Gott lieben für Wer Er Ist: Perspektive eines Pastor
Aus Biblische Bücher und Predigten
Von John Piper Über Seelsorge
Übersetzung von Andreas Enns
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Eine der wichtigsten Entdeckungen, die ich je gemacht habe ist folgende Wahrheit: Gott wird am meisten in mir verherrlicht wenn ich am zufriedensten in ihm bin. Das ist der Motor, der meinen Dienst als Pastor antreibt. Es beeinflusst alles was ich tue.
Ob ich esse oder trinke oder predige oder berate oder was auch immer ich tue, mein Ziel ist es Gott zu verherrlichen durch die Art wie ich es tue (1.Kor. 10:31). Was bedeutet, dass es mein Ziel ist es in einer Weise zu tun, die zeigt wie die Herrlichkeit Gottes die Sehnsüchte meines Herzens befriedigt hat. Wenn mein Predigen verraten würde, dass Gott nicht einmal meine eigenen Bedürfnisse erfüllt hat, wäre es Betrug. Wenn Christus nicht die Erfüllung meines Herzens ist, würden mir dann die Leute wirklich glauben wenn ich seine Worte verkündige, „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“(Joh. 6:35)?
Die Herrlichkeit des Brotes ist, dass es satt macht. Die Herrlichkeit des lebendigen Wassers ist, dass es den Durst stillt. Wir ehren das erfrischende, selbst auffüllende, reine Wasser der Bergquelle nicht, indem wir Eimer mit Wasser von den unteren Teichen den Pfad hochzerren um unsere Beiträge zu leisten. Wir ehren die Quelle dadurch, dass wir Durst verspüren und auf unsere Knie gehen und mit Freude trinken. Dann sagen wir, „Ahhhh!“ (das ist Anbetung!); und wir führen unsere Reise in der Kraft des Brunnens fort (das ist Dienst). Die Bergquelle wird am meisten verherrlicht wenn wir am zufriedensten mit ihrem Wasser sind.
Tragischerweise wurde den meisten von uns beigebracht, dass Pflicht, nicht Freude, der Weg ist Gott zu verherrlichen. Aber uns wurde nicht beigebracht, dass Freude in Gott unsere Pflicht ist! Zufrieden in Gott zu sein ist kein optionaler Zusatz zu den eigentlichen Dingen der christlichen Pflicht. Es ist die grundlegendste Forderung von allen. „Habe deine Lust an dem HERRN“ (Ps. 37:4) ist kein Vorschlag sondern ein Befehl. Genauso: „Dienet dem HERRN mit Freuden“ (Ps. 100:2); und: „Freuet euch im Herrn allezeit“ (Phil. 4:4). Die Last meines Dienstes ist es anderen klar zu machen: „deine Gnade ist besser als Leben“ (Ps. 63:3). Und wenn es besser als Leben ist, dann ist es besser als alles was das Leben in dieser Welt bietet. Das bedeutet, dass das was glücklich macht nicht die Gaben Gottes sind, sondern die Herrlichkeit Gottes—die Herrlichkeit seiner Liebe, die Herrlichkeit seiner Kraft, die Herrlichkeit seiner Weisheit, Heiligkeit, Gerechtigkeit, Güte, und Wahrheit.
Das ist der Grund warum der Psalmist Asaph ausrief, „Wen habe ich im Himmel? Und dir ziehe ich gar nichts auf Erden vor! Schwinden auch mein Fleisch und mein Herz dahin, so bleibt doch Gott ewiglich meines Herzens Fels und mein Teil“ (Ps. 73:25-26). Nichts auf der Erde—keine der guten Gaben Gottes in der Schöpfung—konnte Asaphs Herz stillen. Nur Gott konnte es. Das ist es was David meinte als er zum Herrn sagte, „Du bist mein Herr; kein Gut geht mir über dich“ (Ps. 16:2).
David und Asaph lehren uns durch ihre eigenen gott-zentrierten Sehnsüchte, dass Gottes Gaben wie Gesundheit, Reichtum und Wohlstand nicht glücklich machen. Nur Gott macht es. Es wäre überheblich ihm nicht für seine Gaben zu danken („Vergiss nicht, was er dir Gutes getan!“, Ps. 103:2); aber es wäre Götzendienst die Freude an ihnen, Liebe zu Gott zu nennen. Als David zum Herrn sagte: „Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, liebliches Wesen zu deiner Rechten ewiglich“ (Ps. 16:11), meinte er, dass Nähe zu Gott selbst die einzige all-zufriedenstellende Erfahrung im Universum ist.
Es ist nicht wegen der Gaben Gottes, dass David eine Sehnsucht hat wie ein tiefbetrübter Liebhaber. „Wie ein Hirsch nach Wasserbächen lechzt, so lechzt meine Seele, o Gott, nach dir“ (Ps. 42:1). Was David erleben will ist eine Offenbarung der Kraft und Herrlichkeit Gottes: „O Gott, du bist mein Gott; frühe suche ich dich; es dürstet meine Seele nach dir, mein Fleisch schmachtet nach dir in einem dürren, müden Land, wo kein Wasser ist! Wie gern sähe ich deine Macht und Herrlichkeit so, wie ich dich im Heiligtum sah“ (Ps. 63:1-2). Nur Gott wird ein Herz wie das von David zufriedenstellen. Und David war ein Mann nach dem Herzen Gottes. Das ist die Art zu sein zu der wir geschaffen wurden.
Das ist der Kern dessen was es bedeutet Gott zu lieben—in ihm zufrieden zu sein. In Ihm! Gott lieben wird beinhalten alle seine Gebote zu halten; es wird beinhalten all seinem Wort zu glauben; es wird beinhalten ihm für alle Gaben zu danken; aber der Kern von der Liebe zu Gott ist es ihn zu genießen für alles was er ist. Und es ist dieser Genuss an Gott, der seinen Wert am meisten verherrlicht.
Wir alle wissen das intuitiv als auch von der Schrift. Fühlen wir uns am meisten geehrt durch die Liebe derer, die uns wegen des Zwanges der Pflicht oder wegen der Freude an der Gemeinschaft dienen? Meine Frau wird am meisten geehrt wenn ich sage, „Es macht mich glücklich Zeit mit dir zu verbringen?“ Meine Zufriedenheit ist das Echo ihrer Vortrefflichkeit. Und so ist es mit Gott. Er wird am meisten in uns verherrlicht wenn wir am zufriedensten in ihm sind.
Niemand von uns ist an dem Punkt perfekter Zufriedenheit in Gott angekommen. I trauere oft über das Murren meines Herzens wegen dem Verlust weltlicher Bequemlichkeiten. Aber ich habe geschmeckt, dass der Herr gut ist. Durch Gottes Gnade kenne ich nun die Quelle ewiger Freude. Und deshalb liebe ich es meine Tage damit zu verbringen Menschen zu dieser Freude zu locken bis sie mit mir sagen, „Eins bitte ich vom HERRN, das hätte ich gern, daß ich bleiben dürfe im Hause des HERRN mein Leben lang, zu schauen die Lieblichkeit des HERRN und seinen Tempel zu betrachten“ (Ps. 27:4).