Wie spricht man mit Menschen über Leid, die sich mitten in einer Leidensphase befinden?

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English: How do you talk about suffering with people who are in the midst of it?

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Von John Piper Über Leiden
Teil der Ask Pastor John-Serie

Übersetzung von Alisa Burz

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Folgendes ist eine überarbeitete Transkription der Audioaufnahme.

Wie spricht man mit Menschen über Leid, die sich mitten in einer Leidensphase befinden?

Ich denke, man braucht ein seelsorgerisches, weises, liebevolles, geduldiges und mitfühlendes Herz, wenn man sich einer leidenden Person annähern möchte, besonders wenn diese Person gerade einen tiefen Schock und Schmerz erfahren hat (wie den plötzlichen Tod eines geliebten Menschen, die Nachricht, dass jemand Krebs hat oder ein Kind, das mit einer schweren Behinderung geboren worden ist).

Es gibt Situationen, in denen die Realität mit solch einer Wucht einschlägt, dass das erste, was man braucht, Unterstützung ist – noch vor jeglichen Erklärungen. Und man sollte jede Menge einfache Bekräftigungen mitbringen, dass man für einen da ist. Nehmen wir die Freunde Hiobs – sieben Tage und nicht ein Wort. Das waren gute Tage für Hiob. Gute Tage für Hiob. Erst als sie ihre dummen Münder öffneten und anfingen, unangemessene Erklärungen anzubieten, die Hiob zum Schuldigen machten, wurden sie zu falschen Tröstern.

Das bedeutet, physisch da zu sein, jede Menge Berührungen, Gebete, Unterstützung und das gemeinsame Tragen der Last (wie die Versorgung mit Mahlzeiten, das Putzen des Hauses und das Erledigen von praktischen Dingen, die gemacht werden müssen, während man den ganzen Tag im Krankenhaus liegt), anzubieten – solche Dinge zeigen sehr eindringlich die Liebe Gottes.

Und dann versuchen wir zu erkennen, wann sie bereit sind, mehr biblische Wahrheiten zu hören. Man sollte vermutlich mit der großen Wahrheit beginnen: „Gott ist für dich. Glaub an ihn.“ Es wird ihnen vermutlich nicht danach sein, an ihn zu glauben, doch Ihr solltet weiterhin die Wahrheit aussprechen: „Gott ist für dich. Christus ist für dich gestorben. ,Er, der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont […] hat - wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?' (Römer 8,32).“ Und dann, wenn sie vielleicht nach einer Zeit die Frage drängt, warum das passiert ist, könnt Ihr euch auf Wahrheiten zubewegen, die sich zu Beginn noch schwierig anfühlen.

Vor einer gewissen Zeit, während einer Aufnahme, erwähnte ich, dass es in unserer Kirche zurzeit ein paar Familien gibt, die einen schönen Beweis darstellen, dass es Zeit braucht, um inmitten einer großen Krise in der Herrschaft Gottes zur Ruhe zu kommen. Deswegen möchte ich den Menschen Zeit geben.

Ich habe diese eine Phrase, die ich aus dem Buch Hiob gelernt habe, als es um die „Reden für den Wind“ geht (Hiob 6,26). Und ich denke es bedeutet, dass man manchmal inmitten einer Krise Dinge sagt, die keiner ernst nehmen sollte. Es sollten Reden für den Wind sein.

Sagen wir Ihr sitzt da und hört jemanden etwas sagen wie „Ich glaube nicht, dass Gott mich lieben und das tun kann.“ Nun, wenn Ihr diese Person kennt und wisst, dass sie schon eine Weile mit Gott geht, dann lasst nicht zu, dass sich diese Reden in eurem Kopf manifestieren und zu Zweifeln über ihren Glauben führen, sondern lasst den Wind diese Reden wegblasen. Ihr solltet euch sagen: „Das kam nicht vom Herzen. Das sind Reden für den Wind. Lass es einfach los.“ Denn sie werden bereuen, das gesagt zu haben und sie haben es auch nicht so gemeint. Es ist nur so, dass sie im Moment keine anderen Worte haben, um ihren Schmerz auszudrücken und es schien, als würde es funktionieren.

Ich führe Menschen gerne soweit, dass sie niemals solche Dinge sagen, doch als Pastor habe ich nicht den Luxus vorzuschreiben, was meine Leute sagen. Ich möchte nur geduldig und behilflich sein.

Wenn eine Person keinen Trost in dem Glauben findet, dass Gott selbst in unseren Katastrophen mitwirkt, denke ich, dass es hilfreich ist, auf das Gegenteil hinzuweisen – zu sehen, ob das Gegenteil von Gottes Mitwirkung ihnen mehr Trost bringt als seine Mitwirkung. Ich denke, das, was die Menschen an einem Punkt wie diesen hören müssen, ist „Wenn Gott nicht mächtig genug ist, um den Unfall zu stoppen, welch eine Hilfe kann er dir jetzt bieten?“

Mit anderen Worten, bringt die Leute dazu, über die unmittelbare Darstellung eines theologischen Problems, welches sie aufwerfen, hinauszudenken, sodass die Folgen der Ablehnung eines herrschenden Gottes als genauso furchteinflößend, unheilbringend und schrecklich, wie sie sind, empfunden werden. Und wie wertvoll es ist, dass wir genau jetzt in unserer Krise einen Gott an unserer Seite haben, der in seiner Herrschaft alles zu unserem Wohl in Bewegung setzen kann, was wir nicht hätten, wenn er die Art Gott wäre, der diesen Unfall nicht hätte stoppen können.

Wir sollten mit den Leuten geduldig sein und nicht annehmen, dass ihre windigen Reden letztgültig sind.