Von der Pflicht zur Freude/Was bedeutet das für die Ehe?

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English: The Dangerous Duty of Delight/What Does It Mean for Marriage?

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Von John Piper Über Christian Hedonism
Kapitel 8 des Buches Von der Pflicht zur Freude

Übersetzung von Desiring God


Warum gibt es so viel Elend in der Ehe? Der Grund besteht nicht darin, dass die Ehepartner ihr eigenes Vergnügen suchen, sondern darin, dass sie es nicht im Vergnügen des Partners suchen. Der biblische Auftrag an Ehepartner lautet, die eigene Freude in der Freude des Partners zu suchen. Nehmen wir die Ehe als Muster für den christlichen Hedonismus.

Es gibt kaum einen hedonistischeren Abschnitt in der Bibel als der über die Ehe in Epheser 5,25-30.

Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat, um sie zu heiligen, sie reinigend durch das Wasserbad im Wort, damit er die Gemeinde sich selbst verherrlicht darstellte, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei. So sind auch die Männer schuldig, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst. Denn niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, wie auch der Christus die Gemeinde. Denn wir sind Glieder seines Leibes.

Die Ehemänner werden aufgefordert, ihre Frauen zu lieben, wie Christus die Gemeinde geliebt hat. Wie hat Er sie geliebt? »Er hat sich selbst für sie hingegeben. « Aber warum? »Um sie zu heiligen und sie zu reinigen.« Aber warum wollte Er das tun? »Damit er die Gemeinde sich selbst verherrlicht darstellte.« 

Das ist es. »… der um der vor ihm liegenden Freude willen … das Kreuz erduldete« (Hebräer 12,2). Welche Freude? Die Freude an der Hochzeit mit Seiner Braut, der Gemeinde. Jesus möchte keine unreine und unheilige Braut. Deshalb war Er bereit zu sterben, um sie zu heiligen und zu reinigen, damit Er sie »verherrlicht«, in ihrer ganzen Schönheit, vor sich stellen kann.

Und worin besteht die größte Freude der Gemeinde? Nicht darin, gereinigt und geheiligt zu werden und dann als Braut dem souveränen, verherrlichten Christus gegeben zu werden? Christus hat also Seine eigene Freude gesucht, ja – aber Er suchte sie in der Freude der Gemeinde! Das bewirkt Liebe: Sie sucht ihre eigene Freude in der Freude der geliebten Person.

In Epheser 5,29-30 beschreibt Paulus den Hedonismus Christi noch weiter. »Denn niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, wie auch der Christus die Gemeinde. Denn wir sind Glieder seines Leibes.« Warum nährt und pflegt Christus die Gemeinde? Weil wir Glieder Seines eigenen Leibes sind und niemand seinen eigenen Leib hasst. Mit anderen Worten: Die Einheit zwischen Christus und Seiner Gemeinde ist so eng (»ein Fleisch«), dass alles Gute, das ihr getan wird, sozusagen Ihm zugute kommt. Diese Stelle behauptet offensichtlich, dass diese Tatsache den Herrn dazu motiviert, Seine Braut zu nähren, zu pflegen, zu heiligen und zu reinigen.

Nach weitverbreiteten Definitionen kann das nicht Liebe sein. Liebe, sagt man, muss frei von Eigeninteresse sein – besonders die Liebe, die Christus ähnlich ist, besonders die Liebe von Golgatha. Ich habe noch nie eingesehen, dass eine solche Ansicht über die Liebe mit dieser Schriftstelle übereinstimmt. Was Christus für Seine Braut tut, nennt dieser Abschnitt eindeutig Liebe. »Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt … hat.« Warum lassen wir nicht diesen Text die Liebe definieren, anstatt unsere Definition aus der Ethik oder der Philosophie zu nehmen?

Nach diesem Text ist Liebe das Streben nach unserer Freude in der heiligen Freude des geliebten Menschen. Man kann nicht das Eigeninteresse von der Liebe trennen, aber Eigeninteresse ist nicht dasselbe wie Selbstsucht. Selbstsucht sucht ihr eigenes persönliches Glück auf Kosten anderer. Die Liebe sucht ihr Glück im Glück des geliebten Menschen. Sie leidet und stirbt sogar für ihn, damit sie im Leben und in der Reinheit des Geliebten Erfüllung findet.

Wenn ein Ehemann gehorsam sein will, muss er seine Frau lieben, wie Christus die Gemeinde geliebt hat. Das bedeutet, dass er seine eigene Freude in der heiligen Freude seiner Frau suchen muss. »So sind auch die Männer schuldig, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst« (Vers 28). Mit anderen Worten: Ehemänner sollten die gleiche Energie und Zeit und Kreativität aufwenden, um ihre Frauen glücklich zu machen, die sie normalerweise für ihr eigenes Glück aufwenden. Das Ergebnis wird sein, dass sie dabei sich selbst glücklich machen. Denn wer seine Frau liebt, liebt sich selbst. Weil die Frau ein Fleisch mit ihrem Mann ist, gilt das Gleiche auch für sie.

Paulus errichtet keinen Damm gegen den Strom des Hedonismus; er baut einen Kanal dafür. Er sagt: »Liebe Eheleute, begreift, dass ihr in der Ehe ein Fleisch geworden seid. Wenn ihr auf Kosten eures Partners für euer Privatvergnügen lebt, lebt ihr gegen euch selbst und zerstört eure Freude. Aber wenn ihr euch von ganzem Herzen der heiligen Freude eures Partners widmet, lebt ihr auch für eure eigene Freude und gestaltet die Ehe nach dem Vorbild des Christus und Seiner Gemeinde.« Das hat Gott für die Ehe vorgesehen: Indem man seine Freude in der heiligen Freude des geliebten Partners sucht, wird die Herrlichkeit Christi offenbar.