Die Passion Jesu Christi/Um Gehorsam zu lernen und vollkommen gemacht zu werden
Aus Biblische Bücher und Predigten
Von John Piper
Über Der Tod Christi
Kapitel 3 des Buches Die Passion Jesu Christi
Übersetzung von Desiring God
Christus litt und starb …
Um Gehorsam zu lernen und vollkommen gemacht zu werden
… und lernte, obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam.
HEBRÄER 5,8
Es geziemte ihm, um dessentwillen alle Dinge und durch den alle Dinge sind, indem er viele Söhne zur Herrlichkeit führte, den Urheber ihrer Rettung durch Leiden vollkommen zu machen.
HEBRÄER 2,10
ASSELBE BUCH DER BIBEL, DAS BEHAUPTET, DASS CHRISTUS DURCH LEIDEN »GEHORSAM LERNTE« UND DASS ER DURCH LEIDEN »VOLLKOMMEN« GEMACHT WURDE, SAGT AUCH, DASS ER OHNE SÜNDE WAR. »SONDERN DER IN ALLEM IN GLEICHER WEISE VERSUCHT WORDEN IST, doch ohne Sünde« (Hebräer 4,15).
Diese Lehre zieht sich durch die ganze Bibel. Christus war ohne Sünde. Obwohl er der Sohn Gottes war, war er auch Mensch, mit all unseren Versuchungen und Bedürfnissen und körperlicher Schwachheit. Er hatte Hunger (Matthäus 21,18) und war zornig und traurig (Markus 3,5) und hatte Schmerzen (Matthäus 17,12). Aber sein Herz schlug in vollkommener Liebe für Gott und er handelte beständig in dieser Liebe. »Der keine Sünde getan hat, noch ist Trug in seinem Mund gefunden worden« (1. Petrus 2,22).
Wenn darum die Bibel sagt, dass Jesus »den Gehorsam lernte, an dem, was er litt«, bedeutet das nicht, dass er lernte, nicht mehr ungehorsam zu sein. Es bedeutet, dass er mit jeder neuen Versuchung praktisch – und unter Schmerzen – lernte, was es heißt, zu gehorchen. Wenn es heißt, dass er »durch Leiden vollkommen gemacht wurde«, heißt das nicht, dass er nach und nach von Fehlern befreit wurde. Es bedeutet, dass er nach und nach die vollkommene Gerechtigkeit erfüllte, die er haben musste, um uns zu retten.
Genau das erklärte er mit seiner Taufe. Da er kein Sünder war, hätte er nicht getauft werden müssen. Vielmehr sagte er zu Jo-hannes dem Täufer: »Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen« (Matthäus 2,17).
Präziser ausgedrückt heißt das: Wenn der Sohn Gottes Mensch geworden und direkt ans Kreuz gegangen wäre, ohne durch ein Leben mit Versuchungen und Schmerzen seine Gerechtigkeit und seine Liebe zu prüfen, dann wäre er kein geeigneter Retter für den gefallenen Menschen. Sein Leiden hat nicht nur Gottes Zorn absorbiert. Es machte ihn auch zu einem echten Menschen und versetzte ihn in die Lage, uns Bruder und Schwester zu nennen (Hebräer 2,17).