Die Passion Jesu Christi/Um uns ein reines Gewissen zu geben
Aus Biblische Bücher und Predigten
Von John Piper
Über Der Tod Christi
Kapitel 16 des Buches Die Passion Jesu Christi
Übersetzung von Desiring God
Christus litt und starb …
Um uns ein reines Gewissen zu geben
… wie viel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist als Opfer ohne Fehler Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient!
HEBRÄER 9,14
MANCHE DINGE ÄNDERN SICH NIE. DAS PROBLEM EINES SCHLECHTEN GEWISSENS IST SO ALT WIE ADAM UND EVA. IN DEM MO-MENT, WO SIE SÜNDIGTEN, WURDE IHR GEWISSEN BESCHMUTZT. IHR GEFÜHL FÜR SCHULD HATTE SCHADEN GENOMMEN UND ZERSTÖRTE IHRE BEZIEHUNG ZU GOTT: SIE MUSSTEN SICH VOR IHM VERSTECKEN. DIESES SCHULDGEFÜHL ZERSTÖRTE ABER AUCH IHRE BEZIEHUNG ZUEINANDER. SIE BESCHULDIGTEN SICH GEGENSEITIG UND ZWISCHEN IHNEN HERRSCHTE KEIN FRIEDEN MEHR. ZUM ERSTEN MAL ERKANNTEN SIE SICH UND SCHÄMTEN SICH.
Im Alten Testament war das Gewissen ein ständiges Thema. Die Tieropfer an sich konnten das Gewissen nicht entlasten. »Dieses ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, nach dem sowohl Gaben als auch Schlachtopfer dargebracht werden, die im Gewissen den nicht vollkommen machen können, der Gottesdienst übt. Es sind nur Speisen und Getränke und verschiedene Waschungen, Satzungen des Fleisches, die bis auf die Zeit einer rechten Ordnung auferlegt sind« (Hebräer 9,9-10). Als prophetischen Hinweis auf Christus hatte Gott das Opferblut der Tiere zur Reinigung des Fleisches als ausreichend angesehen. Das Gewissen war allerdings davon ausgenommen.
Kein Tierblut kann das Gewissen reinigen. Das wussten alle (Jesaja 53 und Psalm 51). Und wir wissen es auch. So kam ein neuer Hoherpriester – Jesus, der Sohn Gottes – mit einem besseren Opfer: sich selbst. »Wie viel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist als Opfer ohne Fehler Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient« (Hebräer 9,14). Die Tieropfer wiesen prophetisch auf das letzte Opfer des Gottessohnes hin. Der Tod des Sohnes bedeckt sowohl alle Sünden der Menschen aus jener alten Zeit als auch die Sünden der Menschen der Gegenwart.
In unserem modernen Zeitalter – einem Zeitalter der Wissen-schaft, des Internets, der Organverpflanzungen, der schnellen Nachrichtenübertragung, der Handys – haben wir, wie schon damals, die gleichen Probleme: Unser Gewissen verurteilt uns. Wir fühlen uns nicht gut genug, um vor Gott zu treten. Egal wie sehr unser Gewissen auch verdreht ist, eins ist klar: Wir sind nicht gut genug, um vor Gott zu bestehen.
Wir können uns geißeln oder unsere Kinder in einen heiligen Fluss werfen oder eine Million Euro für einen wohltätigen Zweck spenden oder Weihnachten in der Suppenküche der Heilsarmee arbeiten oder auf hunderterlei Weise Buße tun und uns selbst kasteien, aber das Ergebnis wäre immer das Gleiche: der Makel des schlechten Gewissens bleibt und der Tod jagt uns schreckliche Angst ein. Wir wissen, dass unser Gewissen beschmutzt ist – nicht durch äußerliche Dinge, wie durch das Berühren einer Leiche oder das Essen von Schweinefleisch. Jesus sagte, das, was aus einem Menschen herausgeht, ihn verunreinigt, und nicht was von außerhalb in ihn hineinkommt (Markus 7,15-23). Stolz, Selbstmitleid, Bitterkeit, Lust, Neid, Eifersucht, Begierde, Teilnahmslosigkeit und Angst beschmutzen uns, so wie die Werke, die daraus entstehen. Das alles sind »tote Werke«. Sie haben kein geistliches Leben in sich. Sie sind keine Früchte des neuen Lebens, sondern kommen vom Tod und führen in den Tod. Sie lassen ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit zurück.
Die einzige Antwort in unserer modernen Zeit, so wie zu allen Zeiten, ist das Blut Christi. Wenn unser Gewissen schlägt und uns verdammt, wohin wenden wir uns? Wir gehen zu Christus. Wir wenden uns Christi Leiden und Sterben, dem Blute Christi, zu. Sein Blut ist die einzige reinigende Kraft im ganzen Universum, die im Leben dem Gewissen Erleichterung schafft und im Tod Frieden schenkt.