erde noch das Licht der Welt. Die Welt sieht sich nur selbst widergespiegelt. Wenn es funktioniert, dann lassen sie sich darauf ein.
Wir sehen im Zusammenhang die Bedeutung von Salz und Licht in Jesu Worten. Sie beinhalten die freudige Bereitschaft für Christus zu leiden. Hier sagt uns Jesus: „Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden werden um meinetwillen. 12 Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren. Ihr seid das Salz der Erde; ... Ihr seid das Licht der Welt.“ (Matthäus 5, 11-14)
Was die Welt dazu bewegen wird, das Salz zu schmecken und das Licht Christi in uns zu sehen ist nicht die Tatsache, daß wir ebenso wie sie den Wohlstand anstreben. Vielmehr wird es die Bereitschaft und Fähigkeit von Christen sein, die anderen auch im Leiden zu lieben und zu frohlocken, weil ihre Belohnung im Himmel mit Jesus auf sie wartet. In menschlichem Verständnis unerklärlich. Das ist übernatürlich. Doch um Leute mit Aussicht auf Reichtum anzulocken ist nur natürlich. Es ist nicht die Botschaft Jesu. Das hat Er nicht mit seinem Tod errungen.