Über dem Vorwurf: Ethische Integrität

Aus Biblische Bücher und Predigten

Wechseln zu:Navigation, Suche

Verwandte Ressourcen
More Von John MacArthur
Autorenindex
More Über Wahrheit
Thema-Index
Über diese Übersetzung
English: Above Reproach: Ethical Integrity

© Ligonier Ministries

Share this
Unsere Mission
Diese Übersetzung wird von Evangelium Übersetzungen, ein Online-Dienst, das Evangelium-zentriert Bücher und Artikel frei verfügbar in jeder Nation und Sprache.

Erfahren Sie mehr (English).
Wie Sie helfen können
Wenn Sie gut Englisch sprechen, können Sie mit uns freiwillig als Übersetzer arbeiten.

Erfahren Sie mehr (English).

Von John MacArthur Über Wahrheit
Teil der Tabletalk-Serie

Übersetzung von Stefanie Williamson

Review Sie können uns helfen, indem Sie die Richtigkeit dieser Übersetzung überprüfen Erfahren Sie mehr (English).



Einen kleinen Bericht, den ich vor zwanzig Jahren in den Nachrichten gelesen habe, ist mir seitdem in Erinnerung geblieben. Das Rockdale County High School Bulldogs Basketballteam aus Conyers, Georgia, gewann im März 1987 ihre erste staatliche Meisterschaft und rollte über alle ihre Gegner. Nach achtzehn Jahren Coaching des Teams ohne eine Meisterschaft war Trainer Cleveland Stroud ekstatisch.

Aber ein paar Wochen nach dem Meisterscahftsspiel machte Trainer Stroud eine routinemäßige Überprüfung von den Noten seiner Spieler wo er entdeckte, dass einer seiner dritten Ersatzspieler einige Kurse nicht bestanden hatte und der Spieler damit akademisch untauglich für das Basketballteam war.

Der kämpfende Schüler hatte keinesfalls einen Einfluss auf den Sieg des Teams. Er war ein Schüler der Unterklassen, der sich für Spiele anzog, aber eigentlich keine Spielzeit während der ganzen Saison gesehen hatte. In einem Halbfinalspiel, mit dem Teams Vorsprung von mehr als 20 Punkten, wollte Trainer Stroud jedoch jedem Spieler die Möglichkeit geben, daran teilzunehmen. Er hatte diesen Spieler für weniger als 45 Sekunden ins Spiel gebracht. Der untaugliche Mann hatte keine Punkte geholt. Seine Teilnahme hatte das Ergebnis des Spiels in keiner Weise beeinträchtigt. Technisch war dies jedoch ein Verstoß gegen die staatlichen Zulassungsstandards. Coach Stroud befand sich in einer schwierigen Situation. Wenn er den Verstoß aufdeckte, dann würde sein Team disqualifiziert und ihrer Meisterschaft entzogen sein. Wenn er still blieb, wäre es höchst unwahrscheinlich, dass jemand außerhalb der Schule die Straftat entdecken würde.

Dennoch erkannte der Trainer, dass der betroffene Spieler sich zumindest des Regelverstoßes bewusst war. Es war auch möglich, dass andere Schüler des Teams darüber Bescheid wussten und dachten, dass ihr Trainer die Berechtigungsrichtlinien absichtlich ignoriert hatte. Aber viel wichtiger war es, dass Trainer Stroud es selbst wusste. Und wenn er absichtlich versuchte, die Fakten nicht ans Licht zu bringen, wäre sein größter Sieg als Trainer mit einem üblem Geheimnis belastet.

Trainer Stroud sagte, dass er von dem Moment an als er die Verletzung entdeckt hatte, wusste, was er zu tun habe. Er hatte nicht einmal über andere Alternativen nachgedacht. Seine Prioritäten waren lange vorher festgelegt worden. Er erkannte, dass die Meisterschaft seines Teams nicht so wichtig war wie ihr Charakter. "Die Leute vergessen den Spielstand von Basketballspielen", sagte er. "Sie vergessen nie, woraus man gemacht ist."

Er meldete den Verstoß und verlor die einzige Meisterschaft, die sein Team jemals gewonnen hatte.

Aber beide, der Trainer und das Team, gewannen eine weitaus wichtigere Art Ehre, als sie verloren hatten. Sie hielten ihre Integrität aufrecht und gewannen ein unermessliches Maß an Vertrauen und Respekt. Der Trainer wurde mit zahlreichen Lehrer des Jahres, Trainer des Jahres und Bürger des Jahres Preisen sowie einer offiziellen Auszeichnung der Georgia State Legislature ausgezeichnet. Einige Jahre später wurde er in den Stadtrat von Conyers gewählt, wo er immer noch tätig ist. Er hatte recht. Die Menschen, die schon längst den Sieg der Bulldogs bei der Staatsmeisterschaft vergessen hätten, haben die Integrität dieses Trainers nie vergessen.

Ethische Integrität ist eine der unverzichtbaren Merkmale eines christusähnlichen Charakters. So lebenswichtig es auch ist, in der Lehre gesund und treu zum Lehren der Schriften zu sein, ist es keineswegs weniger wichtig für den Christen im Herzen aufrichtig und in unserem Gehorsam gegenüber den moralischen und ethischen Grundsätzen des Gesetzes Gottes konsequent zu sein.

Das ist übrigens keine einfache Pflicht. Der moralische Standard, den Gottes Volk leben soll, übertrifft bei weitem sogar die höchsten Prinzipien der normalen menschlichen Ethik.

Dies war einer der wichtigsten Punkte der Bergpredigt Jesu: „Denn ich sage euch: Wenn nicht eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer weit übertrifft, so werdet ihr keinesfalls in das Reich der Himmel hineinkommen.“ (Matthäus 5, 20). Die ganze Predigt war eine Darstellung der moralischen Bedeutung des Gesetzes. Das Herzstück der Botschaft Jesu war ein ausgedehnter Diskurs gegen die Vorstellung, dass die moralischen Grundsätze des Gesetzes nur für Verhalten gelten, das andere sehen können.

Jesus lehrte beispielsweise, dass das sechste Gebot nicht nur Tötungen, sondern auch ein mörderisches Herz verbietet (Verse 21–22). Das siebte Gebot, das Ehebruch verbietet, verurteilt sogar vorbehaltlos ehewidrige Gelüste (Verse 27-28). Und der Befehl, unsere Nachbarn zu lieben, gilt auch für diejenigen, die unsere Feinde sind (Verse 43–44).

Wie hoch ist der moralische und ethische Standard, der durch Gottes Gesetz festgelegt wird? Unvorstellbar hoch. Jesus setzt es mit Gottes eigener Perfektion gleich: „Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.“ (Vers 48).

Das setzt natürlich ein unerreichbarer Standard. Es ist jedoch unsere Pflicht, unaufhörlich Integrität zu verfolgen. Perfekte ethische Beständigkeit ist ein wesentlicher Aspekt dieses vollendeten Ziels - der absoluten Christenheit -, auf das sich jeder Christ ständig bemühen sollte (Philipper 3, 12–14). Deshalb sollte kein Gläubiger seine ethische Integrität bewusst opfern.

Hier sind drei überzeugende Gründe, warum:

Erstens, wegens unseren guten Rufs. Natürlich sollten sich Christen nicht mit Fragen wie Status, Klasse, Kaste oder wirtschaftlichem Prestige befassen. In diesem Sinne müssen wir wie Christus sein, der sich selbst zu nichts machte und die Gestalt eines Knechts annahm. (Philipper 2, 7).

Es ist jedoch ein wahrer Sinn, in dem wir uns um die Aufrechterhaltung eines guten Rufes kümmern müssen - und das gilt besonders für den Fall der ethischen Integrität. Eine Grundvoraussetzung für einen Ältesten ist: „Er muss aber auch ein gutes Zeugnis haben mit denen, die außerhalb der Kirche sind, damit er nicht in Vorwurf und die Falle des Teufels fällt. (1 Timotheus 3, 7).

Nichts wird einen guten Ruf schneller oder dauerhafter ruinieren als ein vorsätzlicher Verstoß gegen die ethische Integrität. Menschen werden praktisch jegliche Art von Irrtum, Nachlässigkeit oder Versagen vergeben - aber der ethische Bankrott birgt ein Stigma, das fast unmöglich ist, darüber hinauszugehen.

Vor einigen Jahren erzählte mir ein Gemeindemitglied etwas, was kein Pastor je hören möchte. Er hatte einen Geschäftsfreund in unsere Kirche eingeladen. Der Mann antwortete: „Du gehst in diese Kirche? Ich würde nicht in diese Kirche gehen. Der korrupteste Anwalt der Stadt geht in diese Kirche.“

Ich hatte und habe immer noch keine Ahnung, von wem er sprach. Es gibt Dutzende Anwälte in unserer Kirche. Ich hoffe, dass es sich dabei um eine falsche Identität handelte und dass die Person, an die er dachte, kein Mitglied unserer Kirche war. Aber am folgenden Sonntag erzählte ich den Vorfall von der Kanzel aus und sagte: „Wenn der Anwalt, den der Mann an diesem Morgen beschrieben hat, heute hier ist, nehmen Sie bitte eine Lektion von Zaccheus: Bereuen Sie und tun Sie alles, um Ihren Ruf in der Gemeinschaft wiederherzustellen. Hören Sie in der Zwischenzeit auf, sich als Christ darzustellen. Sie zerstören den Ruf der gesamten Kirche. “

In Sprüche 22, 1 heißt es: "Ein guter Name ist vorzüglicher als großer Reichtum, besser als Silber und Gold ist Anmut." Sie haben überhaupt keinen guten Namen, es sei denn, Ihre ethische Integrität ist intakt und unanklagbar.

Zweitens, wegen unseren Charakters. Noch wichtiger ist die Frage des persönlichen Charakters. Es gibt einen guten Grund, warum Jesus' Darstellung des Moralgesetzes in Matthäus 5 sich so sehr auf die Aufrichtigkeit des Herzens im Gegensatz zum äußeren Verhalten konzentrierte. Das liegt daran, dass sich das wahre Barometer unserer Persönlichkeit sich in dem widerspiegelt, was wir tun, wenn niemand anders zuschaut, wie wir in der Privatsphäre unsere eigenen Gedanken denken und wie wir auf das Drängen unseres eigenen Gewissens reagieren. Diese Dinge sind das wahre Maß Ihrer moralischen und ethischen Faser.

So wichtig wie es ist, einen guten Ruf in der Gemeinschaft zu wahren, so ist es tausendmal wichtiger, unseren eigenen persönlichen Charakter zu bewahren. Deshalb beschäftigte sich Jesus mit den Fragen der Moral und Ethik, beginned mit den innersten Gedanken unseres Herzens. „Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falscher Zeugnisse, Lästerungen“ (Matthäus 15, 19).

Es ist wahrscheinlich nicht übertrieben zu sagen, dass das wichtigste Schlachtfeld im Kampf um Integrität der eigene Verstand ist. Es ist dort wo tatsächlich alles gewonnen oder verloren wird. Und wenn Sie dort verlieren, haben Sie Ihren Charakter schon ruiniert. Ein korrupter Charakter verdirbt unweigerlich auch den Ruf, denn ein fauler Baum kann keine guten Früchte hervorbringen (Matthäus 7, 18).

Das erinnert uns an einen dritten Grund, warum es so wichtig ist, unsere moralische und ethische Integrität zu wahren: um unseres Zeugnisses willen. Ihr Ruf reflektiert, was die Leute über Sie sagen. Ihr Zeugnis ist das, was Ihr Charakter, Ihr Verhalten und Ihre Worte über Gott sagen.

Bedenken Sie, was kommuniziert wird, wenn ein Christ keine ethische Integrität hat. Diese Person sagt, dass er nicht wirklich daran glaubt was die Bibel deutlich sagt, was auf Gott zutrifft. Dass „Gerechtigkeit und Recht üben Jehova angenehmer als Opfer ist.“ (Sprüche 21, 3). Das „das Opfer der Gesetzlosen Jehova ein Greuel ist, aber das Gebet der Aufrichtigen sein Wohlgefallen“ (15, 8). Und das dieser Gott „sich an der Wahrheit im Innern erfreut“ (Psalter 51, 6).

Mit anderen Worten, die Person, die die ethische Integrität vernachlässigt, lügt über Gott mit seinem Leben und seiner Einstellung. Wenn er sich Christ nennt und sich als Kind Gottes bekennt, so misbraucht er tatsächlich den Namen Gottes auf der grundlegendsten Ebene. Das stellt die Frage der ethischen Integrität in die richtige Perspektive, nicht wahr?

Das ist es, woran wir denken müssen, wenn wir versucht sind, unsere ethischen Grundsätze der Bequemlichkeit halber anzupassen. Es ist nicht die hohen Kosten unseren Rufes, unseren Charakters oder unseres Zeugnisses wert.