Brüder, sagt ihnen, dass sie Gott nicht dienen sollen

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English: Brothers, Tell Them Not to Serve God!

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Von John Piper Über Seelsorge

Übersetzung von Thomas Menz

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Wir alle haben unsere Leute gelehrt, Gott zu dienen. Die Schrift sagt: „Dient dem Herrn mit Freude.“ Aber jetzt mag es an der Zeit sein, ihnen zu sagen, dass sie Gott nicht dienen sollen. Denn die Schrift sagt auch: „Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen."

Die Bibel ist daran interessiert, uns vom Götzendienst zurückzurufen, um dem wahren und lebendigen Gott zu dienen (1. Thess. 1:9). Aber sie auch daran interessiert, uns davon abzuhalten, Gott in einer falschen Weise zu dienen. Es gibt einen Weg, Gott zu dienen, der ihn herabsetzt und entehrt. Deswegen müssen wir Acht geben, dass wir keine Diener heranziehen, deren Arbeit die Ehre des allmächtigen Meisters herabsetzt. Wenn Jesus sagte, dass er nicht gekommen ist, um sich bedienen zu lassen (Mk. 10:45), so kann der Dienst Rebellion darstellen.

Gott will nicht bedient werden: “Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. Auch lässt er sich nicht von Menschenhänden dienen wie einer, der etwas nötig hätte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt“ (Apg. 17:25-26). Paulus warnt vor einem Gottesbild, das ihn zum Nutznießer unserer Wohltätigkeit macht. Er informiert uns, dass Gott nicht auf eine Weise bedient werden kann, die bedeutet, dass wir seine Bedürfnisse befriedigen. Das wäre so, als wenn ein Strom versuchte die Quelle zu füllen, die ihn speist.

"Da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt."

Was ist die Größe unseres Gottes? Was ist seine Einzigartigkeit in der Welt? Jesaja sagt: „Und das man von alters her nicht vernommen hat. Kein Ohr hat gehört, kein Auge hat gesehen einen Gott außer dir, der so wohl tut denen, die auf ihn harren“ (Jes. 64:4). Alle anderen sogenannten Götter lassen die Menschen für sich arbeiten. Unser Gott lässt sich nicht in die Position eines Arbeitgebers bringen, der von Anderen abhängig ist, damit sein Geschäft läuft. Stattdessen verherrlicht er seine Allmacht, indem er seine Arbeit selbst macht. Der Mensch ist der abhängige Partner in dieser Angelegenheit. Es ist seine Aufgabe, auf den Herrn zu warten.

"Hilfe nicht erwünscht"

Wonach sucht Gott in der Welt? Nach Assistenten? Nein. Das Evangelium ist keine Anzeige mit der Überschrift „Hilfe gesucht“. Es ist auch nicht der Ruf in den christlichen Dienst. Gott sucht nicht nach Menschen, die für ihn arbeiten. „Denn des HERRN Augen schauen alle Lande, dass er stärke, die mit ganzem Herzen bei ihm sind“ (2. Chr. 16:9).

Gott ist kein Kundschafter, der die Besten auswählt, damit sie seiner Mannschaft helfen zu gewinnen. Er ist ein unhaltbarer Schlussspieler, bereit, für jeden die Touchdowns zu legen, der ihm den Ball gibt.

Was will Gott von uns? Nicht das, was wir erwarten. Er tadelt Israel dafür, dass sie ihm so viele Opfer bringen: „Ich will von deinem Hause Stiere nicht nehmen noch Böcke aus deinen Ställen. Denn alles Wild im Walde ist mein und die Tiere auf den Bergen zu Tausenden. Ich kenne alle Vögel auf den Bergen; und was sich regt auf dem Felde, ist mein. Wenn mich hungerte, wollte ich dir nicht davon sagen; denn der Erdkreis ist mein und alles, was darauf ist“ (Ps. 50:9-12).

Aber gibt es nichts, was wir Gott geben könnten, das ihn nicht auf den Status des Nutznießers herabsetzt? Ja. Unsere Sorgen. Das ist ein Befehl: „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch“ (1. Petr. 5:7). Gott empfängt freudig alles von uns, das unsere Abhängigkeit und seine Allmacht zeigt.

Der Unterschied zwischen Uncle Sam und Jesus Christus ist, dass Uncle Sam Sie nicht für seine Dienste anwirbt, sofern Sie nicht gesund sind, und Jesus wird Sie nicht anwerben, sofern Sie nicht krank sind. „Die Starken bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten“ (Mk. 2:17). Das Christentum ist die grundsätzliche Genesung. Die Patienten dienen nicht ihren Ärzten. Sie vertrauen auf ihre guten Rezepte. Die Bergpredigt ist der medizinische Ratschlag unseres Arztes, nicht die Stellenbeschreibung unseres Arbeitgebers.

Unser eigentliches Leben macht sich daran fest, dass wir nicht für Gott arbeiten. „Dem aber, der mit Werken umgeht, wird der Lohn nicht aus Gnade zugerechnet, sondern aus Pflicht. Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit“ (Röm. 4:4-5). Arbeiter erhalten keine Geschenke. Sie bekommen ihren Lohn. Wenn wir das Geschenk der Rechtfertigung hätten, bräuchten wir keine Werke. Gott ist in dieser Angelegenheit der Arbeiter. Und was er bekommt, ist die Ehre, der Wohltäter der Gnade zu sein, nicht der Nutznießer einer Dienstleistung.

Ebensowenig sollten wir denken, dass unsere Arbeit für Gott nach der Rechtfertigung beginnt. Diejenigen, die eine Arbeit aus der Rechtfertigung heraus tun, schreien die Ehre Gottes nieder. Jesus Christus ist „unsere Gerechtigkeit und Heiligung“ (1. Kor. 1:30). „Das allein will ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist empfangen durch des Gesetzes Werke oder durch die Predigt vom Glauben?

3 Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden?“ (Gal. 3:2-3). Gott war der Arbeiter bei unserer Rechtfertigung, und er wird der Arbeiter bei unserer Heiligung sein.

Religiöses „Fleisch“ will immer für Gott arbeiten. Aber „Wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen“ (Röm. 8:13). Deswegen macht sich unser eigentliches Leben daran fest, nicht für Gott zu arbeiten, sowohl in der Rechtfertigung als auch in der Heiligung.

Diener des himmlischen Meisters

Aber sollen wir denn Christus nicht dienen? „Dient dem Herrn“ (Röm. 12:11). Diejenigen, die Christus nicht dienen, werden getadelt (Röm. 16:18). Ja, wir werden ihm dienen. Aber bevor wir das tun, denken wir darüber nach, was wir in diesem Dienst vermeiden müssen. Sicherlich bedeuten all diese Warnungen, Gott zu dienen, dass in dem Dienstgedanken etwas liegt, das es zu vermeiden gilt. Wenn wir unser Verhältnis zu Gott mit dem Verhältnis zwischen Diener und Meister vergleichen, so ist dieser Vergleich nicht perfekt. Einige Dinge der Dienerschaft sollten in der Beziehung zu Gott vermieden werden. Einige sollten bekräftigt werden.

Wem sollen wir nun dienen und nicht dienen? Psalm 123:2 gibt uns einen Teil der Antwort: „Siehe, wie die Augen der Knechte auf die Hände ihrer Herren sehen, wie die Augen der Magd auf die Hände ihrer Frau, so sehen unsre Augen auf den HERRN, unsern Gott, bis er uns gnädig werde.“ Die gute Art und Weise, Gott zu dienen, ist, wegen der Gnade auf ihn zu schauen.

Jeder Diener, der versucht, sich von der göttlichen Rolle zu entfernen und eine menschliche Partnerschaft mit seinem himmlischen Meister aufzubauen, ist in einer Revolte gegen den Schöpfer. Gott schachert nicht. Er gibt seinen Dienern Gnade, die sie haben werden, und den Lohn des Todes denjenigen, die sie nicht haben werden. Ein guter Dienst ist immer und grundsätzlich der Empfang von Gnade, kein wieder erstattender Dienst.

Aber er ist nicht vollständig passiv. Mt. 6:24 gibt uns einen weitern Hinweis auf einen guten Dienst: „Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon."

Wie dient ein Mensch dem Geld? Er unterstützt das Geld nicht. Er ist nicht der Wohltäter des Geldes. Wie dienen wir nun dem Geld? Geld übt eine gewisse Kontrolle über uns aus, denn es scheint so viele Verheißungen der Freude bereit zu halten. Es flüstert mit großer Macht: „Denke und handle so, um in eine Position zu kommen, in der du meine Vorteile genießen kannst.“ Dies kann Diebstahl, Leihen oder Arbeiten beinhalten.

Geld verspricht Freude, und wir dienen ihm, indem wir diesem Versprechen glauben und in diesem Glauben wandeln. Wir dienen dem Geld nicht, indem wir unsere Kraft auf seine guten Seiten ausrichten. Wir dienen dem Geld, indem wir alles Notwendige tun, damit die Macht des Geldes alles für unseren Vorteil tut.

Ich denke, dieselbe Art des Dienstes an Gott müssen wirt in Mt. 6:24 sehen, als Jesus die beiden nebeneinander stellt: „Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon dienen.“ Falls wir also Gott und nicht dem Geld dienen wollen, dann müssen wir unsere Augen für die gewaltige, überlegene Freude öffnen, die Gott anbietet. Dann wird Gott eine größere Kontrolle über uns ausüben, als das Geld es kann.

Wir werden dienen, indem wir seiner Verheißung auf die vollkommenste Freude glauben und in diesem Glauben wandeln. Wir dienen nicht, indem wir versuchen, unsere Kraft seinem Nutzen zur Verfügung zu stellen, sondern indem wir tun, was notwendig ist, damit seine Kraft ständig zu unserem Nutzen zur Verfügung steht.

Gehorsame Nutznießer

Das bedeutet natürlich Gehorsam. Ein Patient gehorcht dem Arzt, weil er hofft, gesund zu werden. Ein genesender Sünder vertraut den schmerzhaften Anweisungen des Therapeuten und folgt ihnen. Nur auf diesem Weg halten wir uns in einer Position, in der wir von dem profitieren können, was der göttliche Arzt anzubieten hat. In all dem Gehorsam sind wir die Nutznießer. Gott ist ständig der Geber. Deswegen ist es der Geber, der die Ehre erhält.

Und das ist vielleicht das Wichtigste von allem. Der einzig richtige Weg, Gott zu dienen, ist der, der alle Ehre für ihn zurückbehält. „Wenn jemand predigt, dass er's rede als Gottes Wort; wenn jemand dient, dass er's tue aus der Kraft, die Gott gewährt, damit in allen Dingen Gott gepriesen werde durch Jesus Christus“ (1. Petr. 4:11). Wie dienen wir, dass Gott geehrt wird? Wir dienen durch die Kraft, die er gibt. Wenn wir am meisten für Gott aktiv sind, sind wir immer noch Empfangende. Gott wird die Ehre des Wohltäters niemals jemand anderem übergeben!

So lassen Sie uns nun hart arbeiten, aber niemals vergessen, dass es nicht wir sind, sondern die Gnade Gottes mit uns (1. Kor. 15:10). Lassen Sie uns nun gehorche wie immer, aber niemals vergessen, dass es Gott ist, der in uns sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt (Phil. 2:13). Lassen Sie uns das Evangelium verbreiten und uns selbst der Auserwählten zuliebe hingeben, es aber niemals wagen, von etwas anderem zu reden, als das, was Christus in uns gewirkt hat (Röm. 15:18). In all unserm Dienen sei Gott der Geber und Gott sei die Ehre.

Und bis die Menschen das verstehen, Brüder, sagt ihnen, dass sie Gott nicht dienen sollen!