Wie Gott und Christen Christus schätzen, Teil 1
Aus Biblische Bücher und Predigten
Von John Piper
Über Jesus Christus
Teil der Taste & See-Serie
Übersetzung von Andreas Pauls
Christus zu schätzen passiet zuerst, ja zu allererst im Herzen des Vaters. Dann ist es der Heilige Geist, der in unsere Herzen den Verlangen gießt, Christus zu schätzen. Drittens ist es die Befähigung in der Kraft des Geistes das Schätzen Christi andern auszustreuen. Zuletzt ist es die Aufrechterhaltung des biblischen Organismus, Kirche genannt. Laßt uns diese vier Erfahrungen ansehen. Zwei diesmal, und zwei nächstes Mal.
Zuerst, zu allererst: Gott der Vater schätzt Christus.
„Gott ist Liebe” in mehr als einem Sinn. Aber eines dieses Sinnes ist, daß von Ewigkeit her (das ist, was ich mit „allererst“ meinte) Gott seinen ewig-existierenden Sohn geliebt hat. Es gab niemals eine Zeit, wo der Sohn nicht da war und nicht Gott war. Er was immer die „Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Abdruck seines Wesens (Hebräer 1,3). Da Gott der Vater vollkommen ist, liebt er vollkommen was vollkommen lieblich ist. Die erste, allererste, Liebe des Vaters war seine Liebe seiner eigenen Herrlichkeit gegenüber, die völlig in seinem Sohn widergespiegelt und vertreten wurde. Er wurde nicht geschaffen. Er ist ewig geboren. So lange es den Vater gab, hat es den geborenen, geschätzten Sohn gegeben.
Jesus betete und sagte zu seinem Vater: „du hast mich vor Grundlegung der Welt geliebt“ und dann fragte er seinem Vater: „damit die Liebe, womit du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen“ (Johannes 17,26). Gott ist für alle Ewigkeit völlig in der Herrlichkeit seines Sohnes erfreut. Er schätzt seinen Sohn. Das ist die Liebe zu einem unendlich schätzenswerten Wesen. Es ist schätzenswert. Die Liebes ist weder bemitleidend, mitfühlend noch Mitleid zeigend, und kennzeichnet sich nicht dadurch, daß es die Nöte anderer erfüllt. Solche Liebe zeigen wir einem bedürftigen Geschöpf und nicht Gott. Deshalb ist das erste, das allereste, Schätzen Christi durch das Schätzen Gottes gegenüber Christus von Ewigkeit her geschehen.
Zum Zweiten ist es der Heilige Geist, der in unsere Herzen den Verlangen gießt, Christus zu schätzen.
Den Heiligen Geist hat es schon von Ewigkeit her gegeben, kommend vom Vater und Sohn. Er ist kein Geschöpf. Er ist weder der Sohn noch der Vater. Aber er ist alles, was sie in ihrem göttlichen Wesenszug sind. So wie der Vater den Sohn geschätzt hat, und so wie der Sohn den Vater von Ewigkeit her geschätzt hat, war der Geist die Person, die diesen göttlichen Akt des Schätzens representierte. Des Geistes Wesen und seine Persönlichkeit kommen aus dem gegenseitigen Schätzen des Vaters und Sohnes. So lange es den Vater und Sohn von Ewigkeit her gab, hat es den aus ihnen vorgehenden Geist als die Person, die ihr gegenseitiges Schätzen ist, gegeben.
Deshalb ist es die Aufgabe und der Zweck des Geistes die Erfahrung, Christus zu schätzen nach der Auferstehung Christi, zu erwecken und sie zu stärken. Jesus sagte, wenn der Geist kommt, „wird er von mir zeugen“ (Johannes 15,26). „Er wird mich verherrlichen, denn von den Meinen wird er nehmen und euch verkündigen“ (Johannes 16,14). Das heißt, er wird die Erscheinung Christi in den Herzen seines Volkes verherrlichen. Er wir ihn erscheinen lassen und als einen Schatz erfahrbar machen.
Bevor gefallene Menschen Christus schätzen können, müssen sie von Neuem geboren werden. Das heißt, sie brauchen eine neue, geistliche Natur, die die Fähigkeit hat, Christus als einen Schatz zu sehen. Das geschieht durch den Geist: „Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen“ (Johannes 3,3). Wenn wahre, herzliche Anbetungung passiert, ist dies aufgrund des Geistes, der die Neugeburt verursacht hat und uns befähigt, sich in an Christi unendlichen Schatz zu rühmen. Deshalb sagt Paulus, daß Christen Menschen sind, die „im Geiste Gottes dienen und sich in Christus Jesus rühmen“ (Philipper 3,3). Durch den Geist ist Gott „in unseren Herzen aufgeleuchtet zum Glanzbild der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesus Christus“ (2. Korinther 4,6). Das bedeutet: Der Geist Gottes hat uns befähigt, Christus als das unendlich schätzenswerte Abbild Gottes zu schätzen.
Bevor Christus zu schätzen etwas wird, was wir zu andern ausstreuen (was wir das nächste Mal sehen werden), ist es die Erfahrung Gottes, die er mit uns durch seinen Geist teilt. Genau das bedeutet es, Christ zu sein. Wir kommen aus der Dunkelheit zum Licht und aus dem Tod zum Leben. Christus ist das Licht und das Leben. Der Beweis, daß du mit Christus aus den Toten auferstanden bist und durch den Geist Gottes wiedergeboren bist, ist, daß du Christus schätzt.
Sehe und schmecke in dieser Weihnachtszeit was der Schatz Christi ist. Erinnere dich auf diesem Anlass, daß Gott der Vater Christus von Ewigkeit her über alles geschätz hat. Und der Heilige Geist wurde gesandt, um uns zu befähigen, seine Wertschätzung in Wirklichkeit zu sehen.
Pastor John