Warum benötige ich noch weitere Personen, wenn ich schon Jesus habe?
Aus Biblische Bücher und Predigten
Von John Piper Über Heiligung und Wachstum
Übersetzung von Jürgen Lotzin
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Der nachfolgende Text ist eine bearbeitete Mitschrift der Audioaufnahme.
Ich habe einen Freund, der sagt, wir bräuchten in der Gemeinde keine Rechenschaft abzulegen, denn das heißt, wir würden nicht darauf vertrauen, dass Christus allein uns von Sünde frei macht. Was würdest Du dazu sagen?
Ich würde vermutlich die Bibel zitieren, wo Gott auf verschiedenste Weise sagt: „Ermahnt einander. Warnt einander. Lehrt einander. Gesteht einander Eure Sünden."
Diese alle sind durch Gott festgelegte Gnadenmittel, die uns helfen, gottorientiert zu leben. Somit ist es eine oberflächliche Logik, wenn man sagt: „Wahres Vertrauen in Jesus braucht keinen anderen!"
Tatsächlich schreibt Paulus in 1. Korinther 12: „Sage nicht zu der Hand, Ich brauche dich nicht." Und oberflächliche Logik würde sagen: „Oh. Wenn das Auge zu der Hand sagt, ‚Ich brauche dich,' dann brauchst Du Jesus nicht so sehr." Das ist oberflächlich.
Gott hat bestimmt, dass seine Gnade direkt durch das Bibellesen und Gebet kommt und indirekt durch Frag Pastor John. Wenn die Person mich diese Frage fragen würde, warum macht sie das? Geh einfach zu Gott. Du brauchst mich nicht.
Aber du brauchst mich. Du brauchst einen Pastor. Du brauchst Deine Freunde.
Jeder braucht um sich herum andere Personen, weil Gott es so festgelegt hat – hier ist das Prinzip – um mehr Herrlichkeit durch eine Gemeinde und ihr Zusammenspiel zu bekommen als durch einzelne kleine und isolierte Einzelpersonen, die weltweit ihre kleinen Lobgebete in einsamen Kammern aussenden und nie irgendetwas von irgendwem bekommen, nie anderen etwas geben. „Nur ich und Gott, vollkommen zufrieden und Du existierst nicht. Ich habe allein Gott und das ist alles, was ich brauche."
Gott schaute sich diese mögliche Welt an und sagte: „Nein, das ist keine gute Idee. Ich werde ein organisches Wesen schaffen, zuallererst, Menschheit, gegründet in Adam als Haupt des Bundes. Und dort hinein werde ich ein neues Volk schaffen, gegründet in Jesus Christus. Und es wird viele Angehörige haben. Und diese Angehörigen gehören sich gegenseitig an. Und sie haben alle durchfließende Gnade." (1. Petrus 4,9-10 definiert geistliche Gaben als verwaltete Gnade Gottes.)
Somit habe ich eine Gabe, von der meine Kirche verlangt, dass ich sie ihnen gebe. Sie nennt sich predigen. Was ich jeden Sonntag tue – ich bete und hoffe – geht zu Gott, sein Wort lesen, etwas von ihm lernen, ihn erfreuen, und dann alles teilen, was ich mit meinen Leuten gesehen habe.
Und sie empfangen es durch mich. Gnade fließt durch mich. Sollten sie mich jemals zum Ursprung dieser Gnade erheben, dann gefährden sie ihre Hingabe zu Jesus. Aber wenn Sie Gott danken und sagen: „Hier ist jemand, durch den Gnade zu mir fließt, Worte zu mir, Liebe zu mir, Hilfe zu mir," und es kommt alles von Gott, dann bekommt Gott mehr Gnade, nicht weniger Gnade.
Somit würde ich sagen, beginne damit biblische Texte anzuschauen, wo geschrieben steht, „ermahnt einander." In Ermahnung steckt der Begriff „Rechenschaft ablegen." Dann wende dich dem Prinzip zu, dass Gott letztendlich eine Welt, eine Kirche derart geschaffen hat, dass eine vielfältige organische Einheit ihm mehr Ehre gibt als unabhängige einzelne Verbindungen zu Jesus.