Die Passion Jesu Christi/Damit er mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt wird
Aus Biblische Bücher und Predigten
Von John Piper
Über Der Tod Christi
Kapitel 49 des Buches Die Passion Jesu Christi
Übersetzung von Desiring God
Christus litt und starb …
Damit er mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt wird
Wir sehen aber Jesus … wegen des Todesleidens mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.
HEBRÄER 2,9
Indem er den Menschen gleich geworden ist und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz. Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist.
PHILIPPER 2,7-9
Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu empfangen die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Lobpreis.
OFFENBARUNG 5,12
AM VORABEND SEINES TODES BETETE JESUS IM BEWUSSTSEIN DESSEN, WAS IHN ERWARTETE: »NUN VERHERRLICHE DU, VATER, MICH BEI DIR SELBST MIT DER HERRLICHKEIT, DIE ICH BEI DIR HATTE, EHE DIE WELT WAR!« (JOHANNES 17,5). UND SO GESCHAH ES AUCH: ER WURDE »WEGEN DES TODESLEIDENS MIT HERRLICHKEIT UND EHRE GEKRÖNT« (HEBRÄER 2,9). SEINE VERHERRLICHUNG WAR DER LOHN FÜR SEIN LEI-DEN. ER WAR »GEHORSAM BIS ZUM TOD … DARUM HAT GOTT IHN AUCH HOCH ERHOBEN« (PHILIPPER 2,8-9). GERADE WEIL DAS LAMM GESCHLACHTET WORDEN IST, IST ES »WÜRDIG … ZU EMPFANGEN … EHRE UND HERRLICHKEIT« (OFFENBARUNG 5,12). DIE PASSION JESU CHRISTI FAND NICHT EINFACH ZEITLICH VOR SEINER KRÖNUNG STATT, SONDERN WAR DER PREIS UND DIE KRÖNUNG WAR DER LOHN. ER STARB, UM DIESE HERRLICHKEIT ZU ERLANGEN.
Viele stolpern über diesen Punkt. Sie sagen: »Wie kann das Liebe sein? Wie kann Jesus motiviert gewesen sein einerseits von dem Ziel, uns Freude zu geben, und andererseits von dem Ziel, seine eigene Herrlichkeit zu erlangen? Seit wann ist Eitelkeit eine Tugend?« Das ist eine gute Frage – und es gibt eine wunderbare biblische Antwort darauf.
Die Antwort liegt darin begründet, was echte Liebe wirklich ist. Die meisten von uns sind mit der Vorstellung groß geworden, geliebt zu werden, bedeute, dass man wertvoll gemacht wird. Das ganze Weltsystem scheint auf dieser Annahme zu beruhen. Wenn ich dich liebe, dann mach ich dich wertvoll. Ich helfe dir, gute Gefühle über dich selbst zu haben. Man könnte meinen, der Schlüssel zu Glück sei der richtige Blick für sich selbst.
Aber wir wissen es besser. Sogar ohne in die Bibel zu schauen, wissen wir, dass diese Vorstellung falsch ist. Unsere glücklichsten Augenblicke waren nicht die, als wir von uns selbst erfüllt, sondern als wir selbstvergessen waren. Vielleicht standen wir am Grand Canyon oder am Fuß des Kilimanjaro oder beobachteten einen atemberaubenden Sonnenuntergang in der Wüste – und erlebten für einen flüchtigen Augenblick das Glück reiner Bewunderung. Das ist es, wozu wir erschaffen sind. Das Paradies wird kein Spiegelsaal sein. Es wird die Vorführung von Majestät sein – aber nicht unserer.
Wenn das wahr ist und Christus die majestätischste Person im Universum ist, worin erweist er dann seine Liebe zu uns? Gewiss nicht darin, dass er uns ein großes Selbstwertgefühl vermittelt. Das würde unsere Seelen nicht sättigen. Wir sind für etwas viel Größeres erschaffen worden. Wenn wir so glücklich wie nur irgend möglich sein wollen, müssen wir die glorreichste Person des Universums anschauen und genießen: Jesus Christus. Das bedeutet: Um uns zu lieben, muss Jesus die Fülle seiner eigenen Herrlichkeit erlangen und uns diese zu unserem Genuss offenbaren. Deshalb betete er am Vorabend seines Todes: »Vater, ich will, dass die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen« (Johannes 17,24). Das war Liebe. »Ich werde ihnen meine Herrlichkeit zeigen.« Als Jesus starb, um die Fülle seiner Herrlichkeit wiederzuerlangen, starb er für unsere Freude. Liebe bedeutet, sich ungeachtet der Kosten abzumühen, um Menschen zu helfen, von dem begeistert zu sein, was sie am glücklichsten machen kann. Und das ist Jesus Christus. So liebt Jesus.