Ein Zeichen der Herrlichkeit Gottes/Gemeindezugehörigkeit

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Von Mark Dever Über Kirche Regierung
Kapitel 5 des Buches Ein Zeichen der Herrlichkeit Gottes

Übersetzung von Thomas Menz

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Zu Beginn wollen wir zugeben, dass die ganze Idee der Gemeindemitgliedschaft für viele Menschen heutzutage kontraproduktiv erscheint. Ist es nicht unfreundlich, ja sogar elitär, zu sagen, dass einige drinnen und andere draußen sind? Können wir soweit gehen, zu sagen, dass es sogar unbiblisch, vielleicht sogar unchristlich ist? Apostelgeschichte 2 schließt mit den einfachen Worten, dass "der Herr täglich hinzutat" (zu der Gemeinde) solche, die gerettet wurden. Geht es am Ende nicht darum? In Apostelgeschichte 8 reiste ein äthiopischer Regierungsbeamter in Palästina und kehrte nun auf seinem Wagen wieder nach Hause zurück, während er den Propheten Jesaja las. Philippus war vom Heiligen Geist geleitet, als er ihn abfing und mit ihm redete; der Mann glaubte und wurde getauft. Wurde der Äthiopier in diesem Fall nicht automatisch ein Mitglied der Gemeinde? 
1. Bindungsangst und Mitgliedschaft
All das ist wichtiger, als viele Menschen heutzutage glauben. Tatsächlich bin ich davon überzeugt, dass, wenn wir das hinbekommen, es ein entscheidender Schritt dahin ist, unsere Gemeinden neu zu beleben, unsere Nation zu evangelisieren, die Sache Christi weltweit voran zu bringen und so Gott Ehre zu geben!
Amerikanische Evangelikale haben es ziemlich bitter nötig, dieses Thema erneut zu überdenken, besonders in ihrem eigenen Gemeindebund in der südlichen Baptistenversammlung. Entsprechend einer Studie über die südlichen Baptisten vor einigen Jahren hat die typische südliche Baptistengemeinde 233 Mitglieder, von denen 70 Leute im Gottesdienst am Sonntagmorgen anwesend sind. Meine Frage ist: Wo sind die anderen 163 Mitglieder? Sind sie alle krank zu Hause, im Altersheim, an der Uni, im Urlaub oder beim Militär? Einige vielleicht, aber alle 163? Was sagt das über das Christentum gegenüber der Welt aus? Was glauben wir, was dies für die Wichtigkeit von Christentum in unserem Leben bedeutet? Und wie sieht der geistliche Zustand solcher Menschen aus, die für Monate oder noch länger nicht in der Gemeinde gewesen sind? Geht uns ihre Abwesenheit wirklich etwas an? Um das zu verstehen, müssen wir zuerst die folgende Frage stellen: "Was ist eigentlich eine Gemeinde?"


2. Was ist eigentlich eine Gemeinde?


2.1 Die "Gemeinde" ist kein Gebäude
Bei dem Wort "Gemeinde" denken wir nicht an die Organisationseinheit einer Religion. Wir denken nicht an buddhistische oder jüdische Gemeinden. Mit "Gemeinde" meinen wir im Grunde kein Gebäude; das ist es nur im untergeordneten Sinn. Das Gebäude ist nur das, wo die Gemeinde sich trifft, folglich der neuenglische, puritanische Name für ein Gemeindegebäude, "Versammlungshaus". Die frühesten Gemeinden Neuenglands sahen von außen wie große Häuser aus. Es war halt das Haus, in dem die Gemeinde sich versammelte.


2.2 Die Gemeinde ist eine klar definierte Gemeinschaft
Dem Neuen Testament zufolge ist die Gemeinde in erster Linie eine regelmäßige Versammlung von Menschen, die bekennen, dass sie allein durch Gottes Barmherzigkeit, allein durch Glauben an Christus und allein durch die Herrlichkeit Gottes gerettet wurden. Das ist eine neutestamentliche Gemeinde; es ist kein Gebäude. Die frühen Christen hatten für beinahe dreihundert Jahre nach den Anfängen der Gemeinde keinerlei Gebäude. Jedoch waren christliche Gemeinden von den frühesten Zeiten an offensichtlich Versammlungen bestimmter Menschen. Gewisse Menschen waren als dieser Versammlung zugehörig bekannt, von anderen wusste man mit Bestimmtheit, dass sie nicht dazu gehörten.


2.3 Im Neuen Testament
Folglich zielt der Tadel von Jesus in Mt. 18 und von Paulus in 1. Kor. 5 auf einzelne Menschen, die ausgeschlossen sind, zwar nicht aus einer staatlichen, aber aus einer bestimmten sozialen Gemeinschaft. Obwohl wir nicht sicher wissen, ob in den ersten Christengemeinden Mitgliederlisten existierten, könnten sie welche gehabt haben. Der Gedanke war nicht unerhört. Wir wissen, dass die frühe Gemeinde Witwenlisten geführt hat; wir wissen, das Gott selbst als derjenige geschildert wird, der das Buch des Lebens mit den Namen aller aus der globalen Gemeinde hat. Und wir wissen aus 2. Kor. 2, dass Paulus und die Korinther eine Menge bestimmter Leute benennen konnten, die nach ihrem Verständnis Gemeindemitglieder waren, z. B. solche, die wahlberechtigt waren.


2.4 Im Alten Testament
Die Vorstellung einer klar definierten Gemeinschaft von Menschen ist der Mittelpunkt von Gottes Handeln sowohl im Alten als auch im Neuen Testament. Von seinem Wirken an Noah und seiner Familie über Abraham und seine Nachkommen bis zu dem Staat Israel und der Gemeinde im Neuen Testament hat Gott sich dazu entschlossen, bestimmte und klar abgegrenzte Menschen zu erhalten, um seinen Charakter darzustellen. Es war jederzeit Gottes Absicht, dass es eine scharfe, klare Trennlinie geben sollte, um zwischen denen, die ihm vertrauen und solchen, die dies nicht tun, zu unterscheiden.


2.5 Die Baptisten sind historisch einzigartig in diesem Verständnis
Der Begriff der Gemeinde als versammelte Gemeinschaft ist etwas, das die Baptisten von vielen anderen unterschieden hat. Zur Zeit der Reformation war das Verhältnis zwischen Staat und Kirche eng und doch kompliziert. Die Vorschriften entweder der Kirche oder des Staates brachten für die jeweils andere Seite Konsequenzen. Es wurde vorausgesetzt, dass jeder, der in die Schranken einer bestimmten politischen Zuständigkeit hineingeboren war, in der Lage sein sollte, Mitglied der Staatskirche zu werden. Die Wiederentdeckung der Glaubenstaufe zur Zeit der Reformation bedrohte diese Verbindung außerordentlich, da Baptisten den neutestamentlichen Gedanken einer Gemeinde als Versammlung jener Menschen, die persönlich die Erneuerung bekennen und bezeugen, wiederentdeckten.


2.6 Eine Randnotiz für Historiker
Eine interessante Randnotiz für Historiker – die Gemeinde als freiwillig gebundene Gemeinschaft von Gläubigen ist ein wichtiger Beitrag, den Baptisten im Besonderen für die religiöse Freiheit unserer Nation geleistet haben. Dies mag Sie verwundern. Manche Menschen sehen die Baptisten heutzutage als die Mächte eines rückständigen, tyrannischen, religiösen Totalitarismus. Dies ist jedoch weit von den historischen Tatsachen entfernt, und es ist furchtbar ironisch. In gewissem Sinne ist die Freiheit, in der manche Leute über unsere Selbstgerechtigkeit reden und schreiben, durch genau das Verständnis der Gemeinde geschützt, für das wir als Baptisten in diesem Land für über drei Jahrhunderte eingetreten sind.
Die Gemeinde ist schließlich nicht etwas, dass für Sie oder jedes Ihrer Familienmitglieder durch natürliche Abstammung oder durch den Vorteil Ihrer Staatszugehörigkeit zu dieser Nation gedacht ist. Nein, das Neue Testament lehrt, dass die Gemeinde für die Gläubigen da ist. Deswegen treten wir für Gesetze in diesem Land ein, die jene Art von Freiheit ermöglichen, die es uns möglich machen, in Freiheit zu arbeiten. Folglich vertreten Baptisten keine neu eingeführte Kirche in Amerika; in der Tat sind wir ihre härtesten Feinde. Unser eigentliches Gemeindeverständnis erlaubt dies nicht. Wir vertreten die Evangelisation der Nation durch Gemeinden, die frei im Evangelium Jesu Christi zusammenarbeiten. Und eine Gemeinde ist eine örtliche Versammlung von Christen, die sowohl Christus als auch untereinander verpflichtet sind.


3. Warum man einer Gemeinde angehören sollte


3.1 Die Wichtigkeit der Frage
Dieses Thema ist ein Muss für unsere Gemeinden und für uns als Christen in der heutigen Zeit. Es ist ein entscheidendes Thema zum Verständnis, wozu Christus Sie als sein Jünger berufen hat. Einer Gemeinde anzugehören wird Sie nicht mehr retten als Ihre guten Taten, Ihre Bildung, Ihre Kultur, Ihre Freundschaften, Ihre Beiträge oder Ihre Taufe. Nichtchristen sollten nicht versuchen, einer Gemeinde beizutreten, sondern vielmehr lernen, was es bedeutet, ein Christ zu sein. Aber lassen Sie mich den bekennenden Christen eine Frage stellen: Was bedeutet es, ein Leben als Christ zu leben? Leben wir unser Christsein für uns allein?


3.2 Fünf Gründe für eine Gemeindezugehörigkeit
Es gibt viele andere gute Fragen, die wir stellen könnten, die unseren Bedarf nach einer Gemeinde unterstreichen würden, aber lassen Sie mich Ihnen fünf gute Gründe nennen, sich einer Gemeinde anzuschließen, die das Evangelium predigt und das christliche Leben abbildet.


3.2.1 Eine Versicherung für uns selbst
Sie sollten der Gemeinde nicht beitreten, um gerettet zu werden, sondern Sie sollten der Gemeinde beitreten, damit Sie dadurch die Gewissheit erlangen, gerettet zu sein. Erinnern Sie sich an die Worte Jesu im Johannesevangelium?
“Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt. Wer mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, wie ich die Gebote meines Vaters halte und in seiner Liebe bleibe. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. Nun, da ihr diese Dinge wisst, gesegnet seid ihr, wenn ihr sie tut,” (Joh. 14:21; 15:10, 14; 13:17).
Indem wir einer Gemeinde beitreten, erlauben wir unseren Brüdern und Schwestern, Rechenschaft über unseren Lebensstil und was wir mit unserem Mund aussprechen, einzufordern. Wir bitten sie, uns beizeiten zu ermutigen, indem sie uns daran erinnern, wie Gott bereits in unserem Leben gearbeitet hat, und andererseits zu protestieren, wenn wir Gefahr laufen, uns vom Gehorsam gegenüber Gott zu entfernen. Ihre Mitgliedschaft in einer lokalen Gemeinde ist das öffentliche Zeugnis einer Versammlung, das Ihr Leben ein Beweis für Erneuerung ist.
Die Mitgliedschaft in einer lokalen Gemeinde rettet nicht, sondern spiegelt die Rettung wider. Und wenn es keine Widerspiegelung gibt, wie können wir dann von der behaupteten Rettung wissen?
Indem wir Gemeindemitglied werden, greifen wir nach den Händen der anderen, um den anderen zu erkennen und untereinander bekannt zu sein, und um uns zu helfen, und um uns gegenseitig zu ermutigen, wenn wir an das Wirken Gottes in unserem Leben erinnert werden müssen oder auf schwerwiegende Unterschiede zwischen dem, was wir reden und dem, was wir tun, hingewiesen werden müssen.


3.2.2 Die Welt evangelisieren
Ebenso sollten Sie einer lokalen Gemeinde angehören, um die Welt zu evangelisieren. Gemeinsam können wir das Evangelium zuhause und weithin besser verbreiten. Wir können dies mit unseren Worten tun, indem wir die gute Nachricht mit anderen teilen und indem wir anderen helfen, dies zu tun. Eine lokale Gemeinde ist von Natur aus eine Missionsgesellschaft.
Wir unterstützen es durch unser Handeln, indem wir arbeiten, um Gottes Liebe zu zeigen, wenn wir den natürlichen Nöten von Waisen, Kranken, Kindern oder Benachteiligten begegnen. Durch unsere eigene Gemeindezugehörigkeit helfen wir, das Evangelium rund um den Erdball zu verbreiten, und wir stellen Millionen Dollar und Tausende Freiwilliger zur Verfügung, um denen zu helfen, die unter einigen dringenden Nöten leiden, wie z. B. Katastrophenhilfe, Bildung und zahllose andere Dienste. Auch wenn wir noch so unvollkommen sind, wird er, wenn Gottes Geist ernsthaft an uns arbeitet, unsere Leben und Worte gebrauchen, um anderen Menschen die Wahrheit seines Evangeliums zu zeigen. Dies ist eine besondere Rolle, die wir im Himmel nicht haben werden. Dies ist das Privileg der jetzigen Gemeinde – ein Teil von Gottes Plan zu sein und sein Evangelium der Welt zu bringen.


3.2.3 Falsche Evangelien aufdecken
Es ist die Absicht Gottes, in einer Weise zusammen zu sein, das wir falsche Evangelien aufdecken. Durch unsere Zusammenkünfte als Christen sollen wir der Welt zeigen, was Christsein wirklich bedeutet. In unseren Gemeinden entlarven wir Botschaften und Bilder, die zwar vorgeben, biblisches Christentum zu sein, es aber doch nicht sind. Ist es nicht zweifellos der Fall, dass einige von denen, die keine Mitglieder der evangelikalen Gemeinden sind, es deswegen nicht sind, weil sie in Wahrheit nicht dasselbe Evangelium glauben? Ein Teil der Missionsarbeit der Gemeinde besteht darin, dass wahre Evangelium zu erkennen und zu verteidigen und seine Pervertierungen zu verhindern. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass ein Teil unserer Aufgabe bei der Evangelisation nicht nur darin besteht, das Evangelium Jesu Christi positiv darzustellen, sondern auch das Schlechte, das Verwirrende, verdrehte Zeugnisse, die sich selbst als christliche Gemeinden hochgehoben haben, aber in Wahrheit das Evangelium mehr verdrehen, als dass sie es bestätigen, zu demontieren.


3.2.4 Erbauung der Gemeinde
Der vierte Grund, einer Gemeinde anzugehören, ist die Erbauung der Gemeinde. Die Gemeindezugehörigkeit hilft uns, unseren falschen Individualismus zu bekämpfen und den Gemeinschaftscharakter des Christentums zu entdecken. Wenn Sie das Neue Testament studieren, werden Sie herausfinden, dass unser christliches Leben dazu angelegt ist, dass uns der Kummer und der Sorge der anderen berühren. Das ist ein Teil dessen, was es bedeutet, Christ zu sein. Selbst wenn wir mangelhaft darin sind, sollten wir daran festhalten, es zu üben. Wir wollen andere selbst noch in kleinsten Schritten der Gerechtigkeit, der Liebe, der Selbstlosigkeit und der Christusgleichheit ermutigen.
In unserem Unterricht zur Gemeindezugehörigkeit erzähle ich oft die Geschichte eines Freundes, der für einen christlichen Dienst an einem Campus arbeitete, während er zu einer Gemeinde ging, in der ich Mitglied war. Er kam gerade immer rechtzeitig nach dem Lobpreis, setzte sich zur Predigt und verschwand dann wieder. Eines Tages fragte ich ihn, warum er nicht über den ganzen Gottesdienst bliebe. „Nun“, sagte er, „von dem Rest kann ich einfach nichts mitnehmen“. „Hast du je daran gedacht, Gemeindemitglied zu werden?“, fragte ich. Er meinte, das sei eine absurde Frage. Er sagte: „Warum sollte ich Gemeindemitglied werden? Wenn ich das mache, werden sie mich geistlich herunterziehen.“ Als er das sagte, wunderte ich mich darüber, was er dachte, was es bedeutet, Christ zu sein. Ich antwortete: „Hast du je darüber nachgedacht, dass Gott will, dass du dich mit diesen Leuten ´unterhakst´? Sicher, sie könnten dich herunterziehen, aber du kannst helfen, sie voranzutreiben. Vielleicht ist das der Plan Gottes für uns, wenn wir als Christen zusammen leben!”


3.2.5 Die Ehre Gottes
Schließlich sollten wir als Christen der Gemeinde der Herrlichkeit Gottes wegen angehören. Petrus schrieb einigen frühen Christen: „Führt einen ehrbaren Wandel unter den Heiden, damit sie, während sie euch als Übeltäter verleumden, nach euren sichtbaren guten Werken sich überzeugen, am Tage der Heimsuchung Gott preisen.“ (1. Petr. 2:12). Erstaunlich, nicht wahr? Aber dann wieder können Sie sagen, dass Petrus die Lehre seines Meisters gehört hatte. Sie erinnern sich, was Jesus in der Bergpredigt gelehrt hatte. „So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ (Mt. 5:16). Noch einmal, die erstaunliche Annahme scheint zu sein, dass Gott Ehre für unsere guten Werke empfängt. Wenn das auf unsere persönlichen Leben zutrifft, sollte es nicht allzu sehr überraschen, dass Gottes Wort sagt, dass dies auch auf unser Zusammenleben als Christen zutrifft. Erinnern wir uns an Jesu berühmte Worte in Joh. 13:34-35: „Ein neues Gebot gebe ich euch: das ihr einander liebet. Wie ich euch geliebt habe, sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr untereinander Liebe habt.“ All unsere Leben zusammen sind dazu bestimmt, uns als sein Eigentum auszuweisen und um ihm Lobpreis und Ehre darzubringen.


4. Zeichen einer Gemeindemitgliedschaft
Vorausgesetzt, dass wir in einer gefallenen Welt leben und dass wir den unbedeutendsten Teil des Bündnisses darstellen, wie stellen wir fest, wer ein Mitglied einer bestimmten Gemeinde ist und wer nicht? Wer ist drin und wer ist draußen?


4.1 Taufe
Erstens, um Gemeindemitglied zu sein, sollten Sie als Gläubiger getauft sein aufgrund des Bekenntnisses Ihrer Sünden und das Sie sie bereut haben, und dass Sie in Christus allein als Ihren Retter vertrauen. Die Schrift zeigt in Mt. 28 den klaren Befehl Jesu, diejenigen zu taufen, die zu Jüngern geworden sind. Durch die ganze Apostelgeschichte hindurch sehen wir, dass die Jünger diesen Befehl verstanden und befolgt haben.
Wir glauben, dass die Taufe jenen vorbehalten ist, die sich bewusst zum Glauben an Christus bekannt haben. Deswegen vertreten wir die Ansicht, dass die Praxis der Kindertaufe eine Irrlehre darstellt. Ich möchte für diese Meinung fünf Gründe nennen.


  1. Niemand widerspricht der Glaubenstaufe. Der Punkt, über den wir diskutieren, ist die Kindertaufe.
  2. Im Neuen Testament gibt es keine klaren Beispiele für die Kindertaufe.
  3. Im Neuen Testament gibt es keine klare Lehre über die Kindertaufe.
  4. Das Neue Testament lehrt nirgendwo eine Parallele von physischer Beschneidung und physischer Taufe. Tatsächlich beschreibt Kol. 2 exakte Parallelen von geistlicher Beschneidung und physischer Taufe, also die Beschneidung des Herzens mit physischer Taufe. Dies unterstützt den Gedanken, nur jene zu taufen, die einen Beweis ihrer Wiedergeburt gegeben haben.
  5. Geschichtlich ist im Neuen Testament keine Kindertaufe zu finden, und man findet auch nichts darüber im Didache, einem Handbuch zum christlichen Lobpreis aus dem frühen zweiten Jahrhundert. Es gibt keine gesicherten Aufzeichnungen darüber im ersten Jahrhundert oder selbst im zweiten Jahrhundert. Aus dem dritten Jahrhundert existieren Aufzeichnungen über Kindertaufe, jedoch haben diese nichts mit der Kindertaufe zu tun, welche einige unserer reformierten, protestantischen Freunde lehren. Es ist eher das, was die römisch-katholische Kirche heute lehrt – das die Taufe tatsächlich unsere Wiedergeburt, unsere Erneuerung und unsere Errettung bewirkt. Der Gedanke der Kindertaufe, den einige unserer reformierten, protestantischen Freunde lehren, taucht nicht auf, nachdem andere Protestanten in den 1520ern die Praxis der Glaubenstaufe wieder eingeführt hatten. Es war eigentlich Huldrich Zwingli, der dem Gedanken, dass die Kindertaufe keine rettende oder erneuernde Wirkung hat, den Weg ebnete.


4.2 Biblische Beweise für die Glaubenstaufe
Paulus´s Annahme in seinen Briefen scheint zu sein, dass diejenigen, die getauft sind, ein neues Leben erfahren haben (Röm. 6), und zwar diejenigen, die ihre Herzen beschnitten haben (Kol. 2). Die Taufe ist folglich unentbehrlich für die Mitgliedschaft in einer Gemeinde, denn wenn jemand von der Gemeinde anerkannt wäre, nur abzulehnen durch einen klaren Befehl Christi, dann würde solch eine ungetaufte Person, die von sich behauptet, Christus zu folgen, einfach umgehend bestraft, bis sie sich entscheiden würde, den Befehlen Christi zu folgen oder nicht länger die Billigung der Gemeinde bezüglich ihres Anspruches, Christus zu folgen, hätte.


4.3 Das heilige Abendmahl
Gemeindemitglied sein bedeutet auch, am Abendmahl teilzunehmen. Dies bedeutet im Wesentlichen, dass du dich als Christ weiterentwickelst. Die Schrift überliefert die Gebote Jesu an seine Jünger, das Abendmahl von Brot und Wein als, in seinen eigenen Worten, „als Erinnerung an mich“ zu nehmen, was das Brot betrifft. Über den Kelch sagte er: „Tut dies, sooft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis.“ Wir wissen aus Paulus´s erstem Brief an die Korinther, dass, als es damals getan wurde, es seit dieser Zeit von allen bekennenden Christen so gehandhabt wurde. Das Erscheinen der Gemeinde beim Abendmahl ist das symbolische Erscheinen der Gemeinde als die Zusammenkunft derer, die durch den Glauben an Christus ernährt werden.

 
4.4 Versammlungsbesuch
Zur Gemeindemitgliedschaft gehört auch ein regelmäßiger Versammlungsbesuch. Anwesenheit ist der vielleicht grundlegendste Dienst, den wir einander tun können. Wie das oft zitierte Wort aus Hebr. 10:25 sagt: „und nicht verlassen unsre Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht.”
Wenn das Neue Testament das Bild der Gemeinde als Gebäude benutzt, dann sind wir die Steine darin; wenn die Gemeinde ein Leib ist, dann sind wir seine Glieder; wenn die Gemeinde ein Haushalt des Glaubens ist, setzt das voraus, dass wir ein Teil dieses Haushaltes sind. Schafe leben in einer Herde und Zweige an einem Weinstock. Wenn jemand biblisch gesehen ein Christ ist, muss er ein Teil der Gemeinde sein. Und diese Mitgliedschaft ist nicht einfach nur die Niederschrift einer Erklärung, die wir einmal abgegeben haben oder die Zuneigung zu einem vertrauten Ort. Sie muss die Widerspiegelung einer lebendigen Verpflichtung sein, ein regelmäßiger Versammlungsbesuch, oder sie ist wertlos und weniger als wertlos, sie ist gefährlich.
Unbeteiligte “Mitglieder” verwirren sowohl die wirklichen Mitglieder als auch Nicht-Christen über das, was es bedeutet, Christ zu sein. Und wir als „aktive“ Mitglieder erweisen den „inaktiven“ Mitgliedern keinen Dienst, wenn wir ihnen erlauben, noch länger Gemeindemitglieder zu sein; denn Mitgliedschaft ist das Zeugnis der Körperschaft für die Errettung eines jeden einzelnen Mitglieds. Wie kann nun eine Versammlung ehrlich bezeugen, dass jemand, der sich nicht sehen lässt, treu an dem Lauf teilnimmt?
In unserer eigenen Gemeinde versuchen wir ständig auf die zu achten, die sich einfach vom Versammlungsbesuch fortgestohlen haben und wir versuchen entweder, sie zurückzuholen oder uns besonders um sie zu kümmern (falls sie beim Militär oder auf der Hochschule sind oder aufgrund von Krankheit nicht erscheinen können). Sollte jemand in der Lage sein, die Gemeinde zu besuchen, ist es unsere Absicht, sie so bald wie möglich aus der Mitgliedschaft herauszunehmen, sodass sie ermutigt werden, dort beizutreten, wo sie regelmäßig erscheinen können.


4.5 Disziplin
Ein weiterer klarer Aspekt der Gemeindemitgliedschaft ist etwas, das ich bereits erwähnte – Disziplin. Von der Lehre Jesu im Matth. 18 bis zu Paulus in 1. Kor. 5 und Gal. 6 ist es unstreitig, dass eine der Funktionen der lokalen Gemeindefamilie darin besteht, Grenzen zu ziehen, die Leute ausschließen, die von sich aus nicht aus der Gemeinde ausgeschlossen werden wollen. Für mehr Informationen zu diesem lebenswichtigen, aber vernachlässigten Thema lesen Sie bitte die Beiträge von Jay Adams, Handbook of Church Discipline (Handbuch der Gemeindedisziplin) (Zondervan, 1986) und Mark Dever ed., Polity: Biblical Arguments on How to Conduct Church Life (Gemeindewesen: Biblische Richtlinien zur Führung des Gemeindelebens) Center for Church Reform (Zentrum für Gemeindereform) 2001). Adams nähert sich dem Thema vom presbyterianischen Standpunkt, während das zweite Buch eine Sammlung von zehn Bänden der frühen Baptisten darstellt. Obwohl sich die zwei Bücher dem Thema der Disziplin von verschiedenen Gemeindeordnungen nähern, gibt es eine grundsätzliche Übereinstimmung zwischen ihnen. Beide Werke sind für jeden Pastor oder Gemeindeleiter nützlich.

 
4.6 Liebe
In den Gemeindemitgliedern muss Liebe sichtbar sein. In Joh. 13 sagte Jesus seinen Jüngern: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. (Joh. 13:34-35). Sollte jemand denken, dass er sich als Christ bezeichnen kann, ohne diese verpflichtende Liebesbeziehung zu anderen Christen zu pflegen, sollte er gründlich darüber nachdenken, was wir in 1. Joh. 4:20 gelesen haben: „Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, der kann nicht Gott lieben, den er nicht sieht.“ Da wir dazu neigen, uns selbst etwas vorzumachen und unsere eigene Rechtschaffenheit zu überschätzen, hat er uns Gott sei Dank solche Prüfungen für unseren eigenen Stolz und Blindheit gegeben! Das Geben und Empfangen christlicher Liebe ist ganz klar ein Teil dessen, von dem die Bibel lehrt, was es bedeutet, ein Gemeindemitglied zu sein, und wir tun dies in jeder Beziehung, vom Zahlen des Zehnten unseres Einkommens für den Gemeindedienst bis zur herzlichen Begrüßung derjenigen, die wir nicht kennen.
Viele, viele dieser Dinge fließen aus der lokalen Gemeinde. Zum Beispiel bitten wir unsere Gemeindemitglieder, eine Glaubenserklärung und einen Vertrag zu unterzeichnen – eine Erklärung darüber, wie sich jemand unter uns verhält. Wir erwarten, dass Mitglieder für die Gemeinde beten, dass sie die Gemeinde finanziell unterstützen und das sie in den Diensten der Gemeinde mitarbeiten. Die Taufe, das Heilige Abendmahl, Versammlungsbesuch, Disziplin und Liebe gehören zum Kern einer lokalen Gemeindemitgliedschaft.
Deswegen, mein lieber Freund in Christus, fordere ich dich auf, nicht länger nur eine Karteileiche in deiner Gemeinde zu sein (obwohl du schon an den Versammlungen teilnehmen solltest), sondern an der Gemeinde wirklich teilzuhaben. Übe den Schulterschluss mit anderen Christen. Suche dir eine Gemeinde, der du beitreten kannst, und handle so, dass Nichtchristen das Evangelium sehen und hören, sodass man sich um schwache Christen kümmert, sodass starke Christen ihre Energien auf eine gute Art und Weise weiterleiten, sodass Gemeindeleiter ermutigt werden und ihnen geholfen wird, sodass Gott verherrlicht wird.