Er wird mich festhalten
Aus Biblische Bücher und Predigten
Von David Mathis Über Heiligung und Wachstum
Übersetzung von Jürgen Lotzin
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Hattest du jemals die Angst, dass du deinen Glauben wieder verlieren würdest? Hattest du jemals die Befürchtung, dass du die lange mühsame Reise des Christenlebens nicht „aus-" oder „durchhalten" würdest?
Robert Harkness (1880-1961) war ein begabter australischer Pianist, der in seinen Zwanzigern zusammen mit dem berühmten Evangelisten R. A. Tourney die Welt bereiste. Eines Nachts, während einer Evangelisation in Kanada, traf Harkness einen jungen Mann, der vor kurzem zum Glauben fand und befürchtete, nicht „durchzuhalten". Harkness wünschte sich sehnsüchtigst für diesen Mann, und etliche andere, die von den Erweckungsveranstaltungen berührt wurden, dass sie Zuversicht tief in ihren Seelen hätten, dass sie den Lauf vollenden und am Glauben festhalten, nicht auf sich selbst zurückfallen. Er wollte, dass dieser junge Mann und andere gewiss sind, dass Gott vollendet, was er begonnen hat.
Der Brief des Judas feiert Gottes beständige Kraft in der viel geliebten Lobpreisung: „Dem aber, der euch vor dem Straucheln behüten kann und euch untadelig hinstellen kann vor das Angesicht seiner Herrlichkeit mit Freuden." Es stimmt, dass der Apostel Paulus oft Rückschau hielt, so wie er es mit den Philippern tat: „Ich bin ebenso in guter Zuversicht, dass der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Christi Jesu." Und als er den Thessalonichern sagte: „Treu aber ist der Herr, der euch stärken und vor dem Bösen bewahren wird." (2. Thessalonicher 3,3). Und als er sein eigenes Durchhaltevermögen bezeugte, dass die entscheidende Ursache für sein Durchhalten nicht sein Ehrgeiz und Streben war, sondern „weil ich auch von Christus Jesus ergriffen bin." (Philipper 3,12).
Ja, Paulus hielt durch. Er war gewissenhaft. Er mühte sich ab. Er war beharrlich. Er unternahm alle Anstrengungen, um durchzuhalten und um Jesus mehr und mehr sich zu eigen zu machen. Aber er wusste, dass alles Anstrengen und Durchhalten maßgeblich durch Christi Kraft ermöglicht wurde, weil er zu Christi Eigentum wurde, würde ER ihn (Paulus) festhalten.
Kraftlosigkeit, Sünde und Satan
Es war nicht verkehrt, dass der frisch bekehrte Kanadier an seinem „Aus-“ oder „Durchhaltevermögen" zweifelte. In der Tat sollte er an sich selbst zweifeln, so wie wir uns auch hinterfragen sollten. Aber was der junge Mann tief in seiner Seele noch nicht wusste, war, dass sein Durchhaltevermögen nicht allein durch ihn bestimmt wurde. Wenn Gott wahrlich sein Werk begonnen hat, wird er es auch vollenden (Philipper 1,6). Wenn Jesus uns zu seinem Eigentum macht, wird er uns treu bis zum Ende bewahren (1. Thessalonicher 5,24, Hebräer 10,23).
Und das nicht nur vor unserer eigenen Sünde und Kraftlosigkeit und der Neigung, herumzuirren, aber auch vor satanischen Angriffen. Er wird euch „bewahren vor dem Bösen" (2. Thessalonicher 3,3). Jesus betete für seine Leute die Nacht vor seinem Tod: „Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen." (Johannes 17,15) - und der Vater verweigert niemals denen, die wahrhaftig seine Kinder sind, eine Antwort auf dieses Gebet.
Gott wird es tun
Nach diesem aufreibenden Gespräch mit dem Bekehrten aus Kanada fragte sich Harkness, wie er anderen Christen helfen könnte, Gottes tragende Hand während unseres Durchhaltens ins Bewusstsein zu rufen und wie sich diese süße Wahrheit tief in unsere Seelen festsetzen kann. Die Antwort war für einen Musiker wie Harkness offensichtlich: Durch ein Lied. Er erwähnte diese Notwendigkeit in einen Brief an die Londoner Kirchenlieddichterin (und Freundin Charles Spurgeons) Ada Habershon (1861 - 1918) - die Notwendigkeit, dass Lieder, zu „überzeugter Gewissheit im christlichen Leben" ermutigen. Sie schrieb, dadurch beflügelt, sieben Lieder. Eines nannte sie: „Fürcht ich, dass mein Glaube weicht." Harkness schrieb daraufhin die Originalmelodie.
Ein Jahrhundert später, über dem großen Teich, publizierte ein amerikanischer Lobpreismusiker aus Washington D.C., Matt Merker erneut Habershons Worte, die ihm während einer Lobpreisprobe von einem Gemeindemitglied übergeben wurden. Er fand die Liedtexte angenehm erfrischend und hoffnungsvoll, stattete die alte Hymne mit einer neuen Melodie aus und ergänzte sie um einen dritten Vers. Er teilte das Lied zunächst mit seiner Frau und dann mit dem Seniorpastor Mark Dever, der glaubte, die Kirche sollte versuchen, das Lied zu singen. „Die Kirche nahm es schnell an und begann, es mit Freude (und wirklich lauten Stimmen!) zu singen" sagte Merker. Das Lied breitete sich schnell aus und Kirchen weit und breit singen jetzt Habershons alte Hymne mit Merkers neuer Melodie. Dazu sagt Merker: „Es erfüllt uns mit neuem Leben, zu wissen, dass Gott die Macht hat und uns bis zum Ende erhalten wird."
Gott erfreut sich daran, sein Volk zu hüten
Gott kann nicht nur sein Volk hüten, er macht dies „mit großer Freude." (Judas 24). Habershons Lied wiederholt die Wahrheit und Schönheit von Psalm 149,4: „Denn der HERR hat Wohlgefallen an seinem Volk," als er schreibt: „er hilft den Elenden herrlich."
Gott hütet nicht nur sein Volk, er erfreut sich auch an ihm. Er hält uns nicht nur fest, er tut es mit großer Freude. Und es gibt keinen sichereren Platz im Universum als mit Jesus verborgen in Gottes Wohlgefallen.