Der Winter unserer Unzufriedenheit

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Aktuelle Version vom 8. Juli 2013, 21:28 Uhr

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English: The Winter of Our Discontent

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Von Don Kistler Über Dankbarkeit
Teil der Tabletalk-Serie

Übersetzung von Debora Fürst

Eine der egoistischen Lügen, die unsere Generation glaubt und angerichtet hat, ist, dass wir keine unerfüllten Bedürfnisse oder Wünsche haben sollen. Unaufhörlich und bis zum Überdruss werden Bücher geschrieben, die uns sagen, wie wir die Bedürfnisse unserer Ehefrauen, die Bedürfnisse unserer Kinder, oder die Bedürfnisse unserer Ehemänner erfüllen können, so als könnte irgendein Mensch dies tun. Aber David hat in dem beliebten 23. Psalm geschrieben, dass, weil der Herr sein Hirte war, er alles hatte, was er brauchte. Doch wer von uns lebt diese schriftgemäße Realität? Hebe deine Hand hoch, wenn dein Ehepartner oder deine Kinder irgendwann einmal zu dir gesagt haben: „Nein, danke, ich habe keine weiteren Bedürfnisse oder Wünsche.“

Wir sind von Werbung-machenden Firmen geheimtückisch überfallen worden, die mit unserem Gefühl der Endlichkeit spielen. Aber um gerecht zur Werbung zu sein: im Paradies war es der Schlange gelungen, Eva zu überzeugen, dass sie nicht genug hätte, obwohl sie einen wunderbaren, sündlosen Mann hatte, kein Unkraut jäten musste und keinen Müll heraus bringen musste.

Die Puritaner waren gewohnt zu sagen, dass Unzufriedenheit, oder Jammern, möglicherweise die größte Sünde ist, die Christen begehen können – denn dadurch werfen wir Gott vor, dass er uns ungerecht behandelt. Auch wenn Er etwas hätte tun können, dass für uns weniger schmerzhaft gewesen wäre, hätte Er nichts tun können, dass ruhmvoller für Ihn gewesen wäre.

Genau hinter diesem Verlangen, dass wir unsere Bedürfnisse gestillt haben wollen, raubt uns ein übertriebenes Verständnis der „Rechte“ jegliche Hoffnung auf Zufriedenheit. Uns wird gesagt, dass wir den Service erhalten, den wir „verdienen“. Frühere Generationen konzentrierten sich auf ihre Verpflichtungen; diese Generation ist von ihren Rechten besessen. Sogar in dem religiösen Bereich wird uns unmittelbare Freiheit von Schmerzen, von Schulden und von den Auswirkungen unserer Sünde angeboten. „Schließlich“, so sagen die Hausierer dieser Quacksalber-Religion, „haben wir ein 'Recht' darauf, das uns von Gott gegeben wurde.“

Im Licht der Heiligen Schrift sollten wir nicht fragen: „Warum gibt es so viel Schmerz und so viel Leid in der Welt?“, sondern „Warum gibt es überhaupt noch Überbleibsel des Glücks in der Welt?“. Allerdings wird die Dankbarkeit, die aus solchen biblischen Fragen hervorgehen sollte, nicht leicht in unserer Kultur wirksam, noch nicht einmal in der Kirche.
Warum sind so viele unzufrieden? Warum ist es so, dass Gott anscheinend niemals genug tun kann, um uns zufrieden zu stellen? Die Person mit dem unzufriedenen Herz hat die Einstellung, dass alles, was sie für Gott tut, zu viel ist, und dass alles, was Gott für sie tut, zu wenig sei. Sie denkt, dass Gott dem, was sie alles für sein Königreich tut, viel zu wenig Stellenwert verleiht, und glaubt, dass Gott im Gegenzug nicht die entsprechenden Werke tut.

In 2. Timotheus 3, 2-3 stellt Paulus eine beispielhafe Liste für Sünden auf, die in den Herzen der Menschen gedeihen. Menschen lieben sich selbst mehr als Gott. Menschen werden überheblich und arrogant. Menschen denken, dass das Wissen bei ihnen beginnt und bei ihnen endet, und sie beschimpfen jeden und alles. Kinder sind ihren Eltern ungehorsam. Menschen sind im Allgemeinen undankbar. Paulus endet zur Betonung mit Undankbarkeit und Unheiligkeit. Ich bin mir nicht sicher, ob wir glauben, dass Undankbarkeit, welches eine Art von Unzufriedenheit ist, tatsächlich so schlimm ist. Jammern ist eine Kunstform in der Kirche, und der, der am lautesten jammert, bekommt scheinbar die meiste Aufmerksamkeit.

Psalm 106, 6-8 zeigt noch eine andere Sicht dieses Gedankens. Der Psalmist stellt die gemeinsame Schuld der Menschen dar, indem er ihre Ungerechtigkeit und ihr böses Verhalten nennt. Die Ausgangslage dieses Handelns ist: erstens, dass sie Gottes Wunder nicht begriffen; zweitens, dass sie sich nicht an sie erinnerten; und, letztlich, dass sie rebellierten. Das Problem des sich nicht Erinnerns ist nicht eine einfache Verfehlung – es ist die Sünde der Undankbarkeit, und es spielt eine wesentliche Rolle, damit sich ein Leben voll Rebellion entwickelt.

Beachte inwiefern Unzufriedenheit eine Rolle hinsichtlich dem Unglauben in Römer 1 spielt. Gedanken, die Gott unterschätzen, führen dazu, dass man keinen Gedanken an Gott verliert, und dann zu hochmütigen Gedanken über sich selbst und zu Unzufriedenheit mit dem eigenen Zustand. Je erhabener die Position ist, die Menschen sich selbst zuweisen, desto mehr denken sie, dass ihnen etwas zusteht.

Wie kommen wir zurück auf den Weg der Zufriedenheit? In Kolosser 2, 6-7 steht: „Wie ihr nun den Christus Jesus, den Herrn, empfangen habt, so wandelt in ihm, gewurzelt und auferbaut in ihm und befestigt im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, darin überströmend mit Danksagung.“ Paulus gebietet dem Christen, mit Christus in gleicher Weise zu wandeln, wie er auch Christus empfangen hat. Wir kamen zu Christus in vollkommener Abhängigkeit von Ihm für Kraft, Glauben, ewiges Leben und durchtragende Gnade.

Was genau bedeutet es, in Christus zu wandeln? Es ist die Erweiterung unserer Dankbarkeit an Gott, für den, der Er ist, und für das, was Er getan hat. Wir müssen dankbar sein für wer Gott ist, nicht nur für das, was Er getan hat. Alles, was Gott tut, entspringt seinem Charakter. Gott liebt uns, weil Gott Liebe ist. Wenn wir Gott nur für das lieben, was Er für uns tut, dann lieben wir ausschließlich uns selbst, denn wir sehen Gott nur im Hinblick auf solche Handlungen, die er tut, um auf irgendeine Weise die Qualität unserer Existenz zu verbessern.

Dankbarkeit gegenüber Gott verlängert die Schritte unseres christlichen Wandelns. Und die Basis der Dankbarkeit ist vertrauliche Erkenntnis und Vertrauen in Gott und seine Wege. Diese Art der Beziehung zu Gott bringt überfließende Dankbarkeit hervor – und äußerer Gehorsam wird bereitwilliger aus dem Herz fließen, das schon in anbetungsvoller Dankbarkeit für seinen Vater geöffnet ist. Wir bezeugen und verkündigen die Herrlichkeit Gottes als ein Handeln aus Dankbarkeit. Wir studieren die Bibel aus einem dankbaren Herzen heraus.
Zufriedenheit kommt nicht, wenn wir alles das empfangen, das wir uns wünschen, sondern wenn unsere Herzen von den nutzlosen „Bedürfnissen“ und „Rechten“, die unsere Kultur uns anbietet, geleert sind, und von Dankbarkeit für das, was wir haben, erfüllt sind.

Ich wiederhole: wir werden nicht zufrieden sein, wenn wir alles haben, was wir wollen, sondern nur, wenn wir einsehen, dass wir gar nichts verdienen. Zufriedenheit entsteht nicht dann, wenn sich die Qualität unseres Lebens verbessert, sondern wenn das Begehren unseres Herzens so geheiligt ist, dass wir mit David sagen können: „Wen habe ich im Himmel außer Dir? Und außer dir habe ich an nichts Gefallen auf der Erde.“ (Ps. 73, 25). Irgendetwas, dass Gott gefällt es uns zu geben, wird viel mehr sein als was wir verdienen. So wie der Puritaner Thomas Goodwin sagte: „Alles auf dieser Seite der Hölle ist Barmherzigkeit.“

Die folgenden puritanischen Titel zum Thema Zufriedenheit sind zum jetzigen Zeitpunkt lieferbar, und bieten sich hervorragend zum Lesen an: William Bates „The Great Duty of Resignation to the Divine Will in Afflictions“ im 2. Band von „The Works of William Bates'“ (Sprinkle Publications; nur in Englisch erhältlich); Thomas Brooks „The Mute Christian Under the Smarting Rod" (Banner of Truth; nur in Englisch erhältlich); Jeremiah Burroughs „The Rare Jewel of Christian Contentment“ (Banner of Truth; nur in Englisch erhältlich); Thomas Watson „The Art of Divine Contentment“ (Soli Deo Gloria; nur in Englisch erhältlich). Auch wenn es nicht ein puritanisches Werk ist, James W. Alexander's Werk „Consolidation: Adresses to the Suffering People of God“ is auch sehr hilfreich (Soli Deo Gloria; nur in Englisch erhältlich).