Die Bekehrung zu Christus: Das Bekenntnis zum christlichen Hedonisten

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English: Conversion to Christ: The Making of a Christian Hedonist

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Von John Piper Über Christian Hedonism
Teil der Desiring God-Serie

Übersetzung von Dorothea Untner

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Matthäus 13:44-46 Das Reich Gottes ist wie ein Schatz, der in einem Feld versteckt ist, den ein Mann fand und zu verbergen und verheimlichen suchte. Mit diesem Glück bekleidet verkauft er dann seinen ganzen Besitz, um das Feld zu erstehen. 45 "Abermals, das Reich Gottes ist wie ein Händler auf der Suche nach prächtigen Perlen, 46 der seinen ganzen Besitz verkaufen ging, weil er eine Perle von großem Wert fand und erwerben wollte.

Letzte Woche haben wir gehört, dass die Grundlage des christlichen Hedonismus das endlos sprudelnde Gottesglück ist. Gott ist glücklich, weil es ihm Vergnügen bereitet, Vollendung in der Herrlichkeit seiner Vorzüge zu finden, besonders in seiner Widerspiegelung, dem göttlichen Sohn. Gott ist glücklich, weil er das Absolute ist und deshalb alles, was seiner Freude im Weg steht, überwindet. Und Gottesglück ist der Ursprung des christlichen Hedonismus, weil es sich in Barmherzigkeit über uns ergießt. Wenn Gott Männer und Frauen zu sich ruft, dann nicht aus einer Schwäche heraus, die er befriedigen muss, sondern wegen seines Reichtums, den er gerne teilt. Wir kamen letzte Woche zu dem Schluss, dass nicht jeder ewig Anteil an Gottes Freude hat, weil es dafür eine Voraussetzung gibt, die erfüllt werden muss, die besagt, dass wir uns an folgenden Anspruch halten sollen: Deine innerste Freude soll die Offenbarung Gottes sein (Psalm 37:4). Leider finden viele Menschen mehr Vergnügen an Reichtümern und Vergeltung und Belustigungen als bei Gott. Gottes rettende Barmherzigkeit wird ihnen nicht zuteil, und deshalb sind sie verloren. Was ihnen fehlt, ist die Bekehrung zu Christus—was nichts anderes hervorruft als den rein christlichen Hedonisten. Darüber will ich heute Morgen sprechen.

Vielleicht fragt jemand: „Wenn unser Ziel Bekehrung ist, wieso können wir nicht einfach sagen: ,Ein Hoffen auf Jesus, den Herrn, soll deine Erlösung sein?‘ Wozu die Einführung dieser neuen Terminologie des christlichen Hedonismus?“ Das ist eine gute Frage. Hier ist meine Antwort. Wir leben in einer oberflächlich christianisierten Gesellschaft, in der Tausende von Verlorenen meinen, sie glauben an Jesus. Die Forderung „Glaube an Jesus und du wirst erlöst sein” ist meiner Überzeugung nach für den Großteil der Zweifler und Christen, die dies nur dem Namen nach sind, praktisch ohne Bedeutung. Betrunkene auf der Straße behaupten das. Unverheiratete Paare, die miteinander schlafen, äußern das. Ältere Leute, die schon seit vierzig Jahren nicht mehr am Gottesdienst teilgenommen oder gegenseitige Verbundenheit gesucht haben, sagen das. Jeder weltliebende Kirchenbesucher behauptet das. Meine Verantwortung als Prediger des Evangeliums und als Lehrer der Kirche ist nicht bloß die Wiederholung wertvoller Sätze aus der Bibel, sondern in gewisser Weise auch von der Wahrheit dieser Sätze zu sprechen, um dem Hörer Gewissensbisse zu bereiten und ihm zu helfen, das Bedürfnis nach Christus zu spüren. Das ist ein schwieriger Versuch, aber jeder von uns kann wie ich eine wenig beachtete, jedoch wichtige und lehrhafte Bibelstelle auswählen und sie so treffend darlegen und darauf hoffen, dadurch einigen Herzen einen hellwachen Stich zu versetzen. Deshalb meine ich, dass die Bekehrung zu Christus das Bekenntnis zum christlichen Hedonismus bewirkt. Solange ein Mensch nicht wieder als christlicher Hedonist geboren wird, kann er das Königreich Gottes nicht erleben. Das will ich versuchen, von der Bibel erkennen zu lassen.

Von Gott erschaffen

Bevor wir uns auf Bekehrung konzentrieren können, müssen wir auf die erhabenen Wahrheiten in der Religion zurückblicken, die eine Bekehrung erfordern. Die erste Wahrheit, mit der wir Menschen es zu tun haben, besagt, dass Gott unser Schöpfer ist, dem wir für alles, was wir haben, innige Dankbarkeit schulden. Dein Herz und dein Seelenleben sind der beste Beweis dafür. Warum bildet sich dein Innerstes automatisch eine eigene Meinung und fällt ein Urteil über jemanden, der dir über den Mund fährt, obwohl du ihm eine hohe Gunst erwiesen hast? Wir halten automatisch jemanden für böse, nur weil er den Großmut, der ihm zuteilwurde, nicht mit Dankbarkeit erwidert. Warum? Zu sagen „Das ist nur deshalb meine Auffassung, weil ich als Kind geschlagen wurde, wenn ich mich nicht bedankte“, wäre nämlich eine völlig unbefriedigende Antwort, weil wir Leute nicht so einfach um die Ecke biegen lassen sollen, sie nicht so einfach davonlassen dürfen. Zu sagen „Undankbare sind böse!“, bestätigt die Voreiligkeit in unserem wahren Glauben und zeigt, wie unser Herz die Unaufmerksamkeit anderer bewertet. Wir sind nach dem Ebenbild Gottes erschaffen. Das ist der wahre Grund für diese Antwort unseres Herzens. Deine kritische Meinung, die mich automatisch für böse erklärt, wenn ich dich ignoriere, nachdem du mein Kind vor dem Ertrinken gerettet hast, ist die Stimme Gottes in dir. Ein Aspekt des Abbildes Gottes in dir ist die Unwillkürlichkeit, mit der du andere für ihren Undank verantwortlich machst. Du weißt also, dass es in deinem Herzen einen Gott gibt, dem du zu innigem Dank verpflichtet bist. Es wäre völlig falsch zu meinen, dass Gott weniger Dankbarkeit für seine Gaben erwartet als du für deine. „Oh, sage Dank dem Herrn, denn er ist gut: Denn seine Barmherzigkeit dauert ewig” (Psalm 107:1). Wenn du dich einfach nur zu den moralischen Normen bekennst, die du automatisch auf das Verhalten deines Mitmenschen anwendest, wirst du nicht leugnen können, dass das Gesetz Gottes, das in deinem Herzen steht, folgendermaßen lautet: Ein Geschöpf schuldet seinem Schöpfer die Zuneigung und den Dank, der seinem Vertrauen auf Gottes Güte entspricht.

Das Nachsehen in der Sünde

Und das führt zu der zweiten großen Wahrheit, der wir Menschen ins Auge blicken müssen: Wir haben die Tiefe, Intensität und innere Harmonie der Dankbarkeit gegenüber Gott, die wir ihm als Schöpfer schuldig sind, nicht wahrgenommen, und wir fühlen sie jetzt auch nicht, und wir werden sie morgen auch nicht spüren. Und wir brauchen nicht einmal die Bibel, die uns sagt, dass wir schuldig sind. Wir wissen, dass wir das, was wir für uns selbst von unserem Nächsten verlangen, Gott nicht zurückerstattet haben. Wir wissen, dass das meinende Urteil in unserem Herzen, das andere Leute für böse hält, eine anschauliche Bestätigung für die Ansicht Gottes ist, die uns für schuldig befindet, wenn wir ihn mit unserer Undankbarkeit verwundern. Und wenn wir diesen Zeugen in unserem eigenen Herzen verschweigen, so wird dies in der Heiligen Schrift offenkundig, Römer 1:18–21:

Der Zorn Gottes wird vom Himmel offenbart und richtet sich gegen sämtliche Gottlosigkeit und Lasterhaftigkeit der Menschen, die durch ihre Bosheit die Wahrheit verdrängen . . . Denn obwohl sie von Gott wussten, verherrlichten sie ihn nicht als Gott oder sagten ihm Dank, sondern sie wurden unsinnig in ihrem Denken und Unvernunft trübte ihren Verstand.

Wenn jeder Mensch vor Gott steht, um ihm über sein Leben Rede und Antwort zu erstatten, wird Gott keinen Satz aus der Heiligen Schrift verwenden müssen, um die Neigung zur Beurteilung von Menschen als Sünde und Unrecht erkennen zu lassen. Er wird ihnen nur drei Fragen stellen: 1) War die Natur nicht deutlich genug? War nicht alles, was ihr hattet, ein Geschenk? Ward ihr nicht als meine Geschöpfe im Leben und Wort ganz auf mich angewiesen? 2) Erklärte nicht immer das meinende Urteil in eurem Herzen andere für gottlos, wenn sie den Dank versäumten, den sie als Antwort auf eine hohe Liebenswürdigkeit hätten bekunden sollen? 3) Füllte sich euer Leben nicht mit der Freude an dem gerechten Dank gegenüber mir und meiner Güte euch gegenüber? Damit ist die Frage erledigt.

Im Sinne von Gotteszorn

Und daher ist die dritte große Wahrheit die Konfrontation mit Gottes Zorn, der sich wegen unserer Undankbarkeit gegen uns richtet. Unsere eigene kritische Meinung bedarf der Berücksichtigung der tugendhaften Moralwerte des Universums. Wir lassen es nicht zu, dass Demütigungen unter den Teppich gekehrt werden, weil sie unserem Wesen entgegenwirken. Noch viel weniger Gott! Die Rechtschaffenheit Gottes betrachtet die Wahrung seines Ansehens und seiner Ehre als Notwendigkeit. Wenn wir durch unsere Undankbarkeit das Ansehen von Gottes Herrlichkeit schmälern, müssen wir für die Werte unseres Gerechtigkeitssinns einen Ausgleich finden. Ein Mensch ist mehr wert als eine Katze. Und deshalb kann man eingesperrt werden, wenn man den Charakter eines Menschen verleumdet, aber es wurde noch nie jemand wegen Verleumdung einer Katze verurteilt. Und Gott ist mehr wert als ein Mensch—unendlich viel mehr—und daher verursacht die Verleumdung seines Wesens und Charakters durch unsere wiederkehrende Undankbarkeit ein Schicksal ewigen Verderbens. Der Lohn der Sünde ist (ewiges) Ende (Römer 6:23).

Christus: Der den Zorn aufnimmt

Die schrecklichste Neuigkeit in der Welt ist die Verurteilung durch unseren Schöpfer und seine Gebundenheit an die Rechtschaffenheit, die den Stellenwert seiner Herrlichkeit bewahren soll, indem er sich seinen Zorn über unsere Undankbarkeit von der Seele redet, die für ihn Sünde ist. Dennoch gibt es eine vierte große Wahrheit, die nie jemand von der Natur lernen oder durch sein Gewissen erfahren kann, eine Wahrheit, die man den Mitmenschen erzählen muss, die in Kirchen gepredigt und von Missionaren vorgetragen werden soll: Die gute Neuigkeit ist nämlich die, dass Gott einen Weg angeordnet hat, der die Anforderungen seiner Rechtschaffenheit zufrieden stellt, ohne dabei die ganze Menschheit zu verurteilen. Ohne etwas von uns zu erwarten, hat er es auf sich genommen, für unsere Erlösung zu sorgen. Die Weisheit Gottes hat einen Weg für die Gottesliebe bestimmt, um uns von seinem Zorn zu erlösen, ohne dabei seiner Rechtschaffenheit zu schaden. Und was ist diese Weisheit?

Wir predigen den gekreuzigten Christus, was den Juden ein Problem ist, den Nichtjuden eine Torheit, den Juden und Griechen aber die Macht Gottes und seine Weisheit. (1 Korinther 1:23, 24)

Jesus Christus, der gekreuzigte Sohn Gottes, ist die Weisheit Gottes, die Gottesliebe, die den Sünder von dem Zorn Gottes erretten kann, wodurch die ganze Zeit über die Rechtschaffenheit Gottes bewahrt und kundgegeben wird.

Römer 3:25, 26,

Gott machte Christus als eine Versöhnung durch sein Blut geltend, als eine Aufnahme durch das Bekenntnis. Das sollte die Rechtschaffenheit Gottes erkennen lassen, wodurch er in seiner göttlichen Nachsicht unsere früheren Sünden übergangen hatte. Es galt zu beweisen, dass seine Gegenwart selbstgerecht und heilig ist und den gutheißt, der Jesus vertraut.

Wie kann Gott Sünder entlasten, die seiner Herrlichkeit Undank erwiesen haben, und dennoch seine rechtschaffene und unbeirrbare Verpflichtung gegenüber seiner Ehre bezeigen? Antwort: Gott, der keine Sünde kannte, schuf Christus, um Sünde zu sein, sodass wir in ihm seine höchste Rechtschaffenheit erkennen. (2 Korinther 5:21) Weil er uns seinen eigenen Sohn in der Gestalt von sündhaftem Fleisch und wegen der Sünde gesandt hat, verurteilte er die Sünde in dem Fleisch. (Römer 8:3) Er selbst gebar unsere Sünden in seinem Körper am Kreuz. (1 Petrus 2 24) Außerdem starb Christus für die Sünden, einmal für alle, der Gerechte für die Sündigen, sodass er uns zu Gott führen möge. (1 Petrus 3:18)

Wenn die schrecklichste Neuigkeit in der Welt die strenge Verdammung unseres Schöpfers ist und die Gebundenheit an seinen gerechten Charakter, um die Bedeutung seiner Herrlichkeit zu wahren, indem er sich seinen Zorn über unsere Sünde der Undankbarkeit von der Seele redet, dann ist die beste Neuigkeit in der Welt (das Evangelium) der Wille Gottes, seinen eigenen Sohn an unserer Stelle zu verurteilen (Galater 3:13) und somit seine gerechte Treue für seine eigene Herrlichkeit zu zeigen und dennoch Sünder wie dich und mich zu retten!

Was muss ich tun, um erlöst zu werden?

Aber nicht alle Sünder. Nicht jeder wird vom Gotteszorn erlöst, weil Christus für Sünder starb. Und das ist die fünfte große Wahrheit, die wir erfahren müssen: Es gibt eine Voraussetzung, die man erfüllen muss, um erlöst zu werden. Und ich will als meinen letzten Punkt versuchen darzustellen, dass es eine unerlässliche Pflicht und Voraussetzung ist, ein christlicher Hedonist zu werden.

„Was muss ich tun, um erlöst zu werden?“ ist wahrscheinlich die wichtigste Frage, die ein Mensch stellen kann. Schauen wir uns einen Moment lang an, wie verschiedenartig Gott diese Frage in seinem Wort beantwortet. Die Antwort in der Apostelgeschichte 16:31 lautet: „Hoffe auf Jesus, den Herrn, und du wirst erlöst sein.“ Die Antwort in Johannes 1:12 besagt, dass wir Christus empfangen müssen: „Alle, die ihn empfangen haben . . . ermächtigte er dazu, Kinder Gottes zu werden.“ Die Antwort in der Apostelgeschichte 3:19 ist: Bereue! Das heißt, wende dich von der Sünde ab. Wörtlich: „Also bereue und fange abermals zu wachsen an, damit deine Sünden getilgt werden.” Die Antwort in Hebräer 5:9 ist der Gehorsam gegenüber Christus. „Jesus wurde für alle, die ihm gehorchen, zur Quelle der ewigen Erlösung.“ Jesus beantwortete selbst die Frage auf verschiedenartige Weise. Zum Beispiel sagte er in Matthäus 18:3, dass Kindlichkeit die Voraussetzung für die Erlösung ist:

Wahrhaftig, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt und wie Kinder werdet, werdet ihr nie das Reich Gottes betreten.

In Markus 8:34, 35 ist die Voraussetzung Selbstaufopferung, die Bereitschaft, euer irdisches Leben für Christus aufzugeben.

Wenn ein Mann nach mir kommen würde, lasse ihn sich selbst verleugnen und sein Kreuz aufheben und mir folgen. Denn wer auch immer seine Seele retten möchte, wird sie verlieren, und wer auch immer seine Seele um meinetwillen und dem Gospel zuliebe vergeudet, wird sie erlösen.

In Matthäus 10:37 sagt Jesus, dass die Voraussetzung dafür die ist, ihn mehr zu lieben als sonst jemanden.

Wer Vater und Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner auch nicht würdig. (Siehe 1 Korinther 16:22; 2 Timotheus 4:8.)

Und in Lukas 14:33 ist die Voraussetzung für die Erlösung, dass wir uns von der Liebe zu unseren Besitztümern befreien: „Wer nicht all dem entsagt, was er hat, kann nicht mein Jünger werden.“

Dies sind einige der Bedingungen, die im Neuen Testament stehen, die wir erfüllen müssen, um aus dem Tod Christus Nutzen zu ziehen und erlöst zu werden. Wir müssen auf ihn hoffen, ihn empfangen, uns von unseren Sünden abwenden, ihm gehorchen, uns schämen wie kleine Kinder und ihn mehr lieben, als wir unsere Familie, unsere Besitztümer oder unser eigenes Leben lieben. Das bedeutet die Bekehrung zu Christus. Und nur das ist die unvergängliche Lebensweise.

Eine Voraussetzung für die Erlösung

Aber was hält alle diese Voraussetzungen zusammen? Was vereint sie? Was veranlasst den Menschen, sie zu erfüllen? Ich glaube, die Antwort ist in der kleinen Parabel von Matthäus 13:44 gegeben:

Das Reich Gottes ist wie ein Schatz, der in einem Feld versteckt ist, den ein Mann fand und zu verbergen und verheimlichen suchte. Mit diesem Glück bekleidet verkauft er dann seinen ganzen Besitz, um das Feld zu erstehen.

Diese Parabel beschreibt, wie ein Mensch bekehrt und in das Reich Gottes gebracht wird. Er entdeckt einen Schatz und diese Freude ist für ihn die Motivation, alles, was er hat, zu verkaufen, um diesen Schatz zu erstehen. Man wird zu Christus bekehrt, wenn Christus für einen eine Schatztruhe von gottgefälliger Freude wird. Die Wiedergeburt dieser heiligen Zuneigung ist die gemeinsame Quelle für alle Voraussetzungen der Erlösung. Wir werden wieder geboren,—bekehrt—, wenn Christus ein Schatz wird, an dem wir so viel Freude finden, dass das Vertrauen zu ihm, der Gehorsam zu ihm und die Abwendung von all dem, was ihn herabsetzt, eine regelrechte Gewohnheit von uns wird.

Jemand mag Folgendes gegen den christlichen Hedonismus behaupten: „Es ist möglich, ohne den Anreiz der Freude eine Entscheidung für Christus zu treffen.“ Das bezweifle ich sehr. Die Frage an diesem Morgen ist nicht: „Kann man eine Entscheidung für Christus ohne das Motiv der Freude treffen?“ Vielmehr lautet die Frage heute Morgen: „Sollte man?” Würde es dir irgendwie helfen, wenn du könntest? Gibt es einen Hinweis in der Bibel, dass Gott Menschen annehmen wird, die zu ihm wegen einem anderen Beweggrund kommen als das Verlangen nach Freude in ihm? Jemand wird behaupten: „Unser Lebensziel soll der Gefälligkeit Gottes dienen und nicht der unseren.“ Aber was erfreut Gott? Hebräer 11:6:

Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu erfreuen. Denn wer sich Gott nähern möchte, muss an seine Existenz glauben und daran, dass er diejenigen belohnt, die ihn suchen.

Man kann Gott nicht erfreuen, wenn man zu ihm kommt und ihn nicht um Belohnung bittet.

Was sagte Jesus zu Petrus, als sich Petrus auf seine aufopfernde Selbstlosigkeit besann und sagte: „Herr, wir haben alles zurückgelassen und sind dir gefolgt“ (Matthäus 19:27)? Jesus sah darin den Samen des Stolzes: „Wir haben die kühne Entscheidung getroffen, für Jesus zu opfern.“ Und wie bannte er diesen Glanz aus dem Herzen von Petrus? Er sagte: Es gibt niemanden, der etwas um meinetwillen zurückgelassen hat, der jetzt und in der Zukunft kein hundertfaches . . . ewiges Leben erhalten wird. Petrus, wenn du nicht zu mir kommst, weil ich ein höherer Schatz bin als alle jene Dinge, die du zurückgelassen hast, dann kommst du gar nicht zu mir. Dann liebst du noch deine eigene Selbstüberhebung. Dann bist du noch nicht wie ein Kind geworden, das sich in der Wohltätigkeit seines Vaters sonnt. Der Stolz will mehr als ein kleiner Teil eines Astes, der Rechtschaffenheit, Frieden und Freude von Christus, dem Weinstock, heraussaugen will. Die Voraussetzung für die Erlösung ist die, zu Christus zu gelangen, um ihn um Belohnung zu bitten und in ihm eine Schatztruhe der gottgefälligen Freude zu finden.

Zusammenfassung: Es gibt fünf große Wahrheiten, die jeder Mensch offen bekennen muss. Erstens, Gott ist unser Schöpfer, dem wir innigen Dank für alles, was wir haben, schulden. Zweitens, niemand von uns merkt die Tiefe, Intensität und Folgerichtigkeit des Dankes, den wir unserem Schöpfer schulden. Drittens, deshalb stehen wir unter der Verdammung von Gottes Rechtschaffenheit. Unser eigenes kritisches Urteil zeigt uns, dass wir schuldig sind. Viertens, durch den Tod von Jesus Christus für unsere Sünden hat Gott einen Weg geschaffen, um die Forderungen seiner Rechtschaffenheit zu gewährleisten und dennoch die Erlösung für sein Volk zu erreichen. Und letztendlich müssen wir die Voraussetzung erfüllen, zu Christus bekehrt zu werden, um aus dieser großen Erlösung Nutzen ziehen zu können, —und die Bekehrung zu Christus vollzieht sich, wenn Christus für uns eine Schatztruhe der heiligen Freude wird. Jede Aufforderung der Bibel im Evangelium ist mit dem Versprechen eines verschwenderischen Schatzes verbunden. Christus selbst ist genügend Belohnung für jedes Opfer. Die Aufforderung des Evangeliums ist eindeutig hedonistisch.

Kommt, ein jeder, der Durst hat! Kommt zu den Wassern und auch der, der kein Geld hat! Kommt, trinkt und esst! Kommt, kauft Wein und Milch ohne Geld und ohne Preis. Warum gebt ihr euer Geld aus für Brot, das keines ist, und warum arbeitet ihr für das, was euch nicht erfüllt? Horcht genau auf mich und esst, was euch gut tut, und erfreut euch in Hülle und Fülle. Schenkt mir Gehör und kommt zu mir, hört, damit eure Seele leben darf. (Jesaias 55:1–3)