Das gute, ungewollte Geschenk des Singleseins

Aus Biblische Bücher und Predigten

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English: The Good Unwanted Gift of Singleness

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Von Katelynn Luedke Über Beziehungen

Übersetzung von Debora Fürst

Ich wollte den Titel „Ehefrau“. Stattdessen bekam ich den Bachelor in politischer Wissenschaft. (Anmerkung der Übersetzerin: In der Mitte des 20. Jahrhunderts gingen viele junge Frauen auf ein College oder eine Universität mit dem Ziel einen Ehemann zu finden und zu heiraten.)

Ich war nie das Mädchen, das davon träumte zu heiraten. Ich ging als Single auf das College und war bereit die Welt einzunehmen. Ich hatte Christus, bekam eine gute Ausbildung und war zufrieden. Der Wunsch eine eigene Familie zu haben lebte irgendwo in weiter Ferne, irgendwo im Land meiner 30iger.

Zu einem bestimmten Zeitpunkt während meiner College-Jahre begannen meine Kindheitsfreunde sich zu verloben, zu heiraten und dann schwanger zu werden. Sehr schnell begann „es ist nicht gut für den Menschen alleine zu sein“ auch wie ich zu klingen.

Eines Morgens scrollte ich über einen Post, dass schon wieder eine andere Freundin sich verlobt hatte. Sie war eine gute Freundin, und ich war froh für sie. Ich begann zu weinen. Aber dann stellte ich fest, dass die Tränen, die mir in die Augen stiegen, nicht aus der Freude entsprangen, die ich für sie empfand. Es waren Tränen, weil ich mir wünschte, dass ich über meine Verlobung posten könnte, und nicht ihre.

In diesem Augenblick realisierte ich, dass alles, was ich wollte, war, verheiratet zu sein und eine Familie zu gründen. Die Arbeitsbeschreibung einer Ehefrau und Mutter hörten sich plötzlich viel besser an als irgendein Job, den mir mein Diplom verdienen könnte.

So begann mein Kampf mit Unzufriedenheit und Einsamkeit.

Der Kampf mit Einsamkeit

Schneller als erwachtet lernte ich jemanden kennen. Eineinhalb Jahre lang wurde unsere Freundschaft tiefer, und es schien, dass wir auf dem Weg in eine ernste Beziehung waren. Ich fing an, meine Hoffnung in ihn zu setzen und glaubte, dass er die Verwirklichung meiner neuen Wünsche war. Dann, innerhalb einer Woche, bekannten wir uns gegenseitig unsere Gefühle – und dann endete wenige Tage später unsere Freundschaft und irgendeine Möglichkeit, dass wir als Paar gemeinsam weitermachten.

Startschuss für den Kampf mit Unzufriedenheit und Einsamkeit, Runde 2.

Ältere Frauen ermahnten mich, den Vorteil meiner Zeit als Singlefrau wahrzunehmen. Das war kein unwillkommener Rat, obgleich verwirrender Rat um ihn emotional umzusetzen. Als jemand, der kürzlich wenige Nachteile im Singlesein gesehen hatte, musste ich nun kämpfen um überhaupt einen Vorteil darin zu sehen Single zu sein.

Das Geschenk des Singleseins ist Gott

In ihrem Buch „Let me be a woman“ (Deutsch: „Als Frau leben“), behandelt Elisabeth Elliot das Geschenk des Singleseins. Sie schreibt:

Seitdem ich nun mehr als 41 Jahre als Single gelebt habe, habe ich gelernt, dass Singlesein wirklich ein Geschenk ist. Nicht eines, das ich mir aussuchen würde. Nicht eines, das viele Frauen sich auswählen würden. Aber wir suchen unsere Geschenke nicht selber aus, erinnerst du dich? Uns werden sie gegeben von einem göttlichen Geber, der das Ende seit dem Anfang kennt, und der mehr als alles andere uns das Geschenk seiner selbst geben will.

Elliots ehrliche Bewertung und Ermahnung bezüglich des Geschenks des Singleseins ist Balsam für die Seele einer Frau, die sich selbst auch nicht wünschen oder aussuchen würde Single zu bleiben.

Sie schließt ihre Gedanken ab, indem sie sagt: „{E}s ist innerhalb unserer Umstände, die Er für uns auswählt – ledig, verheiratet, verwitwet –, dass wir Ihn empfangen. Es ist in diesen Umständen und nirgendwo anders, dass Er sich selbst uns bekannt macht. Es ist hier, dass uns erlaubt ist Ihm zu dienen.“

Die Sicht einer Singlefrau

Elisabeth Elliot und der Apostel Paulus haben eine ähnliche Sicht über das Geschenk des Singleseins. Wie weithin bekannt ermahnt Paulus Unverheiratete, dass sie ihre Gabe des Singleseins als eine Plattform des Dienens gebrauchen sollen, um „das zu tun, was gut und richtig ist, und dem Herrn unbeirrt und mit ungeteilter Hingabe zu dienen“ (1. Korinther 7,35).

Im praktischen Leben als Single ohne Ablenkungen zu leben kam mir wie ein Paradox vor. Ich war abgelenkt durch die Lüge, dass das Beste des Lebens vielleicht nie kommen würde. Ich war abgelenkt durch Gedanken daran, dass mein größtes Glück nur durch eine Ehe erreicht werden könnte, und dass ich womöglich niemals dorthin gelangen würde. Ich fing an, dem unterschwelligen aber gefährlichen Gedankengang zu folgen, dass die Fülle an Freude im Leben nur durch eine Heirat kommen kann.

In Psalm 16,11 steht jedoch nicht, dass in einer Ehe die Freude in Fülle liegt. Stattdessen sagt der Psalmist: „Dort, wo du bist, gibt es Freude in Fülle; ungetrübtes Glück hält deine Hand ewig bereit.“

Die unerwarteten Formen der Geschenke Gottes

Diese Textstelle und sein Versprechen von Freude sind es, weshalb Elisabeth Elliot Singlefrauen versichern kann, dass Ledigsein wirklich ein Geschenk ist. Anstatt dass ich das Singlesein als eine unübersehbare Erinnerung daran, dass mir etwas fehlt, betrachte, sehe ich, dass das Geschenk gut ist, weil der Geschenkegeber gut ist. Wenn mein unverheiratet sein mir erlaubt, dass er sich selbst mir als Geschenk gibt, und wenn in Ihm selbst die Fülle an Freude ist, ist unbestritten, dass Singlesein ein Geschenk ist.

Das Geschenk des Singleseins zu verstehen bedeutet das Verhältnis zwischen Dienen und Freude zu verstehen. Da ist Freude, wenn ein Leben dem Dienst eines heiligen Gottes geweiht ist. Wenn Freude in der Gegenwart eines heiligen Gottes entdeckt wird, fließt von dort das Dienen hervor. Wie in einer Ehe sind diese Wahrheiten zwei eigenständige Erfahrungen, die täglich sich zu einer zusammenfinden.

Wenn Dienen und Freude aufeinanderprallen, ist in meinem Herzen weniger Raum für Unzufriedenheit und Einsamkeit, weil der Blick meines Herzen nach außen und oben gerichtet ist. Wenn der Dienst für Christus und die Freude in Christus in mir verheiratet sind, bin ich fähig zu sehen, dass jedes Geschenk, das er gibt, gut ist – auch wenn es nicht in der Form eines Diamantrings kommt.