Gemeinschaft erobert Kultur

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Von David Mathis Über Kultur

Übersetzung von Sven Peter

Echte Einheit unter Christen ist und bleibt wichtiger denn je.

Seit geraumer Zeit wurde die Kirche in der westlichen Gesellschaft zunehmend marginalisiert und ignoriert, aber gerade heutzutage wird sie von neuem beschimpft und unter Druck gesetzt. Während die Anzahl jener Menschen zunimmt, welche sich aktiv gegen die Wahrheiten stellen welche uns lieb sind (oder zumindest werden diese Stimmen lauter), wird es daher zunehmend wichtig, dass wir Christen einander Unterstützung und echte Gemeinschaft geben welche wir außerhalb der Kirche einfach nicht finden werden.

Früher, in einer christlicheren Gesellschaft, war es einfach sich unter Christen durch sekundäre Dinge zu unterscheiden. Baptisten, Presbyter, Protestanten, Kongregationalisten, Episkopaler waren einige der trennenden Linien. Aber in den Tagen die vor uns liegen, ja bereits jetzt, werden wir merken, dass der wichtigste Namen jeweils „Kirche“ oder „Gemeinde“ ist. Und wichtiger als Einheit unter Gemeinden wird Einheit innerhalb der Gemeinde sein.

Wie wir innerhalb der Gemeinde zueinander stehen und miteinander umgehen ist von entscheidender Bedeutung dafür wie stark unser Licht in der Welt scheinen wird oder ob wir uns von der Dunkelheit unterkriegen lassen werden.

Steht fest in einem Geist!

Als Paulus der Gemeinde in Philippi schrieb, wandte er sich an eine Gemeinschaft welche in der heidnischen Welt des ersten Jahrhunderts tief eingebunden war. Sobald sich das Evangelium in der Stadt zu verbreiten begann, wuchs der Wiederstand (Apg. 16,19). In diesem umkämpften Kontext schreibt der Apostel darüber, wie wichtig unser Gemeinschaftsleben innerhalb der Gemeinde für unser Zeugnis in der Gesellschaft ist.

27 Wandelt nur würdig des Evangeliums Christi, damit ich – ob ich komme und euch sehe oder abwesend bin – von euch erfahre, dass ihr in einem Geist steht und einmütig mit uns kämpft für den Glauben des Evangeliums 28 und euch in keinem Stück erschrecken lasst von den Widersachern, was ihnen ein Anzeichen der Verdammnis ist, euch aber der Seligkeit, und das von Gott. (Philipper 1,27 +28)

Es gibt hier keinen Wiederspruch zwischen «nach aussen» oder «nach innen» -Wirken. Die beiden sind tief miteinander verbunden, ja sogar unzertrennlich. Unsere gemeinsame Aufgabe in der Welt sollte unser Gemeindeleben stärken, so werden Harmonie und Tiefe in den Beziehungen innerhalb der Gemeinde mächtige Waffen für unser Zeugnis in der Welt.

Wir sind so konditioniert, hauptsächlich aus individualistischer Sicht über unseren Wandel in der Welt nachzudenken. Hier jedoch fordert Paulus die Gläubigen auf; «…wandelt nur würdig des Evangeliums Christi…» er akzentuiert nicht individuelles benehmen, sondern fokussiert auf die kollektive Einheit der Gemeinde. Würdig des Evangeliums meint, dass die Gemeinde «…in einem Geist steht und einmütig mit uns kämpft für den Glauben des Evangeliums und euch in keinem Stück erschrecken lasst von den Widersachern.»

Beachte sowohl die defensiven als auch die offensiven Aspekte dieser Harmonie und Gemeinschaft. Der Wandel würdig des Evangeliums bewährt sich, die Gemeinde steht fest in einem Geist. Die Bollwerke halten stand.

Aber sogar hier – oder gerade hier – geht es nicht nur um die Defensive, sondern die Offensive. Die einmütige Gemeinde besteht nicht nur angesichts von Wiederständen, sondern treibt die Mission von Jesus weiter – „einmütig mit uns kämpft für den Glauben des Evangeliums.“ Wie geschieht dieser Kampf?

Zeig unseren Gegnern Ihre Fehler

Paulus sagt das eine solche Einheit, Stabilität, Tiefe und Angstlosigkeit angesichts der anstürme von aussen „ein klares Anzeichen“ für die Gegner ist, dass sie falsch liegen. Kein subtiles Indiz, sondern ein klares Anzeichen. Durch ihre Einheit angesichts Beschimpfungen, übler Nachrede, ja Bedrohung – und dennoch ungezähmt weiter den Auftrag ausführend – zeigt sich die Gemeinde wahrhaftig und treu. Die starken Beziehungen zwischen Heiligen demonstrieren, dass sie in der Sphäre der Errettung sind, was automatisch bedeutet das sich ihre Gegner in der Sphäre der Zerstörung befinden.

Gewisse Gegner wird diese Offenbarung nur weiter verhärten und provozieren. Sie haben Ihre Lebensfurchen bereits gezogen und werden dies nur tiefer tun. Aber für andere, vielleicht viele andere, wird diese Offenbarung als Weckruf dienen.

Vielleicht haben sie gedacht sie würden etwas Gutes tun indem sie gegen die Gemeinde arbeiten, aber weil sie die bleibende Freude in dieser Gemeinschaft durch alle ihre Wiederstände und Leiden hindurch sehen, erkennen sie deren Authentizität. Sie können nicht länger glauben, dass eine solche Gemeinschaft aus Liebe, Freude, Frieden, Geduld und Freundlichkeit auf einer Lüge basiert. Sie haben das Leben in Gemeinschaft erkannt nach welchem sie sich eigentlich sehnten, und haben es nirgendwo anders gefunden. Ihre Beleidigungen und Wiederstände hatten den Zweck, das Unechte vom Echten zu trennen und die Gemeinde hat dadurch Ihre Echtheit bewiesen.

Solche Einheit und Freude mitten im Leid lässt die Gemeinde mit einem speziellen Glanz leuchten welcher merkwürdig attraktiv ist, sogar oder gerade für die Menschen in der Welt. Es ist merkwürdig schön zu sehen, wie sich diese Gemeinschaft umeinander kümmert, sich untereinander liebt und sich aufrichtig füreinander opfert. Die Gegner der Gemeinde werden sich ihrer Zerstörung nicht durch ein lautes Streitgespräch oder einer logischen Niederlage gegen clevere Christen über Twitter bewusst, sondern indem sie echte Liebe sehen im zwischenmenschlichen Leben der Gemeinde.

„Seht wie Sie einander lieben“

Das ist, was Jesus selber gesagt hat: „Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.» (Joh 19,35). Unsere letztendliche Apologetik ist nicht eine überzeugende öffentliche Rhetorik oder Belange zu finden, die wir mit der Gesellschaft teilen können, sondern unsere Liebe für einander. Auch im 21. Jahrhundert noch wird es passieren, dass sich gewisse Gegner der Gemeinde bekehren werden, wie es bei den ersten Gemeinden nach Tertullian der Fall war, wo sie sagten: «Seht wie sie einander lieben.»

So werden diese Liebe und Einheit untereinander in unseren Kirchen nicht nur mithelfen, die Verlorenen zu gewinnen; sie werden auch mithelfen, die Gefundenen zu bewahren. In einer Zeit in der wir als Gemeinde zunehmend verharmlost und belächelt werden ist es von zentraler Wichtigkeit, dass wir unsere grösste Zugehörigkeit in der Gemeinde haben. Oberflächliche Zugehörigkeit und halbherzige Verpflichtung werden nicht mehr genügen. Das war vielleicht ausreichend, als die Gesellschaft auf unserer Seite war. Aber in dem Ausmaß, in dem die Wiederstände wachsen, zählt auch der Reichtum in Beziehungen innerhalb der Gemeinde mehr als je zuvor.

Der soziale Druck gegen christliche moralische Werte mag bereits jetzt gross erscheinen. Und er wird wahrscheinlich noch zunehmen. Aber Gott baut die Gemeinde zusammen, um diesem Druck gemeinsam standzuhalten und eine Gegenkultur zu bilden, die wahre Gemeinschaft ist - so, wie wir es uns sehnlichst wünschen - es gibt ausserhalb der Gemeinde nichts Besseres!

In der Zeit die vor uns liegt wird es wichtiger sein, gemeinschaftsbildend zu arbeiten als kulturbekämpfend.

Denn unsere Gemeinschaft wird die uns umgebende Kultur erobern. So war es im 1.Jahrhundert, und so wird es auch im 21.Jahrhundert wieder sein.