Wertvolle Lehren von der Geschichte

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English: The Value of Learning History

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Von John Piper Über Philosophy of History
Teil der Taste & See-Serie

Übersetzung von Elisabeth Kissel

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Eine Lektion vom Brief des Judas

Der kurze Judasbrief zeigt uns wie wertvoll es ist, von der Geschichte zu lernen. Obwohl das nicht der Schwerpunkt des Briefes ist, ist die Tatsache dennoch auffallend.

In diesem vorletzten Buch der Bible schreibt Judas um die Heiligen zu ermutigen „für den ein für allemal überlieferten Glauben zu kämpfen" (Vers 3). Der Brief ist ein Aufruf zur Wachsamkeit, denn „gewisse Menschen haben sich heimlich eingeschlichen, ...Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes in Ausschweifung verkehren und den alleinigen Gebieter und unseren Herrn Jesus Christus verleugnen" (Vers 4). Judas beschreibt diese Leute sehr anschaulich. Sie „lästern alles, was sie nicht kennen" (Vers 10). Sie „sind Murrende, die mit dem Schicksal hadern und nach ihren Begierden wandeln; und ihr Mund redet stolze Worte, und sie bewundern Personen um des Vorteils willen“ (Vers 16). Sie „sind es, die Trennungen verursachen, irdisch gesinnte Menschen, die den Geist nicht haben" (Vers 19).

Das ist eine vernichtende Beurteilung von Menschen, die nicht außerhalb der Kirchengemeinde sind, sondern sich "heimlich eingeschlichen" haben. Judas will ihre wirkliche Identität entlarven, damit die Kirche nicht getäuscht und durch ihre falschen Lehren und unmoralische Aktivitäten ruiniert wird.

Eine Strategie, die er anwendet, ist sie mit anderen geschichtlichen Personen und Geschehnissen zu vergleichen. Zum Beispiel sagt er, dass „Sodom und Gomorra ..., die in gleicher Weise wie sie Unzucht trieben und hinter fremdem Fleisch herliefen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie die Strafe des ewigen Feuers erleiden“ (Vers 7). Judas vergleicht also diese Leute mit Sodom und Gomorra. Er tut dies, um klarzumachen, dass Sodom und Gomorra "ein Beispiel" dafür sind, wie es Leuten ergeht, die wie diese Eindringlinge leben. Es kann ausgesprochen hilfreich sein, denkt Judas also, wenn man die Geschichte von Sodom und Gomorra kennt, damit man solche Fehler aufdecken und die Heiligen davor schützen kann. In gleicher Weise erwähnt Judas im Vers 11 drei weitere Anspielungen an geschichtliche Ereignisse um es mit dem, was zu seiner Zeit unter Christen geschieht, zu vergleichen. Er schreibt: „Wehe ihnen! Denn sie sind den Weg Kains gegangen und haben sich für Lohn dem Irrtum Bileams völlig hingegeben, und in dem Widerspruch Korachs sind sie umgekommen.“ Das ist bemerkenswert. Warum spielt er auf diese drei verschiedenen geschichtlichen Ereignisse, die Tausende von Jahren früher passiert sind, an – 1. Moses 19 (Sodom), 1. Moses 3 (Kain), 4. Moses 22-24 (Bileam), 4. Moses 16 (Korach)? Was will er damit hervorheben?

Hier sind drei Gründe: 1) Judas nimmt an, dass der Leser diese Geschichten kennt! Ist das nicht bemerkenswert! Wir sprechen hier vom ersten Jahrhundert! Keine Bücher in den Häusern. Keine Bibeln sind erhältlich. Keine Kassetten mit Geschichten. Nur mündliche Anweisungen. Und er nahm an, dass sie folgendes wissen: Was ist „der Weg Kains" und „der Irrtum Bileams“ und „der Widerspruch des Korachs"? Weißt du es? Ist das nicht bemerkenswert! Er erwartet von ihnen, dass sie es wissen. So betrachtet denke ich, dass der Stand unseres biblisches Wissens in der Kirche heute zu niedrig ist.

2) Judas nimmt an, dass dieses Geschichtswissen die gegenwärtige Situation erhellen wird. Christen werden mit Irrtum heute besser umgehen, wenn sie über ähnliche Situationen, die gestern passiert sind, Bescheid wissen. Oder anders ausgedrückt, Geschichte ist wertvoll für das christliche Leben. Wenn du weißt, dass Kain eifersüchtig war und seinen Bruder gehasst hat und dessen echten geistlichen Austausch mit Gott übelnahm, dann wirst du wachsam sein und nach solchen Dingen sogar unter Brüdern Ausschau halten. Wenn du weißt, dass Bileam letztendlich nachgab und das Wort Gottes dazu hernahm, weltlichen Gewinn zu erzielen, ist es einfacher für dich, so etwas widerzuerkennen. Wenn du weißt, dass Korach gesetzliche Authorität verachtete und Moses dessen Führung übelnahm, dann wird es dich vor Leuten, die Gruppen aufspalten und niemand mögen, der als Führungsfigur auftritt, beschützen.

3) Ist es deshalb nicht offensichtlich, dass diese Ereignisse auf die Fügung Gottes hin geschehen und dass sie als Geschichte niedergeschrieben werden, damit wir über sie Bescheid wissen und in der Gegenwart weiser sind und größere Einsicht haben - um Christi und seine Kirche willen. Höre nie auf Geschichte zu lernen! Lerne jeden Tag etwas dazu. Und lasst uns unseren Kindern einen äußerst wirksamen Schutz gegen den Unsinn geben, der noch in der Zukunft liegt, nämlich ein Wissen über die Vergangenheit.

Ich lerne mit euch, für Christus und sein Reich,

Pfarrer John Piper