Gottes Freude an denen, die auf seine Liebe hoffen

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English: The Pleasure of God in Those Who Hope in His Love

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Von John Piper Über The Grace of God
Teil der The Pleasures of God-Serie

Übersetzung von Stefanie Seibel

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Psalm 147:10-11
Er hat kein Gefallen an der Stärke des Rosses,
noch Freude an den Schenkeln des Mannes.
Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten,
an denen, die auf seine Gnade harren.


Unser Schwerpunkt auf den Freuden Gottes
Bis hierher haben wir unsere Aufmerksamkeit auf die Freude konzentriert, die Gott an sich selbst hat und an seinem Werk hat.

• Er hat Freude an seinem Sohn, der genauen Verkörperung seines Wesens und dem Spiegelbild seiner Herrlichkeit.
• Er hat Freude an seinem Schöpfungswerk – den großen Seeungeheuern, die er geschaffen hat, um im Meer mit ihnen zu spielen!
• Er hat Freude an allen Werken der Vorsehung, die zeigen, dass er frei ist und souverän über die ganze Welt herrscht.
• Er hat Freude an der Größe seines Namens und dem Ruhm seiner Herrlichkeit.
• Er hat Freude daran, in Freiheit ein Volk für sich zu erwählen, und er freut sich an ihnen und daran, ihnen Gutes zu tun.

Und es hat ihm gefallen, seinen Sohn zu schlagen, denn in diesem großen Gerichtshandeln wurden die beiden großen, in einer stürmischen Verlobung miteinander verbundenen Leidenschaften Gottes verheiratet – seine Leidenschaft für die Ehre seines Namens, und die Leidenschaft seiner Liebe zu Sündern.


Die Grundannahme hinter unserem Schwerpunkt
Vielleicht erinnert ihr euch daran, dass unsere Grundannahme hinter all diesen Predigten die Überzeugung war, die Henry Scougal in seinem Buch The Life of God in the Soul of Man zum Ausdruck gebracht hat, nämlich die, dass „der Wert und die Exzellenz einer Seele an dem Objekt ihrer Liebe gemessen werden muss.“
In anderen Worten: Wenn wir billige und wertlose Dinge lieben, offenbaren wir, wie klein und billig unsere Seele ist.

Die Seele wird gemessen an ihren Flügen
Manche hoch und andre tief
Das Her erkannt an seinen Freuden,
und Freuden lügen nie.

Wir haben in dieser Reihe die Überzeugung als Ausgangspunkt genommen, dass das auch in Bezug auf Gott stimmt, nicht nur in Bezug auf den Menschen. Der Wert und die Exzellenz von Gottes Seele wird an den Objekten seiner Liebe gemessen. Und ich glaube, wir haben immer und immer wieder gesehen, wie sich das bestätigt hat: Das Objekt von Gottes Liebe sind die Dinge, die unendliche Schönheit und unendlichen Wert besitzen.
• Er liebt seinen Sohn;
• er liebt sein Werk in der Schöpfung;
• er liebt die Souveränität seiner Vorsehung;
• er liebt die Ehre seines Namens;
• er liebt die Freiheit der Gnade, die sich darin zeigt, dass er sein Volk erwählt, erwirbt und für es sorgt.

Gott ist also ein großartiges Vorbild für uns. Er zeigt uns, was eine exzellente Seele über alles andere lieben sollte. Wir sollten…
• den Sohn Gottes
• und Gottes Werk in der Schöpfung
• und seine Souveränität in der Herrschaft über die Welt
• und die Ehre seines Namens
• und die Freiheit seiner Gnade
… lieben.

Wenn wir sie mehr lieben würden, wäre unsere Seele dadurch größer und besser, und wir würden mehr mit dem Bild unseres Schöpfers übereinstimmen.


Ein Wendepunkt in der Reihe
Heute ist ein Wendepunkt in dieser Reihe. Denn bis jetzt haben wir uns nicht darauf konzentriert, an welchen menschlichen Einstellungen und Handlungen Gott Freude hat. Wir haben uns zuerst auf Gottes Liebe zu seiner eigentlichen Herrlichkeit konzentriert. Und ich glaube, dass diese Reihenfolge sehr wichtig ist.


Mit dem Mittelpunkt des Evangeliums anfangen – Gott
Wir müssen zu allererst sehen (und die, die wir in dieser Welt lieben, müssen es sehen!), dass Gott Gott ist:
• dass er in sich selbst vollkommen und vollständig ist,
• dass er in der ewigen Gemeinschaft der Dreieinigkeit überfließend glücklich ist,
• dass er uns nicht braucht und ohne uns nicht unvollständig ist.

Stattdessen sind wir ohne ihn unvollständig; die Herrlichkeit seiner Gemeinschaft ist der Strom lebendigen Wassers, nach dem wir unser ganzes Leben lang gedürstet haben.
Wenn wir nicht auf diese Art und Weise bei Gott anfangen, wenn das Evangelium zu uns kommt, werden wir uns unweigerlich in selbst in dessen Mittelpunkt rücken. Wir werden das Gefühl haben, dass unser Wert, eher als Gottes Wert, die treibende Kraft im Evangelium ist. Wir werden das Evangelium auf Gottes Freude an uns zurückführen, anstatt es auf die Gnade zurückzuführen, die einen Weg schafft, damit Sünder sich an ihm freuen können.
Aber das Evangelium ist die gute Nachricht, dass Gott das alles erfüllende Ziel unserer Sehnsüchte ist, und dass er, obwohl er uns nicht braucht und sogar wegen unserer Sünden, die ihn herabsetzen, von uns entfremdet ist, in der großen Liebe, mit der er uns liebt, einen Weg geschaffen hat, damit Sünder durch Jesus Christus von dem Fluss seiner Freuden trinken können. Und wir werden von dieser guten Nachricht nicht begeistert sein, wenn wir nicht spüren, dass er nicht verpflichtet war, das zu tun. Er war nicht durch unseren Wert dazu gezwungen. Er ist der Mittelpunkt des Evangeliums. Die Erhöhung seiner Herrlichkeit ist die treibende Kraft des Evangeliums. Das Evangelium ist ein Evangelium der Gnade! Und Gnade ist der Wille Gottes, den Wert Gottes zu verherrlichen, indem er Sündern das Recht gibt, sich an Gott zu freuen, ohne die Herrlichkeit Gottes zu verdunkeln.

Und die Heiligen Gottes lieben den zentralen Stellenwert Gottes im Evangelium:
• sie lieben es, mit Paulus zu sagen: „Aus ihm und durch ihn und zu ihm hin sind alle Dinge! Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.“ (Römer 11,36)
• sie lieben es, sich nur des Herrn zu rühmen (1. Korinther 1,31)
• sie lieben es, zu sagen, dass Gott der Anfang und die Mitte und das Ende in dieser ganzen Sache der Erlösung ist.
• Sie lieben es, zu sagen, dass sie zum Lob seiner herrlichen Gnade erwählt wurden (Epheser 1, 6), dass sie aus der Finsternis zum Licht berufen wurden, um die Wunder seiner Gnade zu verkünden (1. Petrus 2,9), dass sie gerechtfertigt wurden, weil Christus starb, um Gottes Heiligkeit zu verteidigen (vgl. Römer 3,25-26) und dass sie eines Tages vom Leben verschlungen werden, zum Lobpreis der Herrlichkeit seiner Gnade (2. Korinther 5,4).

Und so haben wir uns sieben Wochen lang auf die Freuden konzentriert, die Gott direkt an sich selbst und an der Freiheit seines Werkes hat, um es unmissverständlich klar zu machen, dass Gott der Mittelpunkt des Evangeliums ist. Wir haben nur angedeutet, welche Art von Antwort des Menschen Gott Freude bringen würde.

Mit unserer Antwort auf das Evangelium weitermachen
Aber jetzt sind wir bereit. Jetzt, so Gott will, werden wir in der Lage sein, zu sehen, warum die menschlichen Antworten, die Gott verlangt und an denen er sich freut, eine gute Nachricht für Sünder sind und doch Gott im Mittelpunkt seiner eigenen Liebe stehen lassen.
Wenn das Evangelium eine Antwort von Sündern verlangt, dann muss dieser Anspruch selbst eine gute Nachricht sein und nicht eine zusätzliche Last, denn ansonsten wäre das Evangelium kein Evangelium. Und wenn das wahre biblische Evangelium immer Gott zum Mittelpunkt hat, dann muss die Antwort, die es verlangt, ihn verherrlichen und nicht uns.
Welche Art von Antwort kann nun diese beiden Dinge zusammenbringen: eine gute Nachricht für Sünder und Ehre für Gott?

Unser Text gibt die Antwort. Psalm 147,10-11:

Er hat kein Gefallen an der Stärke des Rosses,
noch Freude an den Schenkeln des Mannes.


Lasst uns mit Vers 11 beginnen und fragen, warum Gott Gefallen an denen hat, die ihn fürchten und auf seine Gnade und Liebe hoffen. Dann werden wir uns Vers 10 zuwenden und unsere Antwort weiterentwickeln, indem wir fragen, warum Gott keinen Gefallen an der Stärke des Rosses und den Schenkeln des Mannes hat.


Gott gleichzeitig fürchten und auf ihn hoffen
Lasst mich euch zuerst etwas fragen: Kommt es euch seltsam vor, dass wir ermutigt werden, dieselbe Person gleichzeitig zu fürchten und auf sie zu hoffen? „Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, an denen, die auf seine Gnade harren.“ Hofft man auf den, den man fürchtet, und fürchtet den, auf den man hofft?
Normalerweise ist es umgekehrt: Wenn wir jemanden fürchten, dann hoffen wir, dass jemand anders kommen und uns helfen wird. Aber hier sollen wir den fürchten, auf den wir hoffen und auf den hoffen, den wir fürchten. Was bedeutet das?

Ich glaube, es bedeutet, dass wir die Erfahrung der Hoffnung die Erfahrung der Furcht durchdringen und verändern lassen sollen, und die Erfahrung der Furcht die Erfahrung der Hoffnung durchdringen und verändern lassen sollen. Mit anderen Worten, die Art von Furcht, die wir Gott gegenüber haben sollen, ist das, was von Furcht übrig bleibt, wenn wir mitten in der Furcht eine sichere Hoffnung haben.


Die Furcht vor einem schrecklichen arktischen Sturm
Stellt euch vor, ihr würdet mitten im Winter einen unbekannten Gletscher im Norden Grönlands erforschen. Gerade, als ihr eine steile Klippe erreicht habt, von der aus man einen spektakulären Blick über Kilometer und Kilometer von zerklüftetem Eis und Schneebergen hat, bricht ein schrecklicher Sturm aus. Der Wind ist so stark, dass die Angst aufkommt, dass er euch und eure Begleiter direkt von der Klippe weht. Aber mitten in diesem Sturm entdeckt ihr eine Spalte im Eis, in der ihr euch verstecken könnt. Hier fühlt ihr euch sicher, aber die überwältigende Kraft des Sturms wütet weiter, und ihr beobachtet ihn mit einer Art zitterndem Genuss, während er über die entfernten Gletscher hinwegfegt.

Zuerst war da die Angst, dass dieser furchtbare Sturm und die gewaltige Umgebung euer Leben von euch fordern würde. Aber dann habt ihr eine Zuflucht gefunden und die Hoffnung gewonnen, dass ihr sicher seid. Aber nicht alles in diesem Gefühl, dass man Angst oder Furcht nennt, ist verschwunden. Nur der lebensbedrohliche Teil davon. Das Zittern, die Ehrfurcht, das Staunen, dass Gefühl, dass ihr niemals gegen einen solchen Sturm ankämpfen wolltet oder euch einer solchen Macht entgegenstellen wolltet, sind geblieben.


Die Furcht vor Gottes Macht
Und so ist es auch mit Gott. In den Versen 16-17 steht: „Er gibt Schnee wie Wolle, Reif streut er wie Staub aus. Er wirft sein Eis wie Brocken. Wer kann bestehen vor seinem Frost?“
Der Frost, die Kälte Gottes, ist etwas Furchteinflößendes – wer kann sich ihr entgegenstellen?! Und die Verse 4-5 weisen auf dieselbe Macht Gottes in der Natur hin: „Er zählt die Zahl der Sterne, er ruft sie alle mit Namen. Groß ist unser Herr und reich an Macht. Seine Einsicht ist ohne Maß.“

Mit anderen Worten: Gottes Größe ist größer als das Universum der Sterne, und seine Macht steht hinter der unerträglichen Kälte von arktischen Stürmen. Dennoch birgt er uns in seiner Hand und sagt: „Nimm in meiner Liebe Zuflucht und lass die Schrecken meiner Macht zum beeindruckenden Feuerwerk werden, das du nachts glücklich am Himmel beobachtest.“
Die Furcht Gottes ist das, was vom Sturm übrig bleibt, wenn du mittendrin einen sicheren Ort hast, von dem aus du ihn beobachten kannst.

Und in diesem Zufluchtsort sagst du dir: „Das ist erstaunlich, das ist schrecklich, das ist unglaubliche Kraft, was für ein Abenteuer, hier mitten im Zentrum der furchtbaren Macht Gottes zu sein, und doch von ihm selbst beschützt zu werden! Oh, wie schrecklich, ohne Hoffnung, ohne eine Retter, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen! Es wäre besser, einen Mühlstein um meinen Hals gebunden zu bekommen und ins tiefste Meer geworfen zu werden, als sich gegen diesen Gott zu vergehen! Was für ein wunderbares Vorrecht, die Gunst Gottes inmitten seiner Macht zu kennen!“

Und so bekommen wir eine Vorstellung davon, wie wir gleichzeitig sowohl Hoffnung als auch Furcht fühlen können. Hoffnung verwandelt Furcht in ein glückliches Zittern und friedliches Staunen, und Furcht nimmt alles Banale aus der Hoffnung und macht sie ernsthaft. Die Schrecken Gottes machen den Genuss seines Volkes intensiv. Die Gemeinschaft am Kamin ist umso süßer, wenn draußen der Sturm um die Hütte tobt.


Gottes Freude an Menschen, die ihn fürchten und auf ihn hoffen
Warum freut Gott sich nun an denen, die ihn auf diese Weise erfahren – an Menschen, die ihn fürchten und auf seine Liebe hoffen?

Sicher ist es, weil unsere Furcht die Größe seiner Macht widerspiegelt und weil unsere Hoffnung die Großzügigkeit seiner Gnade widerspiegelt. Gott freut sich an diesen Reaktionen, die seine Größe widerspiegeln.

Das ist genau das, was wir von einem Gott erwarten, der in sich selbst allgenügsam ist und uns nicht braucht – ein Gott…
• der niemals die Ehre aufgeben wird, die Quelle aller Freude zu sein,
• der niemals die Ehre aufgeben wird, die Quelle aller Sicherheit zu sein,
• der niemals auf den Thron seiner souveränen Gnade verzichten wird.

Gott hat Freude an denen, die auf seine Liebe hoffen, weil diese Hoffnung die Freiheit seiner Gnade hervorhebt. Wenn ich ausrufe: „Gott ist meine einzige Hoffnung, mein Fels, meine Zuflucht!“, dann wende ich mich von mir selbst ab und ziehe alle Aufmerksamkeit auf die unbegrenzten Möglichkeiten Gottes.


Die Antwort, die zwei Dinge vollbringt
Erinnert ihr euch an die Frage, die wir vor einigen Minuten gestellt haben: Welche Art von Antwort kann Gott von uns verlangen, so dass die Erwartung eine gute Nachricht für uns ist und ihm die Ehre gibt? Die Antwort auf diese Frage lautet: Die Aufforderung, dass wir auf seine Liebe hoffen sollen.


Gute Nachricht für Sünder
Als ein Sünder, der in sich selbst keine Gerechtigkeit hat und vor einem selbstgenügsamen und heiligen Gott steht, welches Gebot würdest du lieber hören als dieses: „Hoffe auf meine Liebe!“ Wenn wir es nur wüssten – jeder Einzelne von uns ist auf einer Eisfläche in Grönland gestrandet, und der Wind bläst heftig. Unsere Position ist so gefährlich, dass sich, wenn wir nur zu tief einatmen, unser Gewicht schon verlagern wird und wir in den Tod stürzen werden. Gott kommt zu uns und sagt in diesem Moment: „Ich werde dich retten und dich im Sturm schützen. Aber es gibt eine Bedingung.“ Dein Mut sinkt. Dein Gesicht ist gegen das Eis gepresst. Deine Fingernägel haben sich in den Boden gegraben. Du spürst, wie du allmählich abrutschst. Du weißt, dass du fallen wirst, wenn du auch nur deine Lippen bewegst. Du weißt, dass es nichts gibt, was du für Gott tun kannst!

Dann spricht er das Gebot des Evangeliums aus: Meine Anforderung ist, dass du auf mich hoffst! Ist das keine gute Nachricht heute Morgen? Was könnte einfacher sein, als auf Gott zu vertrauen, wenn alles andere wegrutscht? Und das ist alles, was er fordert. Das ist das Evangelium.


Gott die Ehre
Aber es ist nicht nur eine gute Nachricht für uns Sünder. Es verherrlicht auch Gott, dass er nur diese Forderung an uns stellt. Warum? Weil du, wenn du auf Gott hoffst, zeigst…
• dass er stark ist und du schwach,
• dass er reich ist und du arm,
• dass er die Fülle ist und du leer bist.

Wenn du auf Gott hoffst, zeigst du, dass du derjenige bist, der Bedürfnisse hat, nicht Gott (Psalm 50,10-15; 71,4-6.14).
• Du bist der Patient, er ist der Arzt.
• Du bist der durstige Hirsch, er ist die übersprudelnde Quelle.
• Du bist das verlorene Schaf, er ist der gute Hirte.

Es ist die Schönheit des Evangeliums, dass durch eine einfache Aufforderung („Setze deine Hoffnung auf die Liebe Gottes!“) wir gute Nachricht hören und Gott die Ehre bekommt. Und das ist der Grund, warum Gott Freude an denen hat, die auf seine Liebe hoffen – weil in diesem einfachen Akt der Hoffnung seine Gnade verherrlicht wird und Sünder gerettet werden. Das ist das Gebot des Evangeliums, dass Gott im Mittelpunkt behält – im Zentrum seiner und unserer Liebe.


Gott hat keine Freude an Pferden und Beinen
Lasst uns jetzt die Frage stellen, warum Gott keine Freude an Pferden und starken Beinen hat. Vers 10:

Er hat kein Gefallen an der Stärke des Rosses, noch Freude an den Schenkeln des Mannes.


Nicht, weil er sich nicht an dem freuen würde, was er geschaffen hat...
Es geht hier nicht darum, dass starke Pferde und starke Beine schlecht wären. Gott hat sie geschaffen. Er freut sich an der Stärke und Freiheit starker Pferde. Er fragt Hiob:

Gibst du dem Ross die Kraft, bekleidest du seinen Hals mit einer Mähne?
Bringst du es zum Springen wie die Heuschrecke? …
Es scharrt in der Ebene und freut sich an seiner Kraft; es zieht aus, den Waffen entgegen.
Es lacht über die Furcht und erschrickt nicht und kehrt vor dem Schwert nicht um …
Es sich nicht halten, wenn das Horn ertönt.
Sooft das Horn erklingt, ruft es: Hui!
Und schon von weitem wittert es die Schlacht,
das Lärmen der Obersten und das Kriegsgeschrei.
(Hiob 39,19-25)


... sondern, weil wir unsere Hoffnung auf sie setzen könnten
Nein, es geht nicht darum, dass dieses herrliche Tier schlecht wäre. Es geht darum, dass Menschen am Tag der Schlacht ihre Hoffnung auf Pferde setzen, anstatt ihre Hoffnung auf Gott zu setzen. Aber in Sprüche 21,31 steht: „Das Pferd wird gerüstet für den Tag der Schlacht, aber die Rettung ist Sache des HERRN.“ Deshalb steht in Psalm 20,8: „Diese denken an Wagen und jene an Rosse, wir aber denken an den Namen des HERRN, unseres Gottes.“

Gott ist nicht unzufrieden mit der Stärke von Pferden und menschlichen Beinen. Er ist unzufrieden mit denen, die auf ihre Pferde und ihre Beine hoffen. Er ist unzufrieden mit Menschen, die ihre Hoffnung auf Raketen oder Make-up setzen, auf Panzer oder Solarien, Bomben oder Bodybuilding. Gott hat keinen Gefallen an effizienter Firmenleitung oder ausgeglichenen Haushalten oder Sozialsystemen oder neuen Impfungen oder Bildung oder Eloquenz oder künstlerischer Exzellenz oder rechtlichen Prozessen, wenn diese Dinge der Schatz sind, auf den wir hoffen, oder die Leistung, mit der wir uns rühmen.

Warum? Weil, wenn wir unsere Hoffnung auf Pferde und Beine setzen, Pferde und Beine die Ehre bekommen, nicht Gott. Und wir sind verloren, nicht gerettet.

Also bitte ich euch heute Morgen dringend, um eurer Seele willen und zur Ehre Gottes: Setze deine Hoffnung auf die Macht und Liebe Gottes, nicht auf dich selbst oder auf irgendetwas, dass du bewerkstelligen kannst.

Denn der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten,
an denen, die auf seine Gnade harren.