Die Passion Jesu Christi/Um die Rechtsforderungen des Gesetzes an uns zu tilgen
Aus Biblische Bücher und Predigten
Von John Piper
Über Der Tod Christi
Kapitel 7 des Buches Die Passion Jesu Christi
Übersetzung von Desiring God
Christus litt und starb …
Um die Rechtsforderungen des Gesetzes an uns zu tilgen
Und euch, die ihr tot wart in den Vergehungen … hat er mit lebendig gemacht mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat. Er hat den Schuldschein gegen uns gelöscht, den in Satzungen bestehenden, der gegen uns war, und ihn auch aus unserer Mitte fortgeschafft, indem er ihn ans Kreuz nagelte.
KOLOSSER 2,13-14
ES IST TÖRICHT ZU DENKEN, DASS UNSERE GUTEN TATEN VIELLEICHT EINES TAGES DIE SCHLECHTEN AUSGLEICHEN WERDEN. DAS IST AUS ZWEI GRÜNDEN DUMM.
Erstens, es ist nicht wahr. Sogar unsere guten Taten sind mangelhaft, weil wir dabei nicht Gott ehren. Vollbringen wir unsere guten Taten in freudiger Abhängigkeit von Gott und mit der Absicht seine höchste Würdigkeit zu bekunden? Erfüllen wir den allumfassenden Befehl, anderen Menschen zu dienen »aus der Kraft Gottes, die Gott darreicht, damit in allem Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus« (1. Petrus 4,11)?
Was könnten wir auf Gottes Wort antworten: »Alles aber, was nicht aus Glauben ist, ist Sünde« (Römer 14,23)? Ich glaube, wir hätten keine Antwort. »Wir wissen aber, daß alles, was das Gesetz sagt, es denen sagt, die unter dem Gesetz sind, damit jeder Mund verstopft werde« (Römer 3,19). Wir sollten still sein. Es ist dumm zu denken, dass unsere guten Taten die schlechten vor Gott ausgleichen werden. Ohne den Glauben, der Christus erhöht, sind unsere Taten nichts anderes als Rebellion.
Der zweite Grund, warum es töricht ist, sich auf die guten Taten zu verlassen, ist: Sie sind nicht Gottes Weg zur Rettung. Wenn wir vor den Konsequenzen unserer schlechten Taten gerettet werden, geschieht das nicht, weil sie weniger ins Gewicht fallen als unsere guten.
Wir werden nur gerettet, weil unser »Schuldbrief« im Himmel an das Kreuz Christi genagelt wurde. Gott bewertet nicht die guten Taten der Sünder, sondern er rettet sie auf ganz andere Weise. Unsere Taten bieten keine Hoffnung. Hoffnung bietet einzig das Leiden und Sterben Christi.
Es gibt keine Rettung, indem man das Strafkonto ausgleicht. Es gibt nur Rettung, indem das Strafkonto getilgt wird. Das Re-gister unserer schlechten Taten (unsere mangelhaften guten Taten eingeschlossen) und die gerechten Strafen, die jeder verdient, müssen ausgelöscht werden, nicht ausgeglichen. Für diesen Zweck litt und starb Christus.
Dieses Austilgen geschah, als der Schuldbrief unserer Taten »ans Kreuz genagelt« wurde (Kolosser 2,14). Wie wurde dieser verdammende Schuldbrief ans Kreuz genagelt? Es wurde kein Pergament ans Kreuz genagelt. Christus wurde ans Kreuz genagelt und wurde so zu meinem verdammenden Schuldbrief der schlechten (und guten) Taten. Er ertrug meine Verdammung. Er setzte meine Rettung auf einen ganz anderen Grund. Er ist meine einzige Hoffnung, und mein Glaube in Christus ist mein einziger Weg zu Gott.