Die Passion Jesu Christi/Um den Zorn Gottes auf sich zu nehmen

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English: Fifty Reasons Why Jesus Came to Die/To Absorb the Wrath of God

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Von John Piper Über Der Tod Christi
Kapitel 1 des Buches Die Passion Jesu Christi

Übersetzung von Desiring God


Christus litt und starb …
Um den Zorn Gottes auf sich zu nehmen

Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist – denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!« –
GALATER 3,13

Ihn hat Gott hingestellt als einen Sühneort durch den Glauben an sein Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden.
RÖMER 3,25

Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden.
1. JOHANNES 4,10

WENN GOTT NICHT gerecht wäre, hätte es für seinen Sohn keine Notwendigkeit zu leiden und zu sterben gegeben. Und wenn Gott nicht lieben würde, hätte sein Sohn nicht bereitwillig leiden und sterben müssen. Aber Gott ist beides, er ist gerecht und ein liebender Gott. Daher ist er in seiner Liebe bereit, die Forderung seiner Gerechtigkeit selbst zu erfüllen.

Gottes Gesetz verlangt: »Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft« (5. Mose 5,6). Wir alle haben aber schon andere Dinge mehr geliebt. Genau das bedeutet Sünde – nämlich, Gott nicht zu ehren, weil man andere Dinge ihm vorzieht und sich mit diesen Vorlieben beschäftigt. Daher sagt die Bibel: »Denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes« (Römer 3,23). Wir verherrlichen das, was uns am meisten Spaß macht. Gott gehört nicht dazu.

Das ist keine kleine Sünde, weil sie sich nicht gegen eine klei-ne Autorität wendet. Der Ernst einer Beleidigung nimmt mit der Würde des Beleidigten zu. Der Schöpfer des Weltalls ist der Achtung und Verehrung und der Treue unendlich würdig. Daher ist es nicht unbedeutend, wenn man versäumt, ihn zu lieben – es ist Betrug. Gott wird verleugnet und das Glück des Menschen zerstört.

Da Gott gerecht ist, kehrt er diese Verbrechen nicht unter den Teppich des Universums. Er hat einen heiligen Zorn gegen sie. Sie verdienen bestraft zu werden, und das hat er klar ausgedrückt: »Denn der Lohn der Sünde ist der Tod« (Römer 6,23). »Die Seele, die sündigt, sie allein soll sterben« (Hesekiel 18,4).

Ein heiliger Fluch liegt auf allen Sünden. Nicht zu strafen, wäre ungerecht. Das würde billigen, dass Gott erniedrigt wird. Eine Lüge würde die Welt regieren. Daher sagt Gott: »Denn alle, die aus Gesetzeswerken sind, die sind unter dem Fluch; denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben ist, um es zu tun« (Galater 3,10; 5. Mose 27,26).

Aber die Liebe Gottes belässt es nicht bei dem Fluch, der über der ganzen sündigen Menschheit liegt. Er gibt sich nicht zufrieden, Zorn zu zeigen, egal wie heilig er auch ist. Daher sendet Gott seinen eigenen Sohn, der seinen Zorn auf sich nimmt und für alle, die ihm vertrauen, selbst zum Fluch wird. »Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist« (Galater 3,13). Das ist die Bedeutung des Wortes »Sühneort« in dem am Anfang zitierten Bibelvers (Römer 3,25). Es drückt aus, dass Gottes Zorn weggenommen wurde, indem er einen Stellvertreter gab. Diesen Stellvertreter stellt Gott selbst zur Verfügung. Der Stellvertreter, Jesus Christus, hebt den Zorn nicht auf, sondern wendet ihn von uns ab, indem er ihn selber auf sich nimmt. Gottes Zorn ist gerecht und wurde nicht zurückgehalten, sondern ausgeschüttet.

Wir wollen Gott weder zu leicht nehmen noch seine Liebe als unwichtig abtun. Wir werden niemals vor Gottes Liebe Ehrfurcht haben, wenn wir nicht mit den Folgen der Sünde und mit der Gerechtigkeit seines Zornes gegen uns rechnen. Aber wenn wir uns durch seine Gnade unserer Unwürdigkeit bewusst werden, dann schauen wir auf das Leiden und Sterben Christi und sagen: »Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden« (1. Johannes 4,10).