Der Kampf gegen die falsche Scham

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English: Battling the Unbelief of Misplaced Shame

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Von John Piper Über Heiligung und Wachstum
Teil der Battling Unbelief-Serie

Übersetzung von Thomas Menz

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2. Timotheus 1:6-12

„6 Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, dass du erweckest die Gabe Gottes, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände. 7 Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. 8 Darum schäme dich nicht des Zeugnisses von unserm Herrn noch meiner, der ich sein Gefangener bin, sondern leide mit mir für das Evangelium in der Kraft Gottes. 9 Er hat uns selig gemacht und berufen mit einem heiligen Ruf, nicht nach unsern Werken, sondern nach seinem Ratschluss und nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt, 10 jetzt aber offenbart ist durch die Erscheinung unseres Heilands Christus Jesus, der dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium, 11 für das ich eingesetzt bin als Prediger und Apostel und Lehrer. 12 Aus diesem Grund leide ich dies alles; aber ich schäme mich dessen nicht; denn ich weiß, an wen ich glaube, und bin gewiss, er kann mir bewahren, was mir anvertraut ist, bis an jenen Tag.“


Definition und Gründe für Scham

Lassen Sie uns mit einer Wörterbuchdefinition für Scham beginnen. Scham ist das unangenehme Gefühl, das durch Schuldgefühle, Unzulänglichkeit oder Unschicklichkeit hervorgerufen wird.

Ich möchte Ihnen jeden dieser Gründe erläutern.

1. Erstens: Schuld. Angenommen, Sie handeln gegen Ihr Gewissen und halten Informationen auf Ihrer Steuererklärung zurück. Ein paar Jahre lang fühlen Sie nichts, weil es Ihnen entfallen war, und Sie wurden auch nicht erwischt. Dann werden Sie vom Finanzamt zur Rechenschaft gezogen, und es wird öffentlich gemacht, dass Sie gelogen und gestohlen haben. Ihre Schuld ist bekannt. Jetzt, im Licht der öffentlichen Zensur, fühlen Sie den Schmerz der Scham.

2. Oder nehmen Sie die Unzulänglichkeit. Angenommen, Sie nehmen an den olympischen Spielen teil, und Sie kommen aus einem kleinen Land, wo Sie im 3.000-Meter Lauf ziemlich gut sind. Dann treten Sie vor Tausenden von Menschen in Seoul an, und die Konkurrenz ist so stark, dass Sie vor der letzten Runde eine ganze Runde hinter den Anderen liegen, und Sie müssen ganz allein weiterlaufen, während alle Leute Ihnen zusehen. Hier gibt es keine Schuld. Aber die Erniedrigung und die Scham können heftig sein.

3. Oder nehmen Sie die Unschicklichkeit. Sie sind auf eine Party eingeladen, und Sie bemerken bei Ihrem Eintreffen, dass Sie total falsch angezogen sind. Wiederum nichts Böses und auch keine Schuld. Nur ein sozialer Schnitzer, eine Unschicklichkeit, die Sie sich dumm und verlegen fühlen lässt.


Berechtigte und falsche Scham

Eines der Dinge, die Sie aus dieser Definition von Scham direkt anspringen, ist, dass es gerechtfertigte und nicht gerechtfertigte Scham gibt. Es gibt Situationen, in denen Scham genau das ist, was wir fühlen sollten. Und es gibt Situationen, in denen wir es nicht tun sollten. Viele Menschen sagen, dass der Lügner sich schämen sollte. Und die meisten Menschen würden wahrscheinlich sagen, dass der Langläufer sich nicht schämen muss. Enttäuschung würde heilsam sein, Scham jedoch nicht.

Lassen Sie mich anhand der Bibel diese beiden Arten von Scham erläutern. Die Bibel macht sehr klar, dass es eine Art von Scham gibt, die wir empfinden sollten und dass es eine Scham gibt, die wir nicht empfinden sollten. Ich nenne die eine Art „falsche Scham“ und die andere Art „berechtigte“ Scham.

Falsche Scham (jene Art, die wir nicht empfinden sollten) ist die Scham, die Sie empfinden, wenn es keinen guten Grund dafür gibt. Biblisch bedeutet es, dass das, wofür Sie sich schämen, Gott nicht entehrt; oder DASS es Gott entehrt, aber Sie nichts damit zu tun haben. Mit anderen Worten, falsche Scham ist eine Scham für etwas Gutes – etwas, das Gott nicht entehrt. Oder es ist eine Scham für etwas Schlechtes, an dem Sie sich jedoch in keiner sündhaften Weise beteiligt haben. Dies ist die Art von Scham, die wir nicht empfinden sollten.

Berechtigte Scham (jene Art, die wir empfinden sollten) ist jene Scham, die Sie empfinden, wenn es einen guten Grund dafür gibt. Biblisch bedeutet das, dass wir uns dafür schämen, in eine Sache verwickelt zu sein, die Gott entehrt. Wir sollten uns schämen, wenn wir unsere Hand im Spiel haben, wenn Gott durch Einstellungen oder Handlungen entehrt wird.

Ich möchte sicherstellen, dass Sie sehen, wie wichtig Gott in dieser Unterscheidung zwischen falscher und berechtigter Scham ist. Der ganze Unterschied besteht darin, ob wir unsere Hand im Spiel haben, wenn Gott geehrt oder entehrt wird. Falls wir die Scham an der Wurzel bekämpfen wollen, müssen wir wissen, in welcher Beziehung sie zu Gott steht. Und wir MÜSSEN die Scham an der Wurzel bekämpfen – jegliche Scham. Weil uns sowohl falsche als auch berechtigte Scham lähmen kann, falls wir nicht wissen, wie wir mit ihr an der Wurzel umgehen sollen.

Lassen Sie uns also einige Bibelstellen betrachten, die die falsche und die berechtigte Scham erläutern.


Falsche Scham

2. Timotheus 1:8

„Darum schäme dich nicht des Zeugnisses von unserm Herrn noch meiner, der ich sein Gefangener bin, sondern leide mit mir für das Evangelium in der Kraft Gottes.“

Was dieser Text sagt, ist, dass Sie sich ungerechtfertigt schämen, wenn Sie sich schämen, für Jesus Zeugnis abzulegen. Dafür brauchen wir uns nicht zu schämen. Christus wird geehrt, wenn wir gut über ihn reden. Von ängstlichem Schweigen jedoch wird er entehrt. Es ist also keine anstößige Sache, Zeugnis zu geben, es ist jedoch anstößig, es nicht zu tun.

Zweitens sagt der Text, dass, wenn Sie sich dafür schämen, dass einer Ihrer Freunde wegen Jesus in Schwierigkeiten ist (in diesem Fall im Gefängnis), Ihre Scham dann deplatziert ist. Die Welt mag dies als ein Zeichen von Schwäche und Misserfolg sehen. Christen jedoch wissen es besser. Gott wird durch den Mut seiner Diener geehrt, für seinen Namen ins Gefängnis zu gehen. Wir sollten uns nicht schämen, mit etwas in Verbindung gebracht zu werden, dass Gott in dieser Weise ehrt, egal, mit wie viel Verachtung die Welt dies überschüttet.

Markus 8:38

„Wer sich aber meiner und meiner Worte schämt unter diesem abtrünnigen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.“

Scham ist falsch, wenn wir sie wegen der Person oder der Worte Jesu Christi fühlen. Wenn Jesus sagt „Liebt eure Feinde“, und andere lachen und bezeichnen das als unrealistisch, sollten wir uns nicht schämen. Wenn Jesus sagt „Unzucht ist böse“, und liberale Yuppies sagen, dies sei aus der Mode gekommen, dann sollten wir uns nicht schämen, zu Jesus zu stehen. Das wäre falsche Scham, denn die Worte Jesu sind wahr und ehren Gott, egal, wie dumm die Welt sie aussehen lassen möchte.


1. Petrus 4:16

„Leidet er aber als ein Christ, so schäme er sich nicht, sondern ehre Gott mit diesem Namen.“

Wenn Sie als Christ leiden oder getadelt werden oder man sich über Sie lustig macht, ist das kein Grund für Scham, sondern es ist eine Gelegenheit, Gott zu verherrlichen. Mit anderen Worten, in der Bibel ist das Kriterium für berechtigte und falsche Scham nicht, wie dumm oder schlecht Sie vor Menschen aussehen, sondern ob Sie tatsächlich Gott die Ehre geben.

Dies zu begreifen ist so wichtig! Weil vieles von dem, was uns beschämt fühlen lässt, nicht die Handlungen sind, mit denen wir Gott entehrt haben, sondern wir haben darin versagt, ein gutes Bild von uns abzugeben, dass die Leute bewundern. Vieles von unserer Scham ist nicht Gott-zentriert sondern Selbst-zentriert. Solange wir damit nicht umgehen können, werden wir nicht in der Lage sein, das Problem der Scham an seiner Wurzel zu bekämpfen.


Römer 1:16

„Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen.“

Der Grund, warum Scham im Evangelium eine falsche Scham ist, ist der, dass das Evangelium die eigentliche Kraft Gottes zur Errettung ist. Das Evangelium verherrlicht Gott und demütigt den Menschen. Und deswegen stellt sich das Evangelium für die Welt nicht wie eine Macht dar. Es sieht wie eine Schwäche aus (es verlangt von den Menschen, wie Kinder zu werden und sich auf Jesus zu verlassen, anstatt auf ihren eigenen Füßen zu stehen). Aber für die, die glauben, ist es die Macht des allmächtigen Gottes, um Sünder zu erretten.


2. Korinther 12:9–10

Jesus sagte (zu Paulus):

"Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne. Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.” Normalerweise sind Schwächen und Beleidigungen Gründe dafür, sich zu schämen. Aber für Paulus sind sie Gründe, zu frohlocken. Paulus denkt, dass Scham über seine Schwachheit, seine Beleidigungen und seine Verfolgung falsch ist. Warum? Weil die Kraft Christi in Paulus’s Schwachheit vervollkommnet wird.

Ich schließe aus all diesen Texten, dass das biblische Kriterium für falsche Scham radikal Gott-zentriert ist. Das biblische Kriterium sagt: „Empfinde keine Scham für etwas, das Gott ehrt, egal wie schwach oder dumm es dich in den Augen der Ungläubigen aussehen lässt.“


Berechtigte Scham

Dieselbe Gott-Zentriertheit sehen wir auch, wenn wir uns einige Texte anschauen, die die berechtigte Scham beschreiben.


1. Korinther 15:34

“Werdet doch einmal recht nüchtern und sündigt nicht! Denn einige wissen nichts von Gott; das sage ich euch zur Schande.”

Hier sagt Paulus, dass diese Leute sich schämen sollten. „Das sage ich euch zur Schande.“ Ihre Scham wäre berechtigt, falls sie ihre beklagenswerte Unkenntnis über Gott sehen würden, und wie sie zu einer falschen Lehre (keine Auferstehung) und Sünde in der Gemeinde führt. Mit anderen Worten: berechtigte Scham ist eine Scham für etwas, das Gott entehrt – Unkenntnis über Gott, Sünde gegen Gott, eine falsche Glaubenshaltung gegenüber Gott.


1. Korinther 6:5

Die Christen gingen zu weltlichen Gerichten, um Streitigkeiten untereinander beizulegen. Paulus rügt sie dafür.

“Euch zur Schande muss ich das sagen. Ist denn gar kein Weiser unter euch, auch nicht einer, der zwischen Bruder und Bruder richten könnte?”

Wieder sagt er, dass sie sich schämen sollten: “Euch zur Schande muss ich das sagen.“ Ihre Scham wäre berechtigt, weil ihr Verhalten ihren Gott in Verruf bringt, wenn sie gegeneinander kämpfen und bei den Gottlosen Beistand suchen, um ihre Streitigkeiten beizulegen. Berechtigte Scham ist jene Scham, die Sie fühlen, weil Sie an etwas beteiligt sind, was Gott entehrt.

Und wir wollen auch diese Folgerung nicht übersehen: diese Menschen taten ihr Bestes, um stark und gerecht zu erscheinen. Sie wollten von Menschen bestätigt werden. Vor Gericht wollten sie die Gewinner sein. Sie wollten nicht, dass jemand sie überfährt, als hätten sie keinerlei Rechte. Das hätte schwach und schmachvoll ausgesehen. Bei dem Versuch, Scham zu vermeiden, wie die Welt sie sieht, fielen sie gerade in jenes Verhaltensmuster, dass Gott als entehrend bewertet.

Der Punkt ist: wenn Sie Gott entehren, sollten Sie sich schämen, egal wie stark oder weise Sie in den Augen der Menschen erscheinen.


Ezekiel 43:10

“Und du, Menschenkind, beschreibe dem Haus Israel den Tempel, sein Aussehen und seinen Plan, damit sie sich schämen ihrer Missetaten.”

Gott sagt zu Israel, dass es sich für seine Missetaten schämen sollte. Sünde ist immer ein angebrachter Grund für Scham, denn Sünde ist ein Verhalten, dass Gott entehrt.

(Siehe auch Römer 6:21; 2. Thessalonicher 3:14 für weitere Beispiele berechtigter Scham).

Aus all diesen Texten können wir schließen, dass das biblische Kriterium für falsche und berechtigte Scham radikal Gott-zentriert ist.

Das biblische Kriterium für falsche Scham sagt: „Schäme dich nicht für etwas, dass Gott ehrt, egal wie schwach oder dumm oder verkehrt es dich in den Augen der Menschen aussehen lässt. Und schäme dich nicht für böse Umstände, wo du dich nicht daran beteiligst, Gott zu entehren.

Wie bekämpfen Sie also jetzt dieses unangenehme Gefühl, dass Scham genannt wird? Die Antwort ist, dass wir es bekämpfen, indem wir jenen Unglauben bekämpfen, der seine Lebensgrundlage speist. Und wir kämpfen für Glauben in die Verheißungen Gottes, die die Scham überwinden und uns von seiner Qual befreien.


Drei Beispiele, wie man falsche Scham bekämpft

Lassen Sie mich das an drei Beispielen erläutern.


1. Wenn berechtigte Scham zu lange besteht

In diesem Fall von berechtigter Scham über die Sünde sollte der Schmerz schon da sein, aber er sollte nicht verweilen. Sollte dies der Fall sein, ist das auf einen Unglauben in die Verheißungen Gottes zurückzuführen.

Zum Beispiel kommt im Hause des Pharisäers eine Frau zu Jesus, die weint und ihm die Füße wäscht. Ohne Zweifel schämte sie sich, als die Blicke von Simon jedem der Anwesenden bedeuteten, dass diese Frau eine Sünderin war, und dass es eigentlich nicht Jesu Pflicht war, sich von ihr anfassen zu lassen. Sie war in der Tat eine Sünderin. Da war Raum für berechtigte Scham. Aber nicht für allzu lange Zeit. Jesus sagte: „Deine Sünden sind dir vergeben“ (Lukas 7:48). Und als die Gäste darüber tuschelten, stärkte er ihren Glauben wieder, indem er sagte: „Dein Glaube hat dich gerettet; gehe hin in Frieden“ (V. 50).

Wie half Jesus ihr, die lähmende Wirkung der Scham zu bekämpfen? Er gab ihr eine Verheißung: „Deine Sünden sind vergeben! Dein Glaube hat dich gerettet. Diene Zukunft ist eine Zukunft des Friedens.“ Ihr Problem war also ihr Glaube. Würde sie der finsteren Verurteilung der Gäste glauben? Oder würde sie den beruhigenden Worten Jesu glauben, dass ihr Glaube genügen würde? Ihr wurde vergeben. Sie war gerettet. Sie konnte in Frieden gehen.

Und das ist der Weg, auf dem jeder von uns die Wirkungen von berechtigter Scham bekämpfen muss, die zu lange andauert und die uns lähmen will. Wir müssen den Unglauben bekämpfen, indem wir uns an Verheißungen wie diesen festhalten:

„Denn bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte.“ (Psalm 130:4)

„Suchet den HERRN, solange er zu finden ist; ruft ihn an, solange er nahe ist. Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.“ (Jesaja 55:6-7)

“Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.” (1. Johannes 1:9)

“Das ist gewisslich wahr und ein Wort, des Glaubens wert, dass Christus Jesus in die Welt gekommen ist, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der erste bin.” (1. Timotheus 1:15)

“Von diesem bezeugen alle Propheten, dass durch seinen Namen alle, die an ihn glauben, Vergebung der Sünden empfangen sollen… ist der gerecht gemacht, der an ihn glaubt.” (Apostelgeschichte 10:43; 13:39)


2. Sich für etwas schämen, das Gott ehrt

Das zweite Beispiel zur Bekämpfung von Scham zeigt die Scham für etwas, das tatsächlich Gott verherrlicht – wie Jesus oder das Evangelium. Unser Text zeigt, wie Paulus gegen falsche Scham kämpfte. In Vers 12 sagte er: „Aus diesem Grund leide ich dies alles; aber ich schäme mich dessen nicht; denn ich weiß, an wen ich glaube, und bin gewiss, er kann mir bewahren, was mir anvertraut ist, bis an jenen Tag."

Paulus macht hier sehr deutlich, dass der Kampf gegen falsche Scham ein Kampf gegen Unglauben ist. „… aber ich schäme mich dessen nicht; DENN ICH WEISS, AN WEN ICH GLAUBE, UND BIN GEWISS, ER KANN MIR BEWAHREN, WAS MIR ANVERTRAUT IST, BIS AN JENEN TAG.“ Wir kämpfen gegen Schamgefühle bezüglich Christus und dem Evangelium und der christlichen Ethik, indem wir den Unglauben an die Verheißungen Gottes bekämpfen. Glauben wir, dass das Evangelium die Kraft Gottes zur Errettung darstellt? Glauben wir, dass die Kraft Christi in unserer Schwachheit vervollkommnet wird? Der Kampf gegen falsche Scham ist der Kampf gegen den Unglauben an die Verheißungen Gottes.


3. Sich schämen für etwas, dass wir nicht getan haben

Schließlich noch ein Beispiel, wo es Scham zu bekämpfen gilt, die andere Menschen uns wegen böser Umstände einreden wollen, obwohl wir in der Tat an der Entehrung Gottes keinen Anteil hatten. Es passierte Jesus. Sie bezeichneten ihn als Weinsäufer und als Vielfraß. Sie nannten ihn einen Tempelzerstörer. Sie nannten ihn einen Heuchler: Er heilte andere, aber sich selbst konnte er nicht heilen. Das Ziel all dieser Angriffe war es, Jesus Schamgefühle einzureden, mit denen er sich gar nicht herumschleppen musste.

Dasselbe geschah Paulus. Sie bezeichneten ihn als verrückt, wenn er sich selbst vor Gericht verteidigte. Sie nannten ihn einen Feind der jüdischen Bräuche und beschuldigten ihn, das mosaische Gesetz gebrochen zu haben. Sie beschuldigten ihn, zu lehren, dass man sündigen sollte, damit die Gnade überreichlich vorhanden sei. Durch all dies wollten sie ihn mit Schamgefühlen beladen, die er gar nicht tragen sollte.

Und Ihnen ist es auch passiert. Und es wird wieder passieren. Wie bekämpfen Sie diese falsche Scham? Indem Sie den Verheißungen Gottes glauben, dass am Ende alle Bemühungen, uns zu beschämen, fehlschlagen werden. Wir können nun damit kämpfen, zu wissen, welche Scham wir empfinden sollten und welche nicht. Aber Gott hat in jedem Fall eine Verheißung für uns:

“Israel aber wird erlöst durch den HERRN mit einer ewigen Erlösung und wird nicht zuschanden noch zu Spott immer und ewiglich.“ (Jesaja 45:17; 49:23)

„Denn die Schrift spricht (Jesaja 28,16): »Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.“ (Römer 10:11; 9:33)

Mit anderen Worten: für all die böse und hinterhältige Verurteilung und Kritik, die andere benutzen können, um uns mit Scham zu überhäufen, mit der wir uns nicht herumschleppen müssen, und für all die Not und den geistlichen Kampf, den es mit sich bringt, steht die Verheißung sicher, dass sie am Ende keinen Erfolg haben werden. Alle Kinder Gottes werden gerechtfertigt. Die Wahrheit wird bekannt werden. Und niemand, der seine Hoffnung auf die Verheißungen Gottes setzt, wird zuschanden werden.