Die Passion Jesu Christi/Um eine Schar von gekreuzigten Nachfolgern herauszurufen
Aus Biblische Bücher und Predigten
Von John Piper
Über Der Tod Christi
Kapitel 38 des Buches Die Passion Jesu Christi
Übersetzung von Desiring God
Christus litt und starb …
Um eine Schar von gekreuzigten Nachfolgern herauszurufen
Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach!
LUKAS 9,23
Wer nicht sein Kreuz aufnimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig.
MATTHÄUS 10,38
CHRISTUS STARB, UM LEIDENSGENOSSEN AUF DEM WEG NACH GOL-GATHA ZU SAMMELN. GOLGATHA IST DER NAME DES HÜGELS, AUF DEM ER GEKREUZIGT WURDE. ER WUSSTE, DASS SEIN WEG LETZTLICH DORT-HIN FÜHREN WÜRDE. JA, ER »RICHTETE SEIN ANGESICHT FEST DARAUF«, DORTHIN ZU GEHEN (LUKAS 9,51). NICHTS SOLLTE IHN AN SEINEM AUF-TRAG HINDERN, ZU STERBEN. ER WUSSTE WO UND WANN ES GESCHEHEN SOLLTE. ALS IHN JEMAND AUF DEM WEG NACH JERUSALEM WARNTE, DASS ER IN GEFAHR VOR KÖNIG HERODES SEI, LEHNTE ER DEN GEDANKEN AB, DASS HERODES DEN PLAN GOTTES DURCHKREUZEN KÖNNTE. »GEHT HIN UND SAGT DIESEM FUCHS: ›SIEHE, ICH TREIBE DÄMONEN AUS UND VOLLBRINGE HEILUNGEN HEUTE UND MORGEN, UND AM DRITTEN TAG WERDE ICH VOLLENDET‹« (LUKAS 13,32). ALLES GESCHAH NACH PLAN. UND ALS DANN SCHLIEßLICH DAS ENDE KAM UND DIE MEUTE IHN AM VORABEND SEINES TODES VERHAFTETE, SAGTE ER ZU IHNEN: »ABER DIES ALLES IST GESCHEHEN, DAMIT DIE SCHRIFTEN DER PROPHETEN ERFÜLLT WERDEN« (MATTHÄUS 26,56).
In gewissem Sinne ist die Straße nach Golgatha da, wo Men-schen Jesus begegnen. Es stimmt, dass er den Weg bereits gegangen, dass er gestorben und auferstanden ist und jetzt im Himmel regiert, bis er wiederkommt. Aber wenn Christus heute jemandem begegnet, dann immer auf dem Weg nach Golgatha – auf dem Weg zum Kreuz. Wann immer er jemanden auf dem Weg nach Golgatha begegnet, sagt er: »Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach« (Lukas 9,23). Als Christus ans Kreuz ging, war es sein Ziel, eine große Menge von Gläubigen zu berufen, die ihm auf diesem Weg nachfolgen.
Der Grund dafür ist nicht, dass Jesus heute nochmal sterben müsste, sondern dass wir sterben müssen. Wenn er sagt, dass wir unser Kreuz auf uns nehmen sollen, meinte er, wir sollen zu ihm kommen und mit ihm sterben. Das Kreuz war ein fürchterliches Hinrichtungsinstrument. Zu Jesu Zeiten wäre es undenkbar gewesen, ein Kreuz als Schmuckstück zu tragen. Das wäre so, als trüge man einen elektrischen Stuhl oder einen Galgen um den Hals. Seine Worte müssen seine Zuhörer tief erschreckt haben: »Wer nicht sein Kreuz aufnimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig« (Matthäus 10,38).
Auch heute noch sind das ernüchternde Worte. Gemeint ist zumindest, dass das alte selbstbestimmende und selbstverlieb-te Ich gekreuzigt werden muss, wenn ich Jesus als meinem Er-löser und Herrn nachfolge. Ich muss mich tagtäglich als tot für die Sünde und lebend für Gott betrachten. Das ist der Weg zum Leben: »So auch ihr, haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christus« (Römer 6,11).
Aber Nachfolge Jesu auf dem Weg nach Golgatha bedeutet mehr. Es bedeutet, dass Jesus starb, damit wir bereit sind, seine Schmach zu tragen. »Darum hat Jesus … außerhalb des Tores gelitten. Deshalb lasst uns zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und seine Schmach tragen« (Hebräer 13,12-13).
Aber nicht nur die Schmach, sondern wenn nötig auch den Märtyrertod. Die Bibel beschreibt einige Nachfolger Christi folgendermaßen: »Sie haben ihn [Satan] überwunden um des Blutes des Lammes und um des Wortes ihres Zeugnisses willen, und sie haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod« (Offenbarung 12,11). So hat das Lamm Gottes Jesu Blut vergossen, damit wir den Teufel besiegen können, indem wir auf sein Blut vertrauen und unseres vergießen. Jesus ruft uns auf den Weg nach Golgatha. Es ist kein leichtes, aber ein gutes Leben. Kommen Sie mit.