Der Gott des Friedens ließ den Guten Hirten von den Toten auferstehen

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English: The God of Peace Brought from the Dead the Good Shepherd

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Von John Piper Über Jesus Christus

Übersetzung von Dorothea Untner


Hebräer 13:20-21

Nun kann der Gott des Friedens euch mit allem Nützlichen ausstatten, weil er Jesus Christus durch das Blut des ewigen Bundes von den Toten auferstehen ließ, den großmütigen Hirten der Schafe, um seinen Willen zu vollbringen und durch Jesus Christus in uns zu dringen, den wir für immer und ewig lobpreisen, um vor ihm gefällig zu sein. Amen.

Schon vor dem Ursprung der Welt hatte Gott die Absicht, dass ihr und ich und alle Menschen, vom Wichtigsten bis zum Geringsten, immer Schafe sein werden. Seine Intention von Anfang an und für alle Zeiten ist das Bedürfnis aller Menschen, Schafe zu sein, die einen Hirten brauchen. Er betrachtete es nie als seine Vorsehung, dass wir nur für eine Zeit lang Schafe sein werden und dann keine Schafe mehr sind und zu etwas weniger Bedürftigem, weniger Unfreiem werden. Nach Gottes Plan werden wir immer Schafe sein.

Und die, die sich darüber freuen, Schafe zu sein und die Stimme des Großen Hirten nach ihnen rufen hören und ihm als ihre große Hoffnung folgen und auf sein Opfer ihretwegen vertrauen—diese Schafe sind jetzt mehr als Schafe und werden es immer sein. Sie sind Kinder Gottes (1. Johannes 3:1), Erben des Universums (Römer 8:16; 1. Korinther 3:20-23), gemeinsame Herrscher mit Christus (Offenbarung 3:21), die Braut Christi (Johannes 3:29; Offenbarung 21:9) und der Sonnenglanz in dem Königreich Gottes (Matthäus 13:43).

Inhaltsverzeichnis

Immer Schafe

Immer mehr als Schafe. Aber immer Schafe mit dem dringenden Bedürfnis nach einem Hirten. Egal, wie ehrenvoll unsere Vorsehung als Kinder Gottes und als jene, die eines Tages über Engel richten werden (1. Korinther 6:3), wir werden nie über unser Verlangen nach einem Hirten hinauswachsen, das dem der Schafe gleicht.

Wenn jemand wieder geboren wird und ein Anhänger von Jesus Christus wird, so beschreibt Apostel Petrus jene Heimkehr folgendermaßen. Er sagt: „Er selbst brachte unsere Sünden in seinem Leib am Kreuz hervor, damit wir uns von der Sünde lossagen und für Rechtschaffenheit leben können. Durch seine Wunden seid ihr geheilt worden. Denn ihr seid wie Schafe vom rechten Weg abgewichen, aber jetzt seid ihr zum Hirten und Aufseher von euren Seelen zurückgekehrt“ (1. Petrus 2:24-25). Wir sind ähnlich wie Schafe im Traumland der Freigeisterei umhergestreift, aber durch die Wiedergeburt erwachen wir und kehren zum Hirten unserer Seelen zurück. Eure Seele wurde geschaffen, um einen Hirten zu haben. Erlösung bedeutet die Rückkehr zum Hirten eurer Seele. Das bedeutet, ein Christ zu sein: Wir sind Schafe und wir haben einen treuen Hirten unserer Seelen.

Immer unser Großer Hirte

Denn eines Tages — vielleicht bald — wird Jesus Christus ein zweites Mal kommen. Und Petrus beschreibt das in 1. Petrus 5:4 so: „Wenn der höchste Hirte erscheint, werdet ihr die unvergängliche Krone der Herrlichkeit erhalten.“ Wenn Jesus kommt, wird er als Hirte kommen.

Er wird ganz sicher mehr als ein Hirte sein, wenn er kommt. Er wird der König aller Könige sein (Offenbarung 17:14; 19:16); er wird ein unerschrockener Weggefährte sein (Offenbarung 19:11); er wird ein Diener und Wasserträger sein (Lukas 12:37); er wird ein Zukünftiger sein (Matthäus 25:5); er wird ein Freund sein (Johannes 15:13); er wird Gott sein, der für immer über allen Seligen steht (Römer 9:5). Aber er wird immer ein Hirte sein.

Und im künftigen Zeitalter, auch in der Zeit nach dem zweiten Kommen, obschon Jahrtausende um Jahrtausende verstreichen, besagt die Offenbarung 7:16-17, dass Jesus immer noch unser Hirte sein wird. „Sie sollen nicht mehr hungern, keinen Durst mehr haben; die Sonne soll sie nicht heimsuchen und auch keine glühend heiße Hitze. Denn das Lamm inmitten des Thrones wird ihr Hirte sein und er wird sie zu ausreichenden Wasserquellen geleiten und Gott wird jede Träne von ihren Augen wegwischen. Das Lamm inmitten des Thrones wird unser Hirte sein.“ So war es bestimmt. Wir werden immer Schafe sein. Wir werden stets einen Hirten brauchen. Und Jesus wird immer unser Großer Hirte sein.

Vier Grundfragen

Daher habe ich in Hinsicht darauf vier Grundfragen: 1) Wer ist dieser Große Hirte? 2) Wie ist es möglich, dass er heute und für immer unser Hirte sein kann? 3) Was bedeutet es für uns, einen solchen Hirten zu haben? 4) Warum hat Gott es so bestimmt, dass wir immer einen Hirten brauchen? Alle diese Fragen werden in Hebräer 13:20-21 beantwortet.

1. Wer ist dieser Große Hirte?

Der Große Hirte, den wir haben, ist der Herr Jesus. Vers 20: „Nun kann der Gott des Friedens, der den Herrn Jesus von den Toten auferstehen ließ, der große Hirte der Schafe . . .“ Jesus ist unser Hirte, heute und für immer. Und er ist großmütig — ein großer Hirte.

Um zu verdeutlichen, wie wesentlich dies für Gottes Absichten ist, fassen wir ins Auge, dass Gott immer Menschen dazu ernannt hat, Hirten seines Volkes zu sein. Mit anderen Worten, er hat bestimmt, dass es zwischen ihm selbst und uns einen menschlichen Hirten geben soll. Im Alten Testament werden seine Menschenführer Hirten genannt. Im Neuen Testament bestimmt er Menschen für das Amt des Pfarrers und Lehrers. Und das Wort Pfarrer bedeutet Hirte (Epheser 4:11). Aber meiner Einschätzung nach erfüllt dies den Zweck, ein Schlaglicht auf Jesus als unseren Großen Hirten zu werfen und darauf, wie unbedeutend andere Menschenhirten sind und wie sehr sie versagen.

Manchmal fürchte ich mich davor, die Zeitung zu öffnen, aus Angst, dass ein anderer Pfarrer dem Namen Jesus Schande und Unehre bereitet hat. Und dann schaue ich in den Spiegel und betrachte meine eigenen Fehler und wie weit ich hinter Christi Hirtenwirken zurückbleibe. Einige von euch sitzen hier völlig enttäuscht über christliche Pfarrer. Sie haben missbraucht, manipuliert, Unzucht getrieben, veruntreut, den Glauben verleugnet und man will nichts mit ihnen oder ihrem Christentum zu tun haben.

Was ich von euch verlange, ist zu verstehen, dass ihr früher vielleicht nicht daran gedacht habt, dass Gott dies von menschlichen Hirten weiß und er sich sehr darüber ärgert, und er beabsichtigte vor langer Zeit, dass es einen vollendeten Hirten geben werde, der nie versagt, nie missbraucht, nie manipuliert, nie Unzucht treibt, nie veruntreut, nie den Glauben verleugnet.

Hört auf Gottes Anschuldigung an die Hirten von Israel und darauf, was er verheißt. Jeremias 23:1-2: ,„Wehe den Hirten, die die Schafe meiner Weide töten und auseinandertreiben!‘ verkündet Gott, der Herr. . . . ,Ihr habt meine Herde auseinandergetrieben und sie weggejagt und ihr habt euch nicht um sie gekümmert.“‘ Hesekiel 34:4-5: „Die Schwachen habt ihr nicht gestärkt, die Kranken habt ihr nicht geheilt, die Verwundeten habt ihr nicht verbunden, die Verirrten habt ihr nicht zurückgebracht, die Verlorenen habt ihr nicht gesucht und mit Gewalt und Strenge habt ihr über sie geherrscht.“

Aber dann macht er diese Verheißungen. Wenn Micha prophezeit, dass der Messias in Bethlehem geboren werden soll, sagt er dazu in Micha 5:2-4: „Und er soll standhalten und seine Herde im Vertrauen auf Gott, den Herrn, behüten, in der Würde des Namen Gottes, des Herrn. Und sie sollen sicher leben, denn nun wird er bis ans Ende der Welt erhaben sein“ (siehe Hesekiel 34:23-24). Und Jesaja schließt sich dem Chor der Hoffnung in Jesaja 40:11 an: „Er wird seine Herde wie ein Hirte hüten; er wird die Lämmer in die Arme nehmen; er wird sie in seinem Herzen tragen und jene fromm führen, die trächtig sind.“

Als also Jesus kam, kam er, um diese Verheißungen zu erfüllen. Er sagte: „Ich bin der gute Hirte. . . . Ich gab mein Leben hin für die Schafe. Und ich habe weitere Schafe, die nicht von dieser Herde sind. Ich muss auch sie großziehen und sie werden meiner Stimme Folge leisten. Daher wird es eine Herde, einen Hirten geben“ (Johannes 10:14-16).

Es gibt einen Hirten, der euch nie im Stich lassen wird. Er gab sein Leben für euch hin. Und wenn ihr ihn empfängt, gewährleistet sein Tod für euch, dass er sich für immer um euch kümmern wird.

Wer ist der Große Hirte? Das bin nicht ich oder ein anderer Pfarrer. Das ist Jesus und Jesus alleine. Eure Seele wurde geschaffen, um von Jesus behütet zu werden.

2. Wieso ist es möglich, dass er unser Hirte sein darf?

Nun, wie kann es das geben? Er starb und wir sind unwürdige Sünder? Wie kann er so unser Hirte sein? Hebräer 13:2: „Nun kann der Gott des Friedens, der Jesus Christus, den großmütigen Hirten der Schafe, durch das Blut des ewigen Bundes von den Toten auferstehen ließ . . .“ Jesus kann unser Hirte sein, obwohl er starb, weil Gott ihn von den Toten erweckt hat, um nie wieder zu sterben. Und Jesus kann unser Hirte sein, obwohl wir unwürdige Sünder sind, weil er „durch die Kraft des ewigen Bundes“ von den Toten erweckt wurde.

Noch einmal langsam: „Nun kann der Gott des Friedens, der Jesus Christus [da ist die Auferstehung!], den großmütigen Hirten der Schafe, durch das Blut des ewigen Bundes von den Toten auferstehen ließ . . . [das ist die Kraft des ewigen Bundes].“ Der ewige Bund ist der neue Bund, den Jesus in der Nacht, bevor er starb, erwähnte, als er beim Abendmahl sagte: „Dieser Abendmahlswein, der für euch eingeschenkt ist, ist der neue Bund in meinem Blut“ (Lukas 22:20). Und der neue Bund, wie Jeremias ihn beschreibt (Jeremias 31:31-33), ist Gottes Verpflichtung, zu vergeben und sein Volk zu bewahren. Der Grund dafür war die vollständige Absicherung des ewigen Bundes der Vergebung und Transformation für sein Volk durch das Blut Jesus, sodass Gott diese Errungenschaft mit seiner Erweckung von den Toten ehrte (siehe Römer 4:25). Deshalb besagt Vers 20, er erweckte ihn „mit der Kraft des ewigen Bundes.“

Also wie kann Jesus heute unser Hirte sein? Er lebte vor zweitausend Jahren und er starb und wir haben ihn nicht verdient. Antwort: Der Gott des Friedens erweckte ihn von den Toten. Er ist heute am Leben. Er ist heute ein Großer Hirte. Und Gott hat dies getan, weil Christus mit seinem Blut für einen ewigen Bund der Vergebung für alle büßte, die ihn empfangen. Er ist am Leben und er sammelt seine unwürdigen Schafe von allen Völkern der Welt. „Ich habe andere Schafe, die nicht von dieser Herde sind. Ich muss auch sie großziehen und sie werden meiner Stimme Folge leisten. Daher wird es eine Herde, einen Hirten geben“ (Johannes 10:15-16).

Wenn ihr ihn empfangt, vertraut ihm, folgt ihm, ihr habt einen Großen Hirten.

3. Was bedeutet es für uns, einen Hirten zu haben?

Und was wird das für euch bedeuten? Unser Text erwähnt zwei Dinge. Hebräer 13:20-21: „Nun kann der Gott des Friedens euch mit allem Nützlichen ausstatten, weil er Jesus Christus durch das Blut des ewigen Bundes [dies ist der erste Gesichtspunkt, der für euch von Bedeutung ist] von den Toten auferstehen ließ, den großmütigen Hirten der Schafe, um seinen Willen zu vollbringen [und das ist der zweite Gesichtspunkt] und durch Jesus Christus in uns zu dringen, um vor ihm gefällig zu sein [und dieser Gesichtspunkt dient dem Verständnis für das Werk eures Hirten].“

Durch unseren Großen Hirten erwirkt der Gott des Friedens zwei Dinge für uns. Erstens: Er stattet uns mit allem Nützlichen aus, um seinen Willen zu vollbringen. Das bedeutet nicht, dass ihr alles habt, was man braucht, um reich und berühmt und gesund und glücklich zu sein. Das bedeutet, ihr habt alles, was man braucht, um seinen Willen zu vollbringen. Wenn er euch auffordert, etwas zu tun, wird er euch das geben, was ihr dazu braucht. Unser Hirte verheißt nicht, uns in dieser Welt reich zu machen. Er verheißt, uns zu geben, was wir brauchen, um seinen Willen zu vollführen.

Deshalb sagte Jesus: „Sucht zuerst das Königreich Gottes und seine Rechtschaffenheit und alle diese Dinge werden euch zuteilwerden“ (Matthäus 6:33). Ihr werdet alles haben, was ihr braucht, um den Willen Gottes zu vollbringen. Einschließlich aller Dinge, die ihr braucht, um euch seiner Herrlichkeit gänzlich hinzugeben (Johannes 21:19).

Und zweitens besagt Vers 21, dass Gott durch unseren Großen Hirten „in uns das bewirkt, was ihm gefällt.“ Unser Großer Hirte gibt uns nicht nur die grünen Weiden und stillen Gewässer, die wir brauchen. Er gibt uns die innere Kraft, die wir brauchen. So hindert er uns daran, unseren Glauben zu zerstören. Da er doch mit seinem Blut für den ewigen Bund büßte, ist hier die Verheißung von jenem Bund, dass er für alle seine Schafe gebüßt hat: „Ich werde mit ihnen einen ewigen Bund schließen [es ist der ewige Bund], dass ich mich nicht davon abwenden werde, Gutes für sie zu tun. Und ich werde meine Ehrfurcht in ihre Herzen legen, damit sie sich nicht von mir abwenden mögen“ (Jeremias 32:40). Unser Großer Hirte bewirkt in uns, was ihm eine Freude macht. Das heißt, er bewirkt Glauben in uns und er wird es nicht zulassen, dass wir Ungläubige werden. Das bedeutet, einen Großen Hirten zu haben. Was bedeutet es also, Jesus als unseren großen Hirten zu haben? Es bedeutet, dass er alles vorsieht, was wir brauchen, um seinen Willen zu vollbringen und bis zum Ende fest auf seinen Glauben zu beharren. Was eine letzte Frage offen lässt:

4. Warum hat Gott es so bestimmt, dass wir immer Schafe sein werden und immer einen Hirten brauchen?

Die Antwort ist im letzten Satz von Vers 21: „ . . . dem für immer und alle Ewigkeit Ehre erwiesen werden soll. Amen.“ Dies kann sich auf den Gott des Friedens beziehen oder auf unseren Großen Hirten, durch den er sich um uns kümmert. In beiden Fällen ist der Zweck derselbe. Ehre, Lobpreisung, Würde, Bewunderung, Ansehen, Wunder — all das ist Gott und unserem Großen Hirten zu eigen und nicht uns. Der Ruhm des großen Hirtenwirkens ist ihre Aufgabe, nicht die unsere. Wir bekommen die Obhut, er die Achtung als Hirtenobhut-Spender. Wir bekommen den Schutz; er bekommt die Ehre als Hirten-Schirmherr. Wir erhalten die Belehrung, er die Achtung als Hirtengeleiter. Wir bekommen die Fürsorge; er bekommt das Vertrauen als Hirten-Fürsorger. Wir bekommen die Freude, so geliebt zu werden; er bekommt die Ehre.

Dies ist meiner Einschätzung nach der Endzweck. Ihm gehört die Hirten-Ehre und uns gehört die Schaf-Freude. Wir würden es nicht anders wollen.

Ehre sei dem Großen Hirten

Jesus Christus ist heute am Leben. Und wenn ihr ihn empfangt, wird er euer Hirte sein—euer Großer Hirte. Und ich verheiße euch, dass es eure große Freude sein wird, ihm die Ehre zu erweisen, euer Großer Hirte zu sein. Amen.